
Nachdem dank eines in der Bibel der Roccos, die Bentley-Anleitung aus den USA, angegebenen falschen Anzugmoments des Nockenwellenradbolzens bei der Saisonabschiedstour im Storm anno September 2009 Kolben auf Ventile trafen

Für die Aktion beim Ersatzkopf Ventilschaftdichtungen erneuern sowie Ventile einschleifen kam eigens der Carlos zu einem Blitzbesuch nach England, und wir waren dann auch recht schnell fertig und gingen prompt auf der Suche nach einem Pub, leicht von den Einkaufszwängen einer dabei mit anwesenden Dame gebremst

Im November 2009 war der Ersatzkopf dann schnell wieder eingebaut, und dachte sich Tempest, dass bei ca. 250000 km Laufleistung ja auch mal die Pleuelstangenlagerschalen eine Erfrischungskur vertragen könnten. Gesagt getan, die alten hatten keinerlei Riefen oder sonstige Spuren, auch die Auflagestellen der Kurbelwelle nicht, also alles bestens. Nach dem Wechsel der Schalen waren die ersten Starts dann auch erfolgreich

Es wurde dem April 2010, dem Saisonsanfang für den Storm, entgegengefiebert, und die erste Fahrt war dann auch von leichter Nervosität geprägt. Alles ging aber gut, der Storm röhrte wieder

Die Fahrt nach Boekel verlief einwandfrei, die Fans wollten mehr, ihn auch in Boekel 2011 wieder sehen, aber Abwechslung muss sein (daher kam der Storm dieses Jahr nicht mit

Dann bei einer kleinen Tour vor Ort in Coventry, UK, an einem Freitagabend Anfang Juni 2010 kam die Öldruckwarnleuchte mit seinem treuen Begleiter, der Öldruckwarnsummer


Bei dem Schalentausch war mir bereits aufgefallen, dass das Spiel zwischen den Zahnrädern der Ölpumpe etwas grenzwertig war, also Samstagmorgen gleich bei VW angerufen, ob sie denn eine Ölpumpe auf Lager hätten. Nein, natürlich nicht, erst ab ohh, warten Sie mal, 6 Wochen. Ja, wie, das ist ja wohl arm! Prompt mich in den Einser gesetzt und bei einem Drittanbieter von VW-Teilen (Euro Car Parts) eine Pumpe von einer Non-Name-Marke geholt, war zumindest auf Lager, und ich konnte den Storm am selben Tag wieder flott machen. So muss das sein

Die restliche Saison war gerettet, der Storm brüllte und röhrte fröhlich audf weitere Treffen, bis auch diese Saison Ende September zu ende ging.
In der Saison 2011 kam der Storm erst Anfang Mai, pünktlich zum Stanford Hall Treffen (siehe hier: http://www.sciroccoforum.de/forum/showt ... zter-*lol*) wieder raus, und zusammen mit Chris röhrten wir nach Stanford Hall (dank unseres fortgeschrittenen Alters nimmt man das Röhren eh nicht mehr so wahr



Die Heimfahrt von Stanford Hall musste der Storm in einer recht langsam vorankommenden Kolonne von VWs verbringen, und wohingegen der Concours-Gewinner (ein Scala) wegen nicht anspringendem Lüfter die Grätsche machte, kämpfte mein Storm sich munter durch den Dickicht des Staus.
Genau eine Woche später sollte der Storm zur jährlichen Garantie-Inspektion der Powerflow Röhranlage, und ich hatte gleich noch einen Reifen vom Einser mit dabei, in dem ich am Vorabend einen Nagel festgestellt hatte, an dem Luft entwich. Reifen zur Reparatur zurückgelassen, die Garantiekarte der Powerflowanlage gestempelt, wollte ich mich wieder in den Berufsverkehr einfädeln, und musste dabei den Hof der Werkstatt etwas zügiger verlassen, wofür sich der Storm bei mir mit einem sagenhaft schönem Röhr! Blub! bedankte

Dabei ging die Straße leicht bergauf auf einer Ampel zu, und kurz nach dem Röhr! Blub! kamen die beiden Schreckenskollegen Ölwarnleuchte und Summer wieder!!!

