Defekt am Turbolader erkennen

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suran

Defekt am Turbolader erkennen

Beitrag von suran »

Hallo zusammen,

kann jemand von Euch evtl sagen woran man einen defekten Turbo bei einem TSI Motor von VW erkennen kann.
Ein guter Freund will sich einen Golf mit solch einer Maschine zulegen, doch keiner kann uns bisher sagen wie man bei einem Gebrauchtem Turbo ausser evtl.
Ölwolken am Auspuff erkennen kann.

Für gute Tips wäre ich sehr dankbar
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Stephan
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AW: Defekt am Turbolader erkennen

Beitrag von Stephan »

Deutlich defekte Lader kratzen unter Last, weil die Schaufeln, speziell vom Verdichter, am Gehäuse schleifen. Man kann es nicht überhören.

Alternativ kann man auch mittels VAG Com (VCDS) die Werte loggen. Allerdings sind die Drücke relativ niedrig, so dass diese auch ein schon recht verschlissener Lader noch schaffen kann.

Hoffe Dir geholfen zu haben.
MfG,
Stephan


Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht vom Auge zum Ohr verlaufen...
(Walter Röhrl)
suran

AW: Defekt am Turbolader erkennen

Beitrag von suran »

1.4 tsi 120 ps
Danny82
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AW: Defekt am Turbolader erkennen

Beitrag von Danny82 »

Was auch noch recht simpel ist,
den Schlauch vom Verdichterrad ab und mal fühlen wie das Spiel von Verdichterrad so ist....
allerdings sind die 1,4 er nicht so der burner.... was hat er denn gelaufen???
Ist er gechipt???
Hab keine guten erfahrungen mit diesen Motoren gemacht.... Steuerkettenspanner...Löcher in Kolben...Verbrannte Ventile....
Gruß Daniel
Danny82
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AW: Defekt am Turbolader erkennen

Beitrag von Danny82 »

Stimmt...
Kettenspanner bzw übergesprungende Ketten sind aber auch keine Seltenheit....
Hatten wir schön öfters....
suran

AW: Defekt am Turbolader erkennen

Beitrag von suran »

Danke Euch für die Tips,
Die Geschichten mit dem Kettenspanner etc sind uns auch aus anderen Foren berichtet worden, sind wohl also tatsächlich keine Ausnahmen.
Mal sehen ob es alternativen zu Turbos gibt, sicher nicht bei VW aber bei anderen Marken.
Überhaupt ist es schon fast auffällig wie oft man von Problemen bei den modernen aufgeladenen, kleinhubräumigen Triebwerken hört, auch von Ford wurde
ihm bereits seitens von KFZ-lern abgeraten was diese Maschienen betrifft.
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scirocco1979
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AW: Defekt am Turbolader erkennen

Beitrag von scirocco1979 »

Wie wär´s denn einfach mit "Fahren": Ein defekter Turbolader wird mittels einer ausgiebigen Probefahrt bestimmt enttarnt werden!
suran

AW: Defekt am Turbolader erkennen

Beitrag von suran »

scirocco1979 hat geschrieben:Wie wär´s denn einfach mit "Fahren": Ein defekter Turbolader wird mittels einer ausgiebigen Probefahrt bestimmt enttarnt werden!
Tja, leider gibt es Menschen die nicht so viel Ahnung von Autos haben oder die auch nicht die Möglichkeit haben einen KFZ-ler zur jeder Probefahrt zu nehmen.
Daher habe ich mir erlaubt hier eine beschiedene Frage zu stellen.
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scirocco1979
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AW: Defekt am Turbolader erkennen

Beitrag von scirocco1979 »

Hallo suran,


man muß kein KFZ´ler sein, um die Leistung und den Motorlauf eines Fahrzeugs einzuschätzen. wenn du schonmal ein Fahrzeug mit ähnlicher Leistung gefahren bist, wirst du selbst recht gut abschätzen können, ob der TSI auch diese Leistung hat.
Weiterhin baut VW qualitativ sehr hochwertige Fahrzeuge: Das bedeutet bei der Durchführung einer Probefahrt, daß die Motoren - egal unter welchen Lastzuständen - absolut einwandfrei funktionieren (kein Ruckeln oder "Verschlucken" oder sonstwas).
Dieses bedeutet aber auch, daß du im Rahmen einer Probefahrt die "Extreme" von Lastzuständen abforderst: Diese wären beispielsweise das "Durchbeschleunigen" der Gänge (vielleicht ersten bis dritten nehmen) bis zum Drehzahlbegrenzer bei durchgetretenem Gaspedal, aber auch bei Tempo 40 im fünften Gang ebenfalls das Gaspedal komplett durchtreten.
Diese "Beschleinigungsorgien" sollten ohne das geringste Ruckeln oder sonstwas durchführbar sein und das auch nach mehrfachen Tests.
Sagt dir dann jemand, daß ein etwaiges Ruckeln nach Tausch von beispielsweise Zündkerzen beseitigt ist, dann laß ihn Neue einbauen und fahre wieder!
Weiterhin sollte man die Verrohrung zwischen Turbolader und Ladeluftkühler und Luftfilter nach Ölanhaftungen prüfen! Bestimmt wirst du jetzt wieder sagen, wie man dies als Laie machen kann! Einfach "Augen auf": Diese "Verrohrung" sind entweder "Gummischläuche" oder Kuststoffrohre mit einem Durchmesser von ca. 55 bis 60mm - es sind quasi die "Dicksten", die es am Motor gibt. Meistens kann man sie aufgrund der unteren Motorverkleidung nicht sehen! Laß die Motorverkleidung abbauen und halte Ausschau nach der Verrohrung. Sollten diese absolut "trocken" sein - insbesondere an deren Verbindungsstellen (Rohr auf "Gummischlauch"), so ist dies positiv zu werten. Ist allerdings dort eine Ölanhaftung mit Tropfenbildung, kann man von einem erhöhten Verschleiß des Turboladers ausgehen, was allerdings nicht bedeuten muß, daß dieser tatsächlich defekt ist oder umgehend defekt gehen kann/muß: Solche Ölanhaftungen können/sind bei Laufleistungen oberhalb 150.000km durchaus normal - oberhalb 200.000/250.000km kann dies auch an diesen Stellen zur Tropfenbildung führen.
Bei Laufleistungen wesentlich unterhalb 100.000km müßten diese Bereiche vollends "trocken" sein - also keine Ölanhaftungen!
Ist dies nicht so, könnte ein Turboladerschaden umgehend bevorstehen oder schon geschehen sein; aber das halte ich (falls der Motor ansonsten - nach oben beschriebenen Tests - einwandfrei funktioniert) für sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher halte ich dann, daß eventuell der Kilometerstand auf eine geringere Laufleistung korrigiert wurde (um es sehr vorsichtig und "nett" auszudrücken).
Wer allerdings solch einen "Beschiss" geplant hat, bei dem wird auch das originale Serviceheft "sauber" und lückenlos sein (halbjährlich um 10.000km zurückdrehen und nach 3 Jahren mit 90.000km verkaufen) und dann noch genannte neuralgische Stellen von Ölanhaftungen reinigen - dann wird´s schwer mit der Kaufberatung!
Glücklicherweise ist sowas selten - oder selten auffällig (ich weiß es nicht!): Aber selbst in solchen Fällen könnte nichtmal ein "echter Profi" sowas sehen!

Neben den durchzuführenden Tests und den genannten technischen Dingen oder aber auch der Vorlage des originalen Servicehaftes,... , verlaß dich auf den "gesunden Menschverstand"! Stelle konkrete Fragen, wie: Wann wurde der letzte Ölwechsel gemacht, welches Öl wurde verwendet (Longlife), wann ist der Zahnriemenwechsel fällig/wurde gemacht, ist der Wagen unfallfrei, wann wurde der Klimaservice gemacht, .... . das sind alles normale Fragen, die ein Verkäufer problemlos beantworten kann. Mach dir auch Notizen über dessen Aussagen und überprüfe sie beispielsweise mit den Angaben im Serviceheft. Will ein Verkäufer eine Frage "wegreden", beispielsweise sagt er bei der Frage nach einem Unfallschaden, daß er keinen hatte, oder ähnliche ausweichende Antworten auf konkrete Fragen hat, so empfehle ich: "Finger weg vom Kauf!", egal wie toll das Auto und der Preis ist!!!!

Jetzt stellst du mir bestimmt noch die Frage, wo du am besten einen "Gebrauchten" kaufen könntest: "Vertragshändler", "freier Gebrauchtwagenhändler" oder "Privat". Bei "Nicht Privat-Kauf" bietet einem die gésetzliche Gewährleistung einen gewissen Schutz! Beim Vertragshändler - insbesondere bei recht neuen Fahrzeugen - ist man dort recht gut aufgehoben, aber es wird recht schwer sein, dort ein Schnäppchen zu machen. Den "freien Gebrauchtwagenhändlern" haftet oftmals ein "Schmuddel-Image" an, was aber meistens garnicht gerechtfertigt ist. Wenn man dort kaufen möchte, sollte man auf jeden Fall schauen, ob sich dieser Händler auf dem Gebrauchtwagenmarkt etabliert hat - insbesondere wie lange es diesen Händler schon gibt und wie "die Kritiken" im Internet sind!
Beim "Privat-Kauf" kann man bestimmt den günstigsten Preis erhandeln: Dies birgt aber auch für Laien das größte Risiko, wenn bezüglich des zu kaufenden Fahrzeugs dessen "typspezifischen Mängel" nicht bekannt sind und irdendwann "Weihnachten ist" - nämlich viele zu zahlende Überraschungen! Und man genießt nicht den Schutz der gesetzlichen Gewährleistung, wie es von "Nicht-Privat" üblich ist. Selbst, wenn es offensichtlich ist, daß man "beschissen" wurde, muß man den Beweis der arglistischen Täuschung des Verkäufers erbringen (zu 99% nicht möglich, wenn der Verkäufer sich nicht "verquatscht"!)


Ist mal wieder etwas länger geworden!


Vielleicht hilft es bei der Kauffindung oder verunsichert mehr!?


Trotzdem Gruss.
Günter
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COB
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AW: Defekt am Turbolader erkennen

Beitrag von COB »

scirocco power hat geschrieben: hauptsächlich die 1,4er mit Kompressor und Turbo!
Weil es ja noch halb aktuell ist, aber war die "Zweifach"-Aufladung nicht das entscheidende Merkmal der TSI-Motoren ? Heisst, ohne das, sind das keine TSI, sondern "normale" Turbo-FSI.

Ach ja, meine unbescheidene Meinung ist: Lasst die Finger von diesem DownSizing-Zeug, das ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Und Vorteile hat es, bis auf geringfügig niedrigere Steuer, auch keine. Dann lieber einen Liter mehr Hubraum, weniger Literleistung und ein wenig mehr Verbrauch aber dafür hält der Krempel wenigstens ohne Klimmzüge. ;-)
Die VW-Horde: Scirocco GT (93-99) - Passat C (95-01) - Scirocco GTX (99-heute)
Die BMW-Horde: 525iT (01-07) - 540iT (07-heute) - 540iA (09-heute) - 528iT (10-heute) - 520dT (18-heute)

Haftungsausschluss: Alle gemachten Aussagen stellen lediglich die Sichtweise des Autors anhand der vorliegenden Informationen dar. Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für die Befolgung gemachter Ratschläge und Hinweise. Jeder Halter ist für die Sicherheit seines Fahrzeuges vollumfänglich selbst verantwortlich und handelt somit immer eigenverantwortlich.
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