anzugsmoment

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BaD_RoCCo
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Beitrag von BaD_RoCCo »

und wer soll dann noch die schraube lösen ? :hihi:
MFG Micha
90er Corrado G60 aus Italien
>> Alle sagten: "Das geht nicht". Da kam einer, der wusste das nicht - und hat's gemacht. <<
All Eyez on me
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Beitrag von All Eyez on me »

Zunächst mal gar keiner! :hihi:

Und wenn sie doch mal abmuß, muß eben ein starker Schlagschrauber oder gutes altes Muskelschmalz daher. :-)
Schrauber
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Beitrag von Schrauber »

der beitrag ist zwar was älter... :-) aber ich krame das noch mal hoch weil bei mir der simmerringwechsel ansteht...

also man nimmt immer 180 oder 200 Nm - egal ob 6kant oder 12kant schraube? 90Nm + winkel 90° verwendet niemand?
schraube immer geölt? ohne sicherungsmittel

habe einige varianten gefunden:
am JH ist ne 12-kant, sollte N 90320802 sein, M14X1,5X33
dort gehört wohl ne unterlegscheibe drunter 068105193A

und beim 16V:
original war 6-kant, N 10089001, M14X1,5X46X25 mit unterlegscheibe
wahlweise 12-kant, N 90367001, M14X1,5X39, wohl ohne unterlegscheibe?

dann verwenden manche nur die 6-kant, wobei der DX ne komische länge hat (M14X1,50X40)?
oder ne Diesel-schraube N 905 771 01, M14x1,5 x47, 12kant, die soll fester sein fürn g60?

bisher wurde bei mir noch keine schraube/feder abgeschert, was haben die da alle für probleme? Denke ich nehme die so wie es war,
16V KR 6-kant 180Nm, 8V JH 12-kant und auch abweichend 180Nm (oder 200?)
und mit G60: 12 oder 6 kant?

hat jemand ne genaue bezeichnung des 12-kants? das ist doch kein vielzahn 19mm also kein XZN?


viele grüße!
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Stephan
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Beitrag von Stephan »

Moin,

an meinen aktuellen 1,8T Motoren mit 12 Kant Schraube gelten die 90Nm+90Grad. Wichtig - jedes Mal eine neue Schraube nehmen, denn diese Schraube längt sich und stösst dann am Gewindeende an.
Dadurch passt dann nix mehr in Bezug auf die vorgesehene Flächenpressung zwischen Kurbelwelle und Zahnriemenrad.

Ausserdem empfehle ich jetzt auch immer, sich die Diamantunterlegscheibe vom Tfsi Motor zu kaufen. Kostet ~11Euro beim Freundlichen und sorgt für sichere Verbindung zwischen Kurbelwelle und Riemenrad.
Allerdings muss man diese Scheibe nach ggf nötiger Demontage des Riemenrades jedes mal erneuern, da es nur eine diamantbeschichtete Folie ist.
Jedenfalls ist die Mikroverzahnung nachher so hoch, dass da nix mehr kaut oder sich löst.

https://www.golf1.info/forum/index.php? ... /&pageNo=1

Bitte da mal reinlesen. Mein Beitrag vom 11.November 2019 zeigt die Prinzipskizze von vag und co im Link.
Weiter unten sieht man bei Karl die Unterlegscheibe dann auch mal in echt.
MfG,
Stephan


Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht vom Auge zum Ohr verlaufen...
(Walter Röhrl)
Schrauber
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Beitrag von Schrauber »

Die scheibe ist ja ganz nett; Optimal wäre dann noch eine beidseitig beschichtete unterlegscheibe unter der kurbelwellenschraube. Wenn da aber irgendwie doch etwas rutschen sollte, wird die anlagefläche der kurbelwelle wohl extrem beschädigt. Für den JH werde ich so ne scheibe nicht nehmen.

Die schraube soll ja eingeölt werden, das wird wohl nur fürs gewinde gelten und nicht für den anlagebund? Sicherungsmittel nehme ich nicht, dann bekommt man ja die schraube nie wieder ab; Über die 90Nm + 90° wird ja viel diskutiert.. mal sehen, bei der 6-kant habe ich seinerzeit nicht übern winkel angezogen, bis jetzt hält die;
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Stephan
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Beitrag von Stephan »

Da kann sich nix mehr bewegen, wegen der Mikroverzahnung. Aber jeder wie er mag.

Die Ölung gilt dem Gewinde. Sicherungsmittel gehört da auch nicht drauf (damals, also 2009, habe ich da wohl nicht so richtig drüber nachgedacht als ich das schrieb). Sonst stimmen die Anziehmomente nicht. Ob 90Nm +90° oder 180Nm hängt ja von der Schraube ab. Die eine Schraube ist als Dehnschraube ausgelegt, die andere vermutlich nicht. Beide Varianten ergeben am Ende knapp 180Nm. Dabei ist die die Drehwinkelvariante anschließend auf jeden Fall gelängt, die andere müßte man nachmessen, wenn man sie wieder verwenden will.
Die Anzugsmethode sollte schon zur Schraube passen.

Eine Scheibe dieser Art unter dem Schraubenkopf wäre übrigens kontraproduktiv, eher ein Einölen wäre sinnvoll für das Erreichen der vorgeschriebenen Drehmomente und der damit einhergehenden Flächenpressung zwischen KW und Riemenrad.

Jetzt kommt was allgemeines, nicht speziell an "Schrauber".

Nochmal was grundsätzliches zu der Funktion der Verbindung dort:

In dem Riemenrad ist eine Nase. Diese soll verhindern, dass sich das Rad verdreht. Diese Nase wird, wenn die Schraube zu locker ist, auf Scheerung beansprucht. Dadurch nuddelt sich diese Nase/Kerbe Verbindung irgendwann ab. Das passiert aber auch nur dann, wenn die Schraube nicht ausreichend fest ist.

Mal so als kleiner Ausflug in die Welt des Maschinenbaus - die Kurbelwellenschraube presst eigentlich das Zahnriemendrad so fest an die Kurbelwelle, dass die Kontaktflächen zwischen Kurbelwelle und Riemenscheibe sich nicht zueinander bewegen können. Dies geschieht durch die Mikroverzahnung. Flächen sind ja nie sooo glatt, dass sich zwei aufeinander gepresste Flächen nicht im mikroskopischen Bereich miteinander verzahnen würden. Dazu muß allerdings die Flächenpressung pro mm² groß genug sein. Dies wird dadurch erreicht, dass die KW Schraube so fest angezogen werden muss, dass eine ausreichend hohe Flächenpressung geschaffen wird. Die ganze Sache hat irgendwann mal jemand bei VW durchgerechnet, nehme ich an. Prinzipiell müßte es also funktionieren.

Aus verschiedenen Gründen funktioniert dies aber oft nicht korrekt. Daher hat man immer wieder Schrauben mit höheren Anzugswerten als Lösung präsentiert. Dies ist bis heute so.

Allerdings funktioniert dies - auch aufgrund immer schwergängigerer Ventiltriebe irgendwann nicht mehr so richtig. Schaut man sich den 16V am Rocco an, werden schon 2 Nockenwellen mit 16(32) Ventilfedern bewegt - von einer Verbindung, die mal für 8 Ventile gedacht war. Bei den 1,8T Motoren sind es dann sogar 20 Ventilfedern. Mal ab von den zu überwindenden Federkräften zeigt sich ja hier das zugrunde liegende Problem. Eine Verbindung, die urspünglich für 8V Motoren gedacht war und auch da schon nicht immer korrekt funktioniert hat, wird beibehalten und immer weiter belastet.

Die Lösung, die VW nun gefunden hat, ist diese von mir gepostete Zwischenscheibe. Diese wurde bei den TFSI Motoren, also so ab 2008 eingesetzt. Scheinbar funktioniert dies nun ganz gut.

Denn was macht denn diese Scheibe - im Grunde nix weiter, als die Mikroverzahnung zu erhöhen. Durch die Beschichtung mit den Mikrodiamanten krallen diese sich nun umso fester in beide Seiten hinein. Nach allgemeinem technischen Verständnis wird sich dort, bei Verwendung einer Kurbelwellenschraube und unter Einhaltung der korrekten Drehmoment und Drehwinkelwerte - und einer neuen Schraube - nix mehr bewegen. D.h. weder die Nase in dem Riemenrad, noch die Kerbe an der Kurbelwelle werden scheerbelastet. Dadurch KANN sich nichts abnutzen.

Wo ich Dir natürlich recht gebe ist - wenn die Verbindung anfangen WÜRDE zu kauen, dann zerstört es die Sitzstelle umso mehr, weil die Diamanten diesen DANN Bereich aufreiben. Vermutlich wird dann das Riemenrad relativ stark beschädigt und die härtere Kurbelwelle nur wenig. Zu diesem Szenario soll es durch die Scheibe aber gerade NICHT kommen.

Was man hingegen auch oft sieht, ist, dass die Verbindung OHNE diese Scheibe beschädigt sind, eben weil die Verbindung nicht ausreichend starr war und das Rad angefangen hat, auf der Kurbelwelle zu kauen.

Ich für meinen Teil kann die Verwendung nur wärmstens empfehlen, denn wenn es eine vernünftige Lösung für das Problem gibt, dann eben diese Scheibe.

Aber jeder, wie er mag.
MfG,
Stephan


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Schrauber
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Beitrag von Schrauber »

mit den 90Nm + 90° bist du dir sicher?
beim googeln finde ich sehr oft 90Nm + 180°

oder hier bei scirocco-5v-turbo:
Zahnriemenrad Kurbelwelle M12x1,5 mit Sicherungsmittel D6 80 Nm (wer hat da m12?)
M14x1,5 ohne Sicherungsmittel, Gewinde einölen 200 Nm
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Stephan
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Beitrag von Stephan »

Abend,

Es gibt zu den verschiedenen Schrauben auch immer unterschiedliche Drehmomentangaben. Diese müssen, wie gesagt, auch immer zur Schraube passen. Bei den letzten 1,8T und auch bei den neueren 2,0Tfsi Motoren wird deren Schraube mit 90Nm+90° angezogen. So stehts im Leitfaden. Wenn Du eine andere Schraube nutzt, musst Du Dich natürlich nach der dafür gültigen Norm richten.
MfG,
Stephan


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Schrauber
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Beitrag von Schrauber »

JH - 12-kant N 90320802 sein, M14X1,5X33
Die bei vw angedachte unterlegscheibe und den keil gabs nicht, das war alles ein teil;
90Nm + 90° ergaben knapp 280Nm
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COB
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Beitrag von COB »

Keine Passfeder ? Wie fixierst du die Riemenrad dann ?
Die VW-Horde: Scirocco GT (93-99) - Passat C (95-01) - Scirocco GTX (99-heute)
Die BMW-Horde: 525iT (01-07) - 540iT (07-heute) - 540iA (09-heute) - 528iT (10-heute) - 520dT (18-heute)

Haftungsausschluss: Alle gemachten Aussagen stellen lediglich die Sichtweise des Autors anhand der vorliegenden Informationen dar. Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für die Befolgung gemachter Ratschläge und Hinweise. Jeder Halter ist für die Sicherheit seines Fahrzeuges vollumfänglich selbst verantwortlich und handelt somit immer eigenverantwortlich.
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