MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test - umgebaut!

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Superhobel

MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test - umgebaut!

Beitrag von Superhobel »

Hallo,

Vor einigen Tagen kam mein online gekauftes Einhell SG 150 Schutzgasschweissgerät an, welches bei Plus als Aktionsware für 189€ angeboten wurde. Im Handel kostet dieses Gerät 298€. Eine Woche später stand es dann neben meinem alten, 1996 gekauften Baumarkt-Elektrodengerät welches nicht mehr als 140 D;M gekostet hatte aber schon gute Dienste geleistet hatte beim Zusammenbraten diverser Werkzeuge, aufschweissen von Muttern auf abgerissene Schrauben usw. 230V Schweissgeräte sind ein Kompromiss, da sie sehr viel Strom aus der Steckdose ziehen und die Spannung im Hausnetz stark einbrechen lassen.... in der Garage geschweisst und die Lampen flackern im ganzen Hause.

Bild

Die Inbetriebnahme war recht problemlos, lediglich die Drahthaspel musste geölt werden damit sie einwandfrei eingezogen wurde. Gespart wurde am Zubehör, die Haspel enthielt lediglich 10m Draht, dabei kostet eine volle 100m Haspel im Baumarkt nur 10€. Das Schild war derart billiges Plastik mit einem viel zu dunklen Glas, gleich in den Müll damit. Die Beschreibung war in 100 Sprachen und enthielt nichts was man wirklich wissen müsste, ausser den üblichen Sicherheitsbelehrungen. Aber kein Wort darüber wie das Gerät zu bedienen ist, wofür die Schalter und Knöpfe sind.

Ausstattung: 4 einstellbare Stromstärken über Kippschalter, Drehschalter für den Drahtvorschub und ein Adapter für grosse Gasflaschen. Drahtstärke 0,6mm und 0,8mm. Um loslegen zu könne musste ich erst noch einen Druckminderer für kleine Baumarktflaschen kaufen, 1l Schutzgas für 20€ und der Druckminderer für 30€..... beide Anschaffungen sollten sich als hinausgeworfenes Geld erweisen, hätte das Geld lieber in bessere Schutzkleidung stecken sollen.

Dann der erste Test am 20m langen Kabel der Kabeltrommel. Mit dem Elektrodengerät ist Schweissen damit unmöglich, die Spannung bricht sofort ein und lässt das Zünden der Elektrode zu einem Nervenspielchen werden. Nicht aber das Schutzgasgerät, es zündete auf Anhieb, der Lichtbogen brannte ruhig, letzlich auch weil es mit Gleichstrom arbeitet. Die ersten Bahnen sahen aus wie kleine Perlen in einer Reihe. Es gehört etwas Übung dazu, die Stromstärke, die Gaszufuhr und den Drahtvorschub so einzustellen, dass man saubere Nähte hinbekommt. Sie sind viel dünner als die eines Elektrodenschweissgerätes. Man muss es schaffen, dass der Draht genauso schnell abbrennt, wie er nachgeschoben wird, sonst gibt es ein Auf und Ab, es entstehen nur Perlen. Doch zum Üben blieb mir kaum Zeit, die 20€ Pulle aus dem Baumarkt mit 60l Gas hielt ganze 3 Minuten (!), dann war sie leer. 20€ für 3 Minuten schweissen! :crazy:

Was ich nicht bedachte: Beim MIG Schweissen entsteht wesentlich mehr UV Strahlung als beim Elektrodenschweisse und ich trug nur eine runde Schutzbrille, die eigentlich zum Löten gedacht ist und nicht dunkel genug getönt ist. Nach den 3 Minuten brannte mir das ganze Gesicht vom Sonnenbrand :cry: Das automatische Schweisschild kommt erst noch. Wer ohne Brille schweisst (habe ich auch schon gesehen) ist selbst schuld, das harte UV Licht zerstört auf Dauer unweigerlich die Netzhaut.

Zu dem Gerät von Plus kann ich jedenfalls sagen: Der Kauf hat sich gelohnt! :thumb: Nach etwas mehr Übung waren die Ergebnisse wirklich gut, es ist ein Kinderspiel Bleche zu punkten ohne sie durchzubrennen. Der Lichtbogen zündet sofort, gar ken Vergleich zum Elektrodenschweissen.
Selbst wenn es kaputt geht sind Ersatzteile in fast jedem Baumarkt zu bekommen, da die Rothenberge Geräte gleichen Aufbau haben und die meisten Teile zB für den Brenner Normteile sind.



Beitrag bearbeitet (07.06.07 22:36)
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Thorstensrocco
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Re: MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test

Beitrag von Thorstensrocco »

Sorry,

Aber die Dinger sind voll der Baumarktschrott!

