Patentrezept zur Straßenmaut

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klimarocco
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Patentrezept zur Straßenmaut

Beitrag von klimarocco »

Gab es denn hier im Forum bislang noch gar keine Tipps und Bewertungen, Belobigungen und Entrüstungen zur angekündigten und kurzweilig diskutierten Straßenmaut oder habe ich das Thema im Talk übersehen?

Die Osnabrücker Tagespresse (NOZ) druckte am 4.9.2014 zu dem Thema eine kapitale Handreichung ab, die dem User des Sciroccoforums nicht vorenthalten werden soll. Damit mir Milde widerfährt, sei zu meiner Rettung gesagt, dass nicht ich der Verfasser des feinsinnigen Ratschlags bin:

"Bei dem Ringen um die Pkw-Maut böte sich eine zeitlich und örtlich begrenzte Erprobung an, wie sie schon bei vielen Problemen erfolgreich durchgeführt wurde. Da nur die CSU in Bayern klar hinter der Forderung einer Pkw-Maut steht, empfiehlt sich der Freistaat Bayern als geeignetes Testgelände. Über zum Beispiel 5 Jahre könnten genügend Erfahrungen zu Wirtschaftlichkeit, Handhabung, Europaverträglichkeit usw. gesammelt und ausgewertet werden. Der Freistaat Bayern sieht sich in mancherlei Hinsicht nicht als integraler Bestandteil der Bundesrepublik (CSU statt CDU, Schulferienordnung, Rotes Kreuz ...) und könnte so seine Eigenständigkeit nochmals unterstreichen.

Die rechtlichen Fragen könnten durch zeitlich und sachlich begrenzte Verordnungen oder Gesetze geregelt werden. Ministerpräsident Seehofer und Verkehrsminister Dobrindt könnten bei ihren Wählern punkten, und der Rest von Deutschland kann die nächste Wahl in Ruhe abwarten"

Quelle: Leserbrief von Eduard Schmeer in NOZ vom 4.9.2014

Martin
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Maik
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AW: Patentrezept zur Straßenmaut

Beitrag von Maik »

Macht es Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen?

Fakt ist: Die Regierung will unser Geld,weil sie es brauch für uns und andere auf der Welt.

Ebenso ist Fakt: Sie werden es bekommen,gibt es keine Möglichkeiten,werden sie sie schaffen.

Und wir können nichts dagegen machen außer Auswandern...wählen?Ja klar ein Kreuz machen und dann zusehen wie andere Parteien uns die nächsten 4 Jahre verarschen,besser wird es keiner machen,egal welche Partei "an der Macht ist".
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COB
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AW: Patentrezept zur Straßenmaut

Beitrag von COB »

Ganz ehrlich ? Das ist genau so ein Gehirnfurz wie das Wechselkennzeichen. Maut für Autobahnen + Kraftfahrstraßen bei entsprechender Kompensation bei der Steuer (ja ich weiß, davon kann man nur träumen), wäre das wohl OK, aber für alle Straßen ? Was für ein Schwachsinn.
Die VW-Horde: Scirocco GT (93-99) - Passat C (95-01) - Scirocco GTX (99-heute)
Die BMW-Horde: 525iT (01-07) - 540iT (07-heute) - 540iA (09-heute) - 528iT (10-heute) - 520dT (18-heute)

Haftungsausschluss: Alle gemachten Aussagen stellen lediglich die Sichtweise des Autors anhand der vorliegenden Informationen dar. Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für die Befolgung gemachter Ratschläge und Hinweise. Jeder Halter ist für die Sicherheit seines Fahrzeuges vollumfänglich selbst verantwortlich und handelt somit immer eigenverantwortlich.
Sciroccorrado
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AW: Patentrezept zur Straßenmaut

Beitrag von Sciroccorrado »

Nene, gerade für ALLE Straßen macht Sinn... sofern das Geld tatsächlich zweckgebunden verwendet wird, versteht sich. Zwar herrscht sicher auf Autobahnen der meiste Verkehr und wenn es um Baustellen geht, sind wohl in 95 % Autobahnbaustellen gemeint. Aber gerade die Landes- und noch viel mehr die Kreisstraßen, die häufig völlig zerfahren sind und wo in den klammen Kommunen das Geld hinten und vorne nicht reicht, könnten über die Maut profitieren und sich dann auch mal vermehrt um diese Straßen kümmern. Gerade im ländlichen Bereichen mit vielen solcher Straßen, von denen man einige ohne Übertreibung auch als "Schlagadern" der Region bezeichnen darf, kommen die zuständigen Behörden doch gar nicht mehr hinterher und teilweise muss erst was passieren (Beispiel: Unfall mit Todesfolge aufgrund von Schlaglöchern oder extremen Fahrbahnschäden), bis auf Druck der Bevölkerung eben diese Straße neu asphaltiert wird - teilweise wird auch nur (schlecht) geflickt.
Das muss kesseln :freak:
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cekey
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AW: Patentrezept zur Straßenmaut

Beitrag von cekey »

Und man muss ja erst mal mit "Alle Straßen" eine Verhandlungsbasis schaffen, davon kann man dann ja Abstriche machen bis man beim Üblichen angekommen ist

Ist ja auch ein Topographisches Problem, versuch mal in Österreich oder Italien der Mautpflichtigen Straße auszuweichen, da kannst zu Fuß über´n Berg latschen....

In D ist das schon anders, der Verkehr durch die Dörfer wird sicher mehr wegen der Mautflüchtigen, Straßen haben wir genug
"Das geht nicht" das haben die anderen schon rausgefunden
Jetzt musst du den Weg finden dass das doch geht.
@ michael manousakis

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DOD
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AW: Patentrezept zur Straßenmaut

Beitrag von DOD »

Maik hat geschrieben:Und wir können nichts dagegen machen außer Auswandern...wählen?Ja klar ein Kreuz machen und dann zusehen wie andere Parteien uns die nächsten 4 Jahre verarschen,besser wird es keiner machen,egal welche Partei "an der Macht ist".
Irgendwann hat mal der Reichstag gebrannt, kam unterm Strich nicht das Beste bei raus aber im ersten Moment sah es gar nicht so schlecht aus :zwinker:
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scirocco_dave
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AW: Patentrezept zur Straßenmaut

Beitrag von scirocco_dave »

klimarocco hat geschrieben:Gab es denn hier im Forum bislang noch gar keine Tipps und Bewertungen, Belobigungen und Entrüstungen zur angekündigten und kurzweilig diskutierten Straßenmaut oder habe ich das Thema im Talk übersehen?

Die Osnabrücker Tagespresse (NOZ) druckte am 4.9.2014 zu dem Thema eine kapitale Handreichung ab, die dem User des Sciroccoforums nicht vorenthalten werden soll. Damit mir Milde widerfährt, sei zu meiner Rettung gesagt, dass nicht ich der Verfasser des feinsinnigen Ratschlags bin:

"Bei dem Ringen um die Pkw-Maut böte sich eine zeitlich und örtlich begrenzte Erprobung an, wie sie schon bei vielen Problemen erfolgreich durchgeführt wurde. Da nur die CSU in Bayern klar hinter der Forderung einer Pkw-Maut steht, empfiehlt sich der Freistaat Bayern als geeignetes Testgelände. Über zum Beispiel 5 Jahre könnten genügend Erfahrungen zu Wirtschaftlichkeit, Handhabung, Europaverträglichkeit usw. gesammelt und ausgewertet werden. Der Freistaat Bayern sieht sich in mancherlei Hinsicht nicht als integraler Bestandteil der Bundesrepublik (CSU statt CDU, Schulferienordnung, Rotes Kreuz ...) und könnte so seine Eigenständigkeit nochmals unterstreichen.

Die rechtlichen Fragen könnten durch zeitlich und sachlich begrenzte Verordnungen oder Gesetze geregelt werden. Ministerpräsident Seehofer und Verkehrsminister Dobrindt könnten bei ihren Wählern punkten, und der Rest von Deutschland kann die nächste Wahl in Ruhe abwarten"

Quelle: Leserbrief von Eduard Schmeer in NOZ vom 4.9.2014

Martin
Hm, nix gegen Berliner oder Griechen, aber solang das Geld in Bayern bleibt und nicht für Flughäfen und Griechen ausgegeben wird, können sie das gerne mal zu Testzwecken versuchen... Würde sich aber so oder so schwierig gestalten, da die KFZ-Steuer meine ich Bundessache ist, und die Bayern entsprechend niemanden entlasten können. :banned:
Gruß
scirocco_dave :wink:

'91er GTII
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cekey
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AW: Patentrezept zur Straßenmaut

Beitrag von cekey »

na, sag ich´s doch, kam grad in der Tagesschau, Maut nur für Autobahnen und Landstraßen, dafür hieß es was von Oktober... na bin ich mal gespannt
"Das geht nicht" das haben die anderen schon rausgefunden
Jetzt musst du den Weg finden dass das doch geht.
@ michael manousakis

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DOD
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AW: Patentrezept zur Straßenmaut

Beitrag von DOD »

und welche Landstraßen ? L, K oder B ? Oder alle drei ?

Dann klage ich auch ! Als Dörfler bin ich auf die Nutzung der Landstraßen angewiesen wobei der Städter dann runden weise um die Innenstadt jagen kann ohne Maut zu berappen ! :ironie:
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klimarocco
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AW: Patentrezept zur Straßenmaut

Beitrag von klimarocco »

Die feindosierte Ironie des Leserbriefes, mit dem ich diesen Thread eingeläutet habe, führt ja doch zu spannenden Überlegungen. Vielleicht sind wir hier im Forum schon weiter als der Minister.

Bemerkenswert am Rande könnte sein, der kaum ein PKW nennenswerter Verursacher von Straßenverschleiß ist, Roccofahrer eingeschlossen. Aber wir holen die Milch aus Polen oder von unseren tschechischen Nachbarn, bringen sie ein paar Hundert Kilometer zur Molkerei bei Dresden, wo dann Butter hergestellt wird, die ich 500 Kilometer weiter westlich hier in Osnabrück beim Lebensmittelhandel kaufen kann. Neben Aldi ist eine Wiese. Da grasen niedersächsische Milchkühe. Wird aus deren Milch - nach längerem Straßentransport - in Bayern Allgäuer Käse oder Joghurt hergestellt, den es dann in Dänemark oder England zu kaufen gibt?

Zwar ließe sich für den Bruchteil eines Cents auch die Rezeptur versenden und vor Ort das verarbeiten, was vor Ort anfällt, aber: Das gefährdet Arbeitsplätze im Transportgewerbe. Also karren wir quer durch das Land neben Bananen und Ananas, die nun wirklich nicht hier wachsen, allerlei unnützt in achslastigen LKW, stellen dann fest, dass die Straßen schneller denn je verschleißen und bitten Unbeteiligte zur Kasse. Das klappt wunderbar, weil letztere es schmollend ertragen.

Martin
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