16V Zylinderkopf - Dichtungssätze/Marken + leichte Bearbeitung

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christian_scirocco2
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16V Zylinderkopf - Dichtungssätze/Marken + leichte Bearbeitung

Beitrag von christian_scirocco2 »

Hallo,

bei meinem PL fängt die ZKD an zu schwitzen. Es wird daher Zeit sich über deren Wechsel Gedanken zu machen, sowie den Tasuch weiterer Komponenten. Nun bruache ich ein wenig Rat:

-Gibt es irgendwo Zeichungen in wie weit man selbst den Kopf bearbeiten kann/darf? Generell schwebt mir vor zumindest störende Kanten zu entfernen und die Kanäle etwas zu glätten.

Bei der Teilesuche findet man verschiedene Dinge:

-Hydrostößel (INA) in 68gr. und 54gr.. Macht es Sinn die 54gr.zu kaufen(Lebensdauer/Verscheliß) oder doch lieber die Original schweren?

-Zylinderkopfdichtung - Weichmetall(Elring/Reinz) oder eine Metallkopfdichtung(Elring)?

-Taugen die ZKD und Schrauben von Elring etwas? Weichmetalldichtung + Schrauben würden als Set gerade mal 38€ kosten.

-Ventilschaftabdichtungen: normale(Reinz) oder (angeblich) bessere aus VITON?

Was für Hersteller würdet ihr Favorisieren? Ich hab bei der Suche oft "Reinz" gelesen als Premiumhersteller, ist dem auch so?

Gruß Christian
Scirocco 2 GT2 16V
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COB
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AW: 16V Zylinderkopf - Dichtungssätze/Marken + leichte Bearbeitung

Beitrag von COB »

christian_scirocco2 hat geschrieben: -Gibt es irgendwo Zeichungen in wie weit man selbst den Kopf bearbeiten kann/darf?
-Macht es Sinn die 54gr.zu kaufen(Lebensdauer/Verscheliß) oder doch lieber die Original schweren?
-Zylinderkopfdichtung - Weichmetall(Elring/Reinz) oder eine Metallkopfdichtung(Elring)?
-Taugen die ZKD und Schrauben von Elring etwas?
-Ventilschaftabdichtungen: normale(Reinz) oder (angeblich) bessere aus VITON?

Was für Hersteller würdet ihr Favorisieren?
Ich sage dir mal meine unmaßgebliche Sicht der Dinge.

1. Solche Zeichnungen kenne ich jetzt nicht und als Laie kann man bei solchen Arbeiten auch viel mehr verschlimmern als verbessern. Also immer mit Augenmaß vorgehen. Das, was man mit gutem Gewissen als Laie tun sollte, wäre nur die Übergänge Saugrohr zu Kopf auf Dichtungsmaß anpassen und die Ventilführungen uU ein Stk. kürzen. Aber am Kanal sollte man nicht herum schleifen, weil die Gefahr, die Form zu verändern, doch sehr hoch ist. Und das Ganze muss ja auch 4x identisch werden.
2. Leichter ist per se erst mal besser, weniger bewegte Massen sind im Steuertrieb immer gut. Was den Verschleiß angeht, sind INA sicher akzeptabel und kein Billigkram. Insofern kann man von einer Haltbarkeit irgendwo bei mind. 80% OEM ausgehen.
3. ZKD beim 16V ist, wenn bei VW gekauft, eine Metallkopfdichtung von Götze. Und diese sollte man wieder verbauen. Es gibt einen Grund, warum VW dieses Material gewählt hat.
4. + 5. Meine ZKD und Schrauben habe ich beides bei VW geholt. Reinz ist sicher kein billiger Mist, wobei der Preisgewinn zu OEM auch bei diesen Teilen auf den Gesamtaufwand bezogen eher zu vernachlässigen ist. Beim Motor halte ich Experimente beim Material in Anbetracht des Aufwandes beim Tausch vieler dieser Komponenten für unangebracht.

Haftungsausschluss: Dies stellt meine persönliche, auf eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen beruhende, Sicht der Dinge dar und erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und/oder absolute Richtigkeit.
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Ralle
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Beitrag von Ralle »

Bei Dichtungen verwende ich ausschliesslich Elring. Seit Jahren habe ich damit keinerlei Probleme.
In den Sätzen ist fast alles vorhanden, was für den Zylinderkopf an Dichtungen gebraucht wird.
Auch die Schrauben kaufe ich immer von Elring.

Wenn Du Dein Auto weiterhin so fahren willst, wie bisher, sollte die Standard-Variante ausreichen - diese Variante hat ja bisher auch eine halbe Ewigkeit gehalten.

Wenn Du genau arbeiten willst, besorge Dir den Leitfaden für den 16V-Motor und beachte dort die Verschleissgrenzen des Kopfes.
Bevor Du nicht weisst, welche Basis Du da vor Dir liegen hast, macht die Frage nach Bearbeitung wenig Sinn. ;-)

Meiner Meinung nach machen das Planen des Kopfes und das Einschleifen der Ventile immer Sinn, wobei ein leichtes Planen (0,1-0,2mm) als Glätten völlig ausreichend ist, wenn der Kopf nicht verzogen ist.
Die Ventile sollten dabei auch gleich geprüft und poliert werden.

Wenn ich die Kosten für alle Neuteile so grob überschlage, kommt da einiges zusammen..... :hihi:
Gruß von Ralf :wink:

Ich bin Schizophren, aber das ist uns egal!

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Stephan
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Beitrag von Stephan »

Moin,

Kanäle glätten reicht grundsätzlich weithin aus. Was aber wirklich etwas bringt ist ein nach außen legen der Sitzringe. Sowohl im Einlass als auch im Auslassbereich. Die Ventile kann man in diesem Zuge ebenfalls mit anpassen/erleichtern und polieren. Ich hatte hierzu früher mal einige Beiträge zum Thema geschrieben. Vlt findest Du da etwas. Stichworte wären sowas wie Stephans 16V Umbau oder so, weis auch nicht mehr genau. Kann aber sein, dass die Bilder da nicht mehr funktionieren.

Zum Thema Stößel: Wenn Du zwecks Drehzahlfestigkeit wirklich leichte Hydros einbauen willst, bieten sich die von Schrick an. Die wiegen ca 48g und kosten im Satz etwas um 170 Euro. Ebenfalls empfehlenswert sind dann ggf. auch die Schick Ventilfedern in der nur etwas härteren Stufe. Ich meine, die Bestellnummern von denen endeten auf 026 und 062. Musst Du mal in deren Katalog schauen. Mit diesen Federn, den passenden unteren Tellern und leichten Hydros ist der Kopf mindestens bis 8000 u/min drehzahlfest. Ich hatte es damals mal überschlägig ausgerechnet und lag bei irgendwas um 8500 u/min insg. Natürlich müßte dann der Unterbau mitspielen. Hatte meinen letzten 2,0 16V damals bei 7800 u/min abgeregelt, um noch Sicherheitsreserven zu haben.

Wenn Kopf und Block geplant wurden, dann könntest Du die Multilayer Stahldichtung vom ABF verwenden. Dafür mußt Du nur entweder 1 Zentrierpinöpel neben der Dichtfläche um 0,5 cm versetzen oder ganz weglassen.

Es würde sich anbieten, die Ventilführungen gleich mit umzupressen. Die neuen könntest Du im unteren Bereich verjüngen, was dem Durchlass sehr förderlich ist und, so diese ausgepresst sind, die Nasen im Kopf entfernen.
Falls Du neue Führungen einsetzen willst, nimm welche im Untermaß. Stinknormales Messing reicht dabei weithin aus. Diese werden in 6,8mm geliefert in müssen nach dem Einpressen mit einer Reibahle 7H7 aufgerieben werden. DANACH werden die Ventile neu eingeschliffen. Daher würde sich hier dann auch gleich eine Sitzbearbeitung anbieten. Falls Du das machen willst, im Einlassbereich reicht eine Sitzringbreite an der Außenkante des Einlassventils von ca 1mm Breite. Ich hatte damals aus Sicherheitsgründen 1,5mm Sitzringbreite gelassen. Im Auslassbereich sollten es 1,8-2mm sein.
MfG,
Stephan


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christian_scirocco2
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Beitrag von christian_scirocco2 »

Hallo,

großartig mehr Lesitung wollte ich dadurch nicht rausholen. Nur was halt mit einem Dremel und polieren machbar ist, halt ein wenig optimieren. Ich kann den Kopf wohl kostenlos planen lassen, Ventile einschleifen, aber Ventilsitze neu fräsen etc. ist da nicht drin/bzw. dort machbar.
Deinen alten Beitrag habe ich gefunden Stephan, aber die Bilder gehen nicht mehr.
Sollte ich die Ventilführungen bei der Gelegenheit auch neu machen wenn ich den Kopf schon zerlege? Steuerkette auch?

An Tuning hat der Motor nur die umgebaute Auslaßnockenwelle im Einlaß, einen Friedrichfächer(Billigschrott halt der den gerissenen Originalkrümmer ersetzen mußte).

Wenn ein glätten der Kanäle von Hand Sinn macht werde ich das auf jeden Fall vornehmen. Das ganze dann mit einem Dremel und Fächerschleifern.
Scirocco 2 GT2 16V
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Stephan
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Beitrag von Stephan »

Falls Du Zeit und Lust hast, dann mach dne Auslassbereich zumindest einigermaßen sauber, der Ruß setzt da schon einiges zu.

Wenn du die Ventilführungen ersetzen kannst und die alten schon deutlich Spiel haben, was Du prüfen kannst, dann solltest Du zumindest mal darüber nachdenken. Steuerkette kannst Du auch prüfen. Im Neuzustand haben die fast kein Spiel. Wenn schon deutlich Spiel da ist würde ich diese ersetzen.

Glätten der Kanäle macht m.E. beim 16V immer Sinn. Fächerschleifer für den Dremel sind da schon ganz ok. Zur not kann man die auch in die Bohrmaschine einspannen oder so da entsprechende Fächerscheiben besorgen. Körnung in letzter Stufe kann so 240 sein. Gröber geht auch.
MfG,
Stephan


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christian_scirocco2
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Beitrag von christian_scirocco2 »

:danke: Stephan,

naja, ein/zwei Tage kann ich den stehen lassen. Dann wirds mit der Fahrerei(Zug) zur Werkstatt hin und her aber zuviel. Und da das eh nie ein Rennmotor wird werde ich dann mal Fächerschlefier besorgen und wie du vorschlägst die Einlässe schleifen bis P240 und im Auslaß mit grobem Material den Ruß entfernen. Sollte ich dann doch mehr Zeit haben kann ich ja noch ein paarmal drüber schleifen. Sozusagen für das eigene Gewissen (ja der kopf ist bearbeitet :lol: ).

Ventilführungen könnte ich bei der Arbeit anpassen lassen. Braucht es zum ein/auspressen Spezialwerkzeug? Oder ging da, mit Durschlag die alten raustreiben und die Neuen mittels Durchschlag und Schraubzwinge einpressen?

Als Kopfdichtung hab ich bei ebay eine von Elring gefunden, die soll angeblich direkt passen: http://www.ebay.de/itm/190493354926?_tr ... EBIDX%3AIT

Wenn man die vom ABF auch nehmen kann und der preis besser ist würde ich dann so eine ordern und den 1 Zentrierpinöpel weglassen. :-)

Edit: Die ZKD geht also?!: http://www.daparto.de/Teilenummernsuche ... peId=53131

Edit: Febi Steuerkette? http://www.ebay.de/itm/Febi-Steuerkette ... 43db0a0836
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Stephan
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Beitrag von Stephan »

Ein Auspressen mittels Presse. Bei mir brauchte es immer so ca 2t auf der Anzeige. Ich würde die Metallkopfdichtung aus dem 1. Ebaylink verbauen für 45 Euro. Würde auch empfehlen, die Kopfdichtung nicht unmittelbar am Preis festzumachen. Kauf lieber ne Vernünftige, auch wenn die 10 oder 15 Euro mehr kostet.
Die Febikette wird gehen, ja.
MfG,
Stephan


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gojira
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Beitrag von gojira »

christian_scirocco2 hat geschrieben:-Hydrostößel (INA) in 68gr. und 54gr.. Macht es Sinn die 54gr.zu kaufen(Lebensdauer/Verscheliß) oder doch lieber die Original schweren?
ich hab hier mal einen link zu den hydros:

http://postimg.org/image/6v6t522y1/
[SIGPIC][/SIGPIC]
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christian_scirocco2
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Beitrag von christian_scirocco2 »

:super: , Danke Gojira
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