Motorrevision 16V - verschiedene Fragen

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Folterknecht
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Beitrag von Folterknecht »

okay super, das einschleifen habe ich mir schon auf youtube angeschaut mit dem minipömpel, das war lustig :-D

muss man beim wieder einbau irgendwelche halteringe sprengringe oder sowas neu machen oder wird alles weider genau so eingebaut wie mans rausgenommen hat ?
...bin dann mal weg
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COB
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Beitrag von COB »

Folterknecht hat geschrieben: ventilschaftdichtungen und sitzringen ? kann man da was selber machen ?
Einen Blick wäre uU noch die Ventilführungen oder besser deren Spiel wert, aber diese sind eingeschrumpft und können nur von einem Instandsetzer sinnvoll getauscht werden. Alternative ist die Führungen aufreiben lassen und Übermaßventile verwenden, wobei in Anbetracht der Preise für die Auslassventile ein Tausch der Führungen günstiger sein kann. Den Ventilschaftdichtungen liegt bei einem guten Lieferanten das Aufsetzwerkzeug und die Montageschutzkappen bei. Das ist damit kein Hexenwerk.
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Eugen
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Beitrag von Eugen »

Jo, Ventilführungen kann man sich anschauen. Man kann sie auch selbst austauschen - da kann aber vielleicht der Stephan L. was dazu schreiben. Er hat es schon öfter selbst gemacht. Beim Zusammenbau verwendet man die alten Sachen, sind ja nur Ventile, Federn, Federteller und Keile - mehr ist da nicht dran. Man kann natürlich alles noch toller machen und leichtere Hydros, Ventile etc. nehmen oder auch die Originalventile erleichtern, Kante nach außen legen, Ventilführungen strömungsgünstig bearbeiten etc. Kommt halt immer darauf an was man von der Revision erwartet. Da kommt man auch schnell ins Bodenlose, weil alles irgendwie noch besser gemacht werden kann...
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Stephan
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Beitrag von Stephan »

Klar kann ich das:

Die Ventilführungen werden einfach mittels einer Presse und passendem Auspressdorn von unten her ausgepresst. Die neuen Ventilführungen werden - logischerweise von oben her - neu eingepresst. Geliefert werden diese mit einer Bohrung von 0,5mm Untermaß. D.h. beim 16V mit 6,5mm.

Nach dem Einpressen der Ventilführung wird diese mittels einer Reibahle auf das Passmaß 7H7 aufgerieben. D.h. die Führung hat anschließend 7 hundertstel mm Spiel. Aber Achtung, dieses Maß gilt für neue Ventile. Bei alten Ventilen müßte man theoretisch die Ventile mittels Mikrometer ebenfalls vermessen und ggf. die Passung "anpassen". Allerdings - mit der 7H7 Reibahle hatte ich bisher nie Probleme.

Noch ein Wort zur Ventilführung: Die Führungen werden mit einem Bund geliefert. Dieser befindet sich auf der Seite, die nachher unter der Nockenwelle sitzt. Der Bund dient dazu, die Ventilführung bis eben genau zu diesem Bund einzupressen. Man muß dort aufpassen und wirklich nur die nötige Kraft aufwenden, um die Führung bis an diesen Bund einzupressen, sonst bricht dieser und die Führung rutscht zu weit hinein(max. 1T Presskraft und mit reichlich Fett oder Öl arbeiten). Dann wird das Ausmitteln der richtigen Einbauhöhe wieder zur Zitterpartie. Denn passt es hier nicht, sitzt anschließend entweder die Ventilschaftdichtung nicht fest oder zu hoch. Im letzteren Fall führt das dazu, dass die Dichtung beim Drehen der Nockenwelle direkt platt gehauen und damit zerstört wird.

Sitzt die Führung und ist sie aufgerieben, müßen die Ventile neu eingeschliffen werden. Im Idealfall sitzt das Ventil dabei fast genauso wie zuvor. Im REALFALL ist es aber meist so, dass hier eine kleinere Abweichung (das Ventil minimal schief sitzt) besteht und der Ventilsitz prinzipiell nochmal nachgefräst werden sollte (nur der 45° Sitz und nur ein kleines Bischen), sonst reibt man sich beim Ventileinschleifen einen Wolf.

Wichtig ist auch, dass man sich die Ventile durchnummeriert, damit man nachher nicht durcheinander kommt, falls sie vor der festen Montage doch noch mal herausfallen. Vertauschen untereinander geht nicht, sonst ist der Brennraum nicht dicht (die Ventile sitzen NIE gleich im Kopf) und werden daher ja auch einzeln gasdicht eingerieben. GAAAANZ WICHTIG ist, die Sitze und Kanäle nach dem Einschleifen mit der Diamantpaste peinlichst genau zu reinigen. Sonst hast Du die ganzen Schleifpartikel im Motor.

Einbauwerkzeug hast Du da Folti? Falls Du mit dem Vorgenannten nix anfangen kannst und die notwendigen Werkzeuge nicht hast, solltest Du das Ganze wirklich und tatsächlich zumindest für die nötigsten Arbeiten in eine Motorenwerkstatt abgeben. Sonst wird das nix und die Anschaffung der Materialen, speziell der Fräser ist mit Sicherheit viel zu teuer.
MfG,
Stephan


Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht vom Auge zum Ohr verlaufen...
(Walter Röhrl)
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Folterknecht
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Beitrag von Folterknecht »

ich glaube dann belasse ichs nur bei den ventilschaftdichtungen und dem einschleifen :) der motor hat ja auch noch nciht soviel km runter der kopf ist ja sogar noch rissfrei
...bin dann mal weg
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