MFG
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Sebastian53b
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Re: MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test

Beitrag von Sebastian53b »

wenn du dir das gas sparen willst benutz doch fülldraht der ist paktisch wie ne elektode fürs e-schweißen nur das der schutzstoff innen liegt, schweißt sich aber wie mig/mag . da können auch gleich zusatzstoffe mit drin sein so das va-nähte entstehen, hab mit sowas im praktikum baggerschaufeln und raupenketten aufgeschweißt.
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Re: MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test

Beitrag von All Eyez on me »

Welch qualifitzierter Kommentar vorangehend! :super: :bang:

Ich habe auch so ein "Baumarktschrott-Billiggerät". Und man stelle sich vor, wenn man damit richtig umgehen kann, kann man damit Dachhäute, Türen, Heckklappen cleanen, Motorhaubenverlängerungen anschweißen, diverse Bleche, Gestelle zusammenbraten usw.

Ich bin jedenfalls ebenfalls sehr zufrieden mit meinem "Billigschrott" und die guten Ergebnisse sprechen für sich.

Daher ein klares :super: für solche Geräte wenn es die richtigen in den richtigen Händen sind...

;-)
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Re: MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test

Beitrag von christian_scirocco2 »

Hallo,

ich kann nur empfehlen als Gas normales CO2 zu nehmen. Da kostet die Flasche im Tausch(man muß sie am Anfang natürlich kaufen) 20Euro. :)
Eine TÜV-Prüfung der Flaschen ist für Privatleute sinnlos da viel zu teuer. Außerdem müssen die AFAIK nur alle 10Jahre geprüft.

Ich selber habe auch ein günstiges Baumarktgerät geerbt, kann man durchaus mit dem PLUS Gerät vergleichen.

Der Vergelich von Thorsten war vielleicht nicht gerade der netteste, aber ich muß ihm Recht geben.

Natürlich kann man mit den Geräten schweißen, aufgrund der geringen Leistung brennt man als Anfänger am PKW nicht sofort Löcher rein, falls man das Gerät falsch einstellt. Von daher sind die Teile für Blechreparaturen echt gut, auch weil sie leicht zu transportieren sind.

Aber wenn man mal wirklich dickeres Material verschweißen will(und zu verschweißen gehört durchschweißen, nicht nur oberflächlich anpunkten), machen die Geräte einfach SChlapp. Da braucht man ein 400V Gerät aus der entsprechenden Kathegorie so um 1000Euro(Neupreis). Habe das Glück für solche Fälle auf das Gerät meines Vaters zurückgreifen zu können.

Gruß Christian
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Re: MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test

Beitrag von hadef »

ich hab ein fülldraht-gerät. da wir ja schon öfters diskussionen hier hatten, schreibe ich halt nochmal. ich sehe es wie superhobel und robby. zum ab und zu mal was schweissen reichen die dinger schon aus. ich habe schon karosserieteile, unfallschäden oder einfach auch nur auspuffanlagen ge- und verschweisst. es ist nicht ganz so einfach, es sieht nicht unbedingt immer sehr hübsch aus und erfordert manchmal etwas nacharbeit. aber solange man nicht jeden tag damit schweisst, sind die dinger schon in ordnung.
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Re: MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test

Beitrag von All Eyez on me »

So ist es! Wenn man ein Schweißgerät täglich oder oft braucht und auch dickere Metalle damit schweißen muß führt natürlich kein Weg an einem Profi-Gerät vorbei, da sind wir uns einig.

Aber für unsere Zwecke und Hobby-Tuning Maßnahmen und kleinere Reparaturen reicht ein solches Gerät allemal.
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Re: MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test

Beitrag von Thorstensrocco »

Ich hatte auch nicht vor hier irgendjemanden an die Karre zufahren.

Das war einfach nur meine Meinung!

Weil ich von "Billig-Werkzeug" nicht´s halte.

Ich setze halt auf Qualität und muß dann halt mal einen Monat länger warten bis ich mir das ein oder andere Werkzeug kaufen kann.

Schönen Abend noch !

Thorsten
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Re: MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test

Beitrag von hadef »

naja, gerade bei einem schweiss-gerät wird man halt leider mit einem monat warten nicht ganz hinkommen. ich hätte auch gerne ein besseres, aber ich will und kanns mir nicht leisten, weil alles andere auch mit dem "baumarkt-schrott" geht, eben nur nicht ganz so schnell, wegen der nacharbeit.
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Re: MIG/MAG Schweissgerät von Plus im Test

Beitrag von djacme »

Wo wir gerade dabei sind? Was fürn Schutzgas sollte man denn nun für was nehmen?

CO2 ? Argon-CO2 Mischgas? was es noch gibt?

Meine Buddel Co2 ist fast leer, evntl gibts ja was "besseres", denn würd ich mal was anderes kaufen..
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