Ja, dieses Mal war ich echt am Ende mit meinem Latein, rollte irgendwie weiter zur Arbeit, und wollte den Storm dann nach ca. einer Stunde nochmal versuchen zu fahren, um den inzwischen reparierten Reifen vom Einser abzuholen. Dabei musste ich bei der Ausfahrt vom Parkplatz bei mir auf der Arbeit wieder einen kleinen Hügel hinauf, und die beiden Kollegen meldeten sich wieder treu

Sofort umgekehrt ließ ich den Storm wieder zum Parkplatz auf der Arbeit zurückrollen, um nachdem ich zuerst mit dem Firmenlieferwagen den Reifen für den Einser abgeholt hatte, über den AA dank meiner ADAC Mitgliedschaft den Storm zu einer Werkstatt, den wir für unsere Firmenlieferwagen ab und zu verwenden, weil sie recht schnell ist, sowie von einem, so schien uns, noch mit Herz und Seele der Arbeit nachgehenden Meister betrieben wird, bringen zu lassen. Das Gespräch mit der ADAC Tussi war recht nett, dachte sie "Hm, der AA, da muss ich Englisch sprechen." Nö, Mädel, ich erkenne Deinen Denglisch-Akzent doch schon von weitem, tue Dir keinen Zwang an, reden wir lieber Deutsch


Gesagt getan, angekommen startet der Meister den Storm, hört nach etwaigen Geräuschen aus der Kopfgegend, um diesen auszuschließen, und ich lasse den Storm zurück mit der Fehlermeldung "Zu niedriger Öldruck, dank dessen der Summer und die Warnleuchte ankommen." Ich bat ihm noch mir die Ergebnisse eines Öldrucktests mitzuteilen, weil das mein erster Schritt sein würde, wenn ich solche Gerätschaften mein Eigen nennen könnte (dann hätte ich aber eine Werkstatt anstatt mich mit IT und deren Kunden mein Brot hart verdienen zu müssen

Nein, nein, der Meister mochte keinen Motor mit potentiellen Öldruckproblemen zu lange laufen lassen, daher würde er sich erstmal die Schalen anschauen wollen und nicht sofort einen Öldrucktest machen wollen. "You are the expert", einigten wir uns und ich wurde vom AA-Menschen wieder zur Arbeit zurück gefahren.
Ungefähr eine Woche später teilte mir der Meister dann mit, er habe die Schalen sowohl der Pleuellager sowie der Hauptlager angeschaut und weder dort noch an den Auflagestellen der Kurbelwelle konnte er irgendwelche Spuren von zu niedrigem Öldruck oder auch nur sonstwie Schäden entdecken. Was er denn nun machen solle? Ja, "you are the expert, mate!" erwiderte ich.
Ich bat ihm mit einem Mikrometer die Auflagestellen der Kurbelwelle zu vermessen, mir mitzuteilen, und am selben Tag brachte ich eine Ersatzpumpe, eine nach den mir mitgeteilten 6 Wochen Lieferzeit im Sommer 2010 dann doch noch angekommene originale Ölpumpe von VW, sowie ein neues Ölfilter (das eingebaute hatte gerade mal 3000 km auf den Buckel, aber nichtdestotrotz, kann ja nicht schaden) vorbei mit der Bitte, diese ebenfalls einzubauen, und den Öldruck dann zu testen. Schließlich hoffte ich auf ein vorzeitiges Versagen der No-Name-Pumpe.
Die Zeit verging, und sie verging, und sie verging, und ich wurde ständig vertröstet, der meister ließe immerhin nicht seine Azubis an meinem Storm, und weil er nur ein 1-Mann-Betrieb ist, kommen die Alltagsschlampen anderer Kunden, an denen einfachere (und damit gewinnbringendere) Arbeiten zu erledigen sind einfach vor, so kam mir zumindest vor.
Bei der Fährenüberfahrt nach Boekel wurde mir dann versichert, der Storm werde zum Wochenende fertig. Ach, wie zufällig, dass ich da gerade nicht da bin! Mir war schon irgendwie klar, dass mein Storm eben nicht an diesem Wochenende fertