Kann der Verkäufer vom Kaufvertrag zurücktreten

[Fastandfrosty]

Servus Leute
Habe vor ca 5 Wochen einen Audi 80 gekauft, ganz normal besichtigt und ihn dann mit kaufvertrag gekauft, habe eine Anzahlung von 200€ dagelassen und bin heimgefahren.
Nun habe ich das Problem, dass der Verkäufer sich nicht mehr meldet reagiert auf keine Anrufe etc.
Lässt sich rechtlich dagegen vorgehen oder muss ich jetzt auf das Auto verzichten.

[COB]

Nun, entweder du klagst auf Erfüllung des Vertrages, sprich Herausgabe des Autos mit gleichzeitiger Zahlung der Restsumme oder (was ich wohl bei so einem Vertragspartner eher tun würde) du versuchst den Kauf rück abzuwickeln. Heißt, du bekommst keine Anzahlung zurück, ihr zerreißt die Vertragsexemplare und vergesst das Ganze. Aber das Geld abschreiben, dazu hast du keinen Grund.

[Fastandfrosty]

Hätte nur gerne das Auto bin ja auch bereit die Restsumme zu bezahlen.

[COB]

Dann musst du versuchen, die Erfüllung des Vertrages zu erzwingen, also 1. Mahnung mit Fristsetzung, 2. wenn keine Reaktion erfolgt, ab zum Anwalt und den Klageweg beschreiten. Einen anderen Weg bei mangelnder Kooperation des GGÜ sehe ich da jetzt nicht.

ACHTUNG: Keine Rechtsberatung.

[Fairplay]

Hi FastandFrosty,

ich habe die gleiche Situation wie du auch schon erlebt. Auch ich hatte einen Vertrag in der Hand, eine Anzahlung geleistet und einen Abholtermin vereinbart.

Mein Anwalt hatte mir damals geraten zu versuchen selbst mit dem Verkäufer eine Einigung zu finden und dafür einfach zu ihm zu fahren. Das hatte leider nicht geklappt. Das gekaufte Auto war weg, weil der Verkäufer es einfach Jemanden verkauft hatte, der sofort und mehr bezahlt hatte.

Das einzige "Gute" daran war, dass der Verkäufer so blöde war mir den anderen Kaufvertrag zu zeigen und ich ein Photo machen konnte. Nach JAHREN mit Anwälten und Gericht hatte ich deswegen nicht nur mein Geld wieder, sondern auch die Differenz zu meinem Kaufpreis. Gelohnt hat sich das aber natürlich nicht, wenn man den ganzen Ärger und die Zeit betrachtet.

Hinfahren und versuchen schnell zu klären ist die einzige Möglichkeit die Sache vernünftig zu regeln, ohne dass sich damit Anwälte und das Gericht ewig und drei Tage beschäftigen. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass du nicht grundsätzlich einem Betrüger aufgesessen bist der nur zum Schein ein Auto verkauft hat.

Du hast hoffentlich die Daten im Kaufvertrag mit dem Auto UND dem Ausweispapieren des Verkäufers abgeglichen?

Greets

Dan

[COB]

Wenn es doch ein echter Betrüger ist, dann gibt es da eigentlich nicht viel zu klären, da gilt es zügig auf das nächste Polizeirevier wackeln und Strafanzeige + Strafantrag stellen. Diesen Verdacht + Maßnahmen kann man ihm ggü. ja auch mal durchklingen lassen, manchmal hilft es.