Hallo,
nachdem der Zylinderkopf des 16V nun glücklich abgenommen wurde (mal abgesehen von der Schweinerei mit dem Kühlwasser auf dem Boden) und sich erfreulicherweise keine sichtbaren Mängel zeigten geht es nun ans Überholen. Vor allem die Ventile haben starke Ablagerungen an der Unterseite.
Etwas überrascht war ich, dass die Zylinderkopfdichtung keine sichtbaren Mängel hatte, woher also die Motorüberhitzung? Ölpumpe? Wasserpumpe?
Jetzt möchte ich zuerst den Zylinderkopf in einen sauberen, intakten Zustand bringen, Ventile raus, neue Hydros und Federn, Ventilschaftdichtungen erneuern.
Kann mir jemand Tipps geben, was dabei zu beachten ist? Welche Schrauben ggf. erneuert werden müssen, ob jedes Ventil wieder an seinen Platz muss, wie es zu reinigen ist usw. Die erste Idee ist mit der Minibohrmaschine und Polierscheibe da dran zu gehen, bis es wieder blitzblank ist
Grüsse,
Beitrag bearbeitet (28.04.05 09:23)
Zylinderkopf überholen, Tipps gesucht !
- kogafreund
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Re: Zylinderkopf überholen, Tipps gesucht !
Da wartet aber ein kleines Stück Arbeit auf Dich:
Bevor Du die Ventile reinigst bzw. von den Ablagerungen befreist (Standbohrmaschine + Polieraufsatz), solltest Du diese sorgfältig inspizieren. Manchmal sind die Ventilteller derart "ausgefranst", daß das Ventil nicht mehr eingeschliffen werden kann. Dann muß es ersetzt werden. Das gilt besonders für die thermisch viel höher belasteten Auslaßventile. Danach MÜSSEN die Ventile eingeschliffen werden.
Dazu benötigst Du Spezialwerkzeug (Fräser), das sehr teuer ist. Diese sehr zeitaufwendigen Arbeiten macht sonst eigentlich nur ein Motoreninstandsetzer. Außerdem brauchst Du auch etwas know-how dazu, sonst bekommst Du die Ventile nicht dicht. Du mußt wissen, ob Du Dir das antun willst. Jedes Ventil gehört auf den jeweils für genau dieses Ventil eingeschliffenen Ventilsitz. Die Ventile dürfen nach dem Schleifen bzw. Fräsen also nicht beliebig vertauscht werden.
Die Dichtflächen für die Kopfdichtung müssen fettfrei sein und am besten dünn mit hitzebeständiger Dichtmasse einschmieren. DÜNN deshalb, damit nicht überschüssige Dichtmasse im Motor Ölbohrungen zusetzt.
Dann sollten die Zylinderkopfschrauben auf jeden Fall erneuert werden. Bei der Montage auf die richtige Reihenfolge + Drehmoment achten (gab vor kurzem ein Fred dazu).
Das ist viel Arbeit. Falls Du das noch nie gemacht hast, hole Dir unbedingt jemanden, der die Materie gut beherrscht. Ansonsten besteht die Gefahr, daß Du alles nochmal machen mußt. Schlimmstenfalls ruinierst Du den Motor.
Gruß
kogafreund
Beitrag bearbeitet (29.04.05 23:19)
Bevor Du die Ventile reinigst bzw. von den Ablagerungen befreist (Standbohrmaschine + Polieraufsatz), solltest Du diese sorgfältig inspizieren. Manchmal sind die Ventilteller derart "ausgefranst", daß das Ventil nicht mehr eingeschliffen werden kann. Dann muß es ersetzt werden. Das gilt besonders für die thermisch viel höher belasteten Auslaßventile. Danach MÜSSEN die Ventile eingeschliffen werden.
Dazu benötigst Du Spezialwerkzeug (Fräser), das sehr teuer ist. Diese sehr zeitaufwendigen Arbeiten macht sonst eigentlich nur ein Motoreninstandsetzer. Außerdem brauchst Du auch etwas know-how dazu, sonst bekommst Du die Ventile nicht dicht. Du mußt wissen, ob Du Dir das antun willst. Jedes Ventil gehört auf den jeweils für genau dieses Ventil eingeschliffenen Ventilsitz. Die Ventile dürfen nach dem Schleifen bzw. Fräsen also nicht beliebig vertauscht werden.
Die Dichtflächen für die Kopfdichtung müssen fettfrei sein und am besten dünn mit hitzebeständiger Dichtmasse einschmieren. DÜNN deshalb, damit nicht überschüssige Dichtmasse im Motor Ölbohrungen zusetzt.
Dann sollten die Zylinderkopfschrauben auf jeden Fall erneuert werden. Bei der Montage auf die richtige Reihenfolge + Drehmoment achten (gab vor kurzem ein Fred dazu).
Das ist viel Arbeit. Falls Du das noch nie gemacht hast, hole Dir unbedingt jemanden, der die Materie gut beherrscht. Ansonsten besteht die Gefahr, daß Du alles nochmal machen mußt. Schlimmstenfalls ruinierst Du den Motor.
Gruß
kogafreund
Beitrag bearbeitet (29.04.05 23:19)
Scirocco 2 GT, EZ 4/1986, flashsilber, schön tief u. 32er Raid-Lederlenkrad mit ohne Servo
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Re: Zylinderkopf überholen, Tipps gesucht !
Hallo,
na zumindest habe ich den Kopf inzwischen völlig zerlegt, Ventile etc numieriert und rausgenommen. Zerfranst sehen sie nicht aus aber heftigst mit Ablagerungen versehen, die Auslassventile anders als die Einlassventile. Bisher habe ich die Ventile mit einer Messingbürste auf rotierender Bohrmaschine gereingt und anschliessend mit Polierscheibe auf Hochglanz gebracht. Ventildichtungen sind neu bestellt, ebenso die Hydros (derzeit bei www.autoteile.cc für 13 Euro f. 16 Stück!! Restposten) Auf jeden Fall müssen sie neu eingeschliffen werden, werde das aber machen lassen, da mir Paste und Gummisauger zu aufwendig sind.
Bin sehr froh, dass ich den Aufwand in Kauf nahm, statt den Motor so laufen zu lassen wie er ist. Bei zwei Hydros liessen sich die Stempel per Hand eindrücken und drei Federn waren etwas kürzer als die anderen. Die Ventile an diesen Stellen waren viel stärker mit Sedimenten beschichtet als die anderen, der Brand hatte sich bis an den Ventilschaft hoch fortgesetzt. Also war hier eine Undichtigkeit.
Allzu kompliziert scheint mir das alles aber nicht, wenn man die Grundregeln aus dem Reperaturleitfaden von VW berücksichtigt, alles schön markiert und jedes Teil an seinem eingeschliffenen Platz lässt. Bin schon sehr erfreut, dass die Gleitlagerflächen nach 20 Jahren immer noch auf Hochglanz sind, kein Frass, keine Pitting Effekte.
Im Übrigen würde mich mal interessieren, wieviel Energie dadurch verloren geht, dass die Nocken die Ventile eindrücken müssen, denn dafür ist viel Kraft nötig, ich habe einen grossen Baumarkt Spanner mit aufgeschweisstem Rohr mit Nuten + Hammer benutzen müssen, um die Ventile einzurdrücken und die Keile entfernen zu können. Hoffe, diese Lösung auf die Schnelle war richtig: Spanner an Ventil und Teller ansetzen, auf Spannung bringen, ein Hammerschlag löst die Keile, mit Pinzette herausnehmen, und anschliessend alle Teile in eine beschriftete Tüte, welche Position sie hatten. Dann die alten Vetilschaftdichtungen herausgepopelt.
Kleines Problem: Beim Entfernen der alten Einspritzdüsen sind zwei Buchsen im Einlass Krümmer geblieben, da ich diese nicht herausdrehen konnte. Sehen sehr lädiert aus, hoffe, dass man diese noch heraus fräsen kann, ohne dass die Gewinde beschädigt werden.
Beitrag bearbeitet (30.04.05 01:05)
na zumindest habe ich den Kopf inzwischen völlig zerlegt, Ventile etc numieriert und rausgenommen. Zerfranst sehen sie nicht aus aber heftigst mit Ablagerungen versehen, die Auslassventile anders als die Einlassventile. Bisher habe ich die Ventile mit einer Messingbürste auf rotierender Bohrmaschine gereingt und anschliessend mit Polierscheibe auf Hochglanz gebracht. Ventildichtungen sind neu bestellt, ebenso die Hydros (derzeit bei www.autoteile.cc für 13 Euro f. 16 Stück!! Restposten) Auf jeden Fall müssen sie neu eingeschliffen werden, werde das aber machen lassen, da mir Paste und Gummisauger zu aufwendig sind.
Bin sehr froh, dass ich den Aufwand in Kauf nahm, statt den Motor so laufen zu lassen wie er ist. Bei zwei Hydros liessen sich die Stempel per Hand eindrücken und drei Federn waren etwas kürzer als die anderen. Die Ventile an diesen Stellen waren viel stärker mit Sedimenten beschichtet als die anderen, der Brand hatte sich bis an den Ventilschaft hoch fortgesetzt. Also war hier eine Undichtigkeit.
Allzu kompliziert scheint mir das alles aber nicht, wenn man die Grundregeln aus dem Reperaturleitfaden von VW berücksichtigt, alles schön markiert und jedes Teil an seinem eingeschliffenen Platz lässt. Bin schon sehr erfreut, dass die Gleitlagerflächen nach 20 Jahren immer noch auf Hochglanz sind, kein Frass, keine Pitting Effekte.
Im Übrigen würde mich mal interessieren, wieviel Energie dadurch verloren geht, dass die Nocken die Ventile eindrücken müssen, denn dafür ist viel Kraft nötig, ich habe einen grossen Baumarkt Spanner mit aufgeschweisstem Rohr mit Nuten + Hammer benutzen müssen, um die Ventile einzurdrücken und die Keile entfernen zu können. Hoffe, diese Lösung auf die Schnelle war richtig: Spanner an Ventil und Teller ansetzen, auf Spannung bringen, ein Hammerschlag löst die Keile, mit Pinzette herausnehmen, und anschliessend alle Teile in eine beschriftete Tüte, welche Position sie hatten. Dann die alten Vetilschaftdichtungen herausgepopelt.
Kleines Problem: Beim Entfernen der alten Einspritzdüsen sind zwei Buchsen im Einlass Krümmer geblieben, da ich diese nicht herausdrehen konnte. Sehen sehr lädiert aus, hoffe, dass man diese noch heraus fräsen kann, ohne dass die Gewinde beschädigt werden.
Beitrag bearbeitet (30.04.05 01:05)