Vergaser 2E2 MKB EX überfettet bei Kaltstart und geht aus ...

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L501
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AW: Vergaser 2E2 MKB EX überfettet bei Kaltstart und geht aus ...

Beitrag von L501 »

Loudpipes hat geschrieben:Danke für die seelische Unterstützung :-) !
Ich mag alte Karren und alte Motoren, aber manschmal treiben sie mich doch in den Wahnsinn :-D
Wenn ich allerdings mein neumodisches Auto aus 2004 mit dem verbauten Motorraum sehe - machen mir trotz V6 und 190 PS die alten Kisten irgendwie mehr Spaß :-)

Leider werde ich erst September zum weitersuchen kommen - es geht in den Urlaub.
Dann werde ich doch noch ein neues Dehnstoffelement verbauen und auch einen anderen Vergaser zum Tausch. Habe da letztens einen mit einer neuen 3Punktdose relativ günstig (wenn man mal den Neupreis einer 3-Punktdose sieht ...) ergattert.

Was muss denn alles vom Vergaser abgebaut werden, um die Kaltstartautomatik tot zu legen?

Beste Dank und sonnige Grüße :-)
Dem kann ich nur zustimmen. Mir geht es genauso. Meine Alltagskiste hat auch einen V6 und 180 PS und von dem erwarte ich, dass er bei vernünftiger Wartung, und die bekommt er bei mir, läuft und läuft und läuft. Nur alleine der Wechsel der Wasserpumpe (40 EUR) hat mich fast in den Wahnsinn getrieben, aber das ist ein anderes Kapitel.

So, habe mich am Wochenende auch mehrere Stunden mit dem 2E2 meines Schätzchens auseinandergesetzt und bin aber leider noch nicht weitergekommen. Nach allem, was ich gemacht habe, zeigt er immer noch gleiches Verhalten. Läuft, solange der Kaltstart aktiv ist und verreckt dann in der Warmlaufphase und hat kein Standgas. Ich gestehe, ich habe erst neue Unterdruckschläuche bestellt, also die Verschlauchung am Vergaser und alles was damit zu tun hat, habe ich noch nicht angepackt. Das Dehnstoffelement habe ich schon gewechselt. Zwar auch gegen ein gebrauchtes, aber scheinen beide zu funktionieren, denn wenn sie war sind, fahren Sie den Stift aus. Starterdeckel scheint auch zu funktionieren, jedenfalls macht er die Starterklappe im kalten Zustand (so kalt war es aber in der Halle nicht, vllt. 18°C). Deshalb läuft er auch nur 2 Minuten, die Starterklappe öffnet dann und dann senkt er die Drehzahl ab und verreckt. Kerzen sind alle verrußt. Aus dem Auspuff macht er schwarz, also für mich ein klares Zeichen, dass er einfach überfettet ist. Dann dachte ich, dass vielleicht Schwimmer und Schwimmernadel nicht richtig funktionieren. Getauscht: gleiches Problem. Die Dreipunktdose scheint zu funktionieren, jedenfalls arbeitet sie, sobald der Motor läuft. Dann zieht sie den Stößel ein. Nur ist mir aufgefallen, dass zwischen Hebel der Drosselklappe (also das Teil, das an am Stößel der Dreipunktdose anschlägt) ein kleiner Spalt ist, wenn der Motor läuft. Müsste die nicht an dem Stößel anliegen? Sie liegt erst wieder an, wenn der Wagen ausgeht und somit kein Unterdruck mehr auf die Dreipunktdose wirkt. Vielleicht hat ja noch einer von euch eine Idee. Ansonsten ist die weitere Vorgehensweise, dass ich die ganze Verschlauchung mal erneuere und dann weiter schaue. Ich habe zu Anschauungszwecken noch zwei 2E2 Vergaser für den EX liegen. Kann ich die Teile, die daran verbaut sind (Dreipunktdose (sofern es keine Vierpunkt ist), Dehnstoffelement (habe ich schon umgebaut), Pulldowndosen für meinen 2E2 für den RE-Motor nutzen? Vielleicht kann mir nochmal jemand der Expteren hier mitteilen, was das ein Ding mit elektrischen Anschluss ist, dass den sogenannten Leerlauf- und Übergangsschlitz außen am Vergasergehäuse verschließt? Auch das habe ich getauscht. Keine Änderung.

Was mir auch noch aufgefallen ist, in den Ruddies-Berlin Informationen steht geschrieben, dass Elektroumschaltventil erst Spannung bekommt, wenn der Motor unter 1.200 U/min läuft. Das ist bei meinem nicht so. Das Ding hat sofort Spannung, wenn man die Zündung einschaltet (leuchtet noch ein, da ja unter 1.200 U/min, wenn der Motor noch nicht läuft). Aber wenn man die Drehzahl über 1.200 U/min erhöht, bleibt die Spannung dennoch erhalten. Ich habe im Innenraum sämtliche Relais gezogen und immer geguckt, wann die Spannung weg ist, aber ist immer vorhanden. Sitzt denn überhaupt irgendwo ein "Steuergerät", das das drehzahlabhängig steuert?

Ich werde weiter berichten.

Gruß
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L501
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AW: Vergaser 2E2 MKB EX überfettet bei Kaltstart und geht aus ...

Beitrag von L501 »

Wunderschönen guten Nachmittag, liebe Gemeinde, vielleicht fragt sich der ein oder andere, warum ich diese Zeilen so gut gelaunt beginne! Fehler gefunden! Nachdem ich Ruddies-Vergaserinformationen von vorn nach hinten und wieder von hinten nach vor gewälzt und mir an einem anderen Vergaser, von denen, die ich noch liege habe, mal mit den Funktionen genauer beschäftigt und alle Unterdruckschläuche durch neue ersetzt hatte, war das Problem immer noch. Ich hatte aber vor Wochen schon festgestellt, dass die Kiste aber läuft, wenn das Dehnstoffelememt abgeschraubt ist. Dieses, wie auch einige andere Peripherieteile, ist ja letztendlich auch irgendwo für die Veränderungen der Stellung der Drosselklappe verantwortlich. Mit abgeschraubten Dehnstoffelement lief die Kiste. Zwar wie eine Damentoilette und mit erhöhter Drehzahl, aber lief. War ja wichtig, damit ich beim Starten aus dem Auto rauskomme, um vorne mal zu gucken, wie alles funktioniert. Starterdeckel und Dreipunktdose konnte ich ausschließen. Die Starterklappe funktionierte auch. Erst fast geschlossen, mit höher werdender Betriebstemperatur öffnet sie immer weiter, bis sie schließlich senkrecht steht. Ich habe mich also Punkt für Punkt durch die Ruddies-Berlin Anleitung gelesen und irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass der Vergaser in den Phasen 1 bis 3 (1. und 2. Kaltstartphase und Warmlaufphase) einigermaßen tut, was er tun soll. Es konnte meiner Meinung nach dann nur noch am Leerlauf in der Phase bei betriebswarmen Motor ein Fehler sein. Also habe ich mich damit mal näher beschäftigt. Ich hatte vor Wochen auch schon mal an der CO-Schraube gedreht, um zu schauen, was sich verändert. Da ändert sich aber nichts. Das war mir schon komisch. Na ja, jedenfalls habe ich dann nochmal mein Gehirn angestrengt und ein bisschen Mut zur Lücke. Im Ruddies steht:

Betriebsphase

Leerlauf bei Betriebstemperatur (abhängiger Leerlauf) (Bild 22a und 23):

Der Kraftstoff für den Leerlauf wird der Reserve, vorkalibriert von der Hauptdüse (21), durch die Leerlaufkraftstoffdüse mit Mischrohr (4) entnommen und mit der an der Leerlaufkraftstoffdüse mit Mischrohr eingetretenden Luft als Vorgemisch über den Leerlaufschlitz zur Mischkammer geleitet. Der freie Querschnitt für die Leerlaufluft wird von der Stellung der Einstellschraube (3) bestimmt. Bei Drehzahlen unter ca. 1200/min liegt am Elektroumschaltventil (97) Spannung an. Das Ventil ist geöffnet und belüftet (Pfeile) das Regelventil (88). Der Stößel (82) und somit die Drosselklappe (1) gehen in Leerlaufstellung.

Da die Kiste meiner Meinung nach ja im Leerlauf aufgrund eines zu fetten Gemischs verreckt, hatte ich im Verdacht, dass die Luftzufuhr im Stand bei warmen Motor nicht funktioniert. Dafür sprach ja auch, dass sich nichts tat, als ich an der CO-Schraube gedreht hatte. Also Mischrohr, in dem die CO-Schraube sitzt, abgeschraubt.
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Dann konnte man die Leerlaufkraftstoffdüse sehen.
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Hatte ich vorher erst alles an meinem "Lehrmittel"Vergaser abgeschraubt, um zu gucken, wie das alles so aussieht. Habe die Kiste dann mal gestartet und einfach während er lief, die Düse etwas herausgedreht. Motorlauf veränderte sich. Drehzahl ging hoch und er lief auch "runder". Das war für mich das Zeichen, dass der Hase dort im Pfeffer liegt. Ich habe die Düse dann nochmal etwas herausgedreht, sodass der Motor mit höherer Drezahl lief. Etwas über 2.000 u/min. Dann habe ich den Bolzen, den das Dehnstoffelement nach innen drückt, mit einem Schraubendreher langsam reingedrückt. Vorher ging er dabei schon aus. Mit etwas herausgedrehter Leerlaufluftdüse blieb er jedoch an und lief weiter. Also Vergaser nochmal runter, weil ich die Düse nur durch Umkippen des Vergasers herausfallen lassen konnte. Anders habe ich sie nicht herausbekommen. Düse raus und da sah ich schon das Dilemma.
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Sie war unten zu. Da hatte sich irgendwas festgesetzt. Ich habe dann versucht mit dem Mund Luft von unten der Düse nach oben durchzupusten. Ging nicht. An der Düse, dich aus dem anderen Vergaser ausgebaut hatte, ging es aber. Ich habe dann versucht, die zugesetzte Düse mit Bremsenreiniger und Druckluft sauber zu bekommen. Keine Chance. Total verkniesknaddelt. Dass es der Bremsenreiniger nicht bringt, dachte ich mir schon, weil die Düse ja sonst auch im Sprit im Vergaser ist, und wenn Sprit nicht löst, dann Bremsenreiniger wohl auch nicht. Ich habe dann einfach die andere Düse, die ich aus dem anderen Vergaser ausgebaut hatte, eingebaut, Mischrohr wieder draufgeschraubt, Karre gestartet. Karre lief! Dehnstoffelement hatte ich noch abgeschraubt. Dann habe ich den Bolzen, den das Dehnstoffelement nach hinten schiebt, wieder mit dem Schraubendreher reingedrückt und siehe da, Leerlaufdrehzahl senkte sich auf nach Gehör "Normalniveau"und Karre lief weiter. Also Karre aus, Dehnstoffelement wieder angeschraubt und Karre nochmal gestartet. Und siehe da, läuft! Habe ihn dann nochmal etwas abkühlen lassen und nochmal gestartet und läuft. Leerlaufdrehzahl geht mit wärmerwerdendem Motor und somit weiter herausfahrendem Dehnstoffelement mit der Drehzahl immer weiter runter, bis er dann bei Betriebstemperatur etwas unter 1.000 U/min. läuft. Somit scheint das Problem gelöst. Die Leerlaufdüse, die ich jetzt drin habe, ist aus einem 2E2 eines EX-Motors, nicht RE, wie meiner hat, aber egal. Scheint zu gehen. Ich weiß, ich hole manchmal zu weit aus, aber vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen.

Gruß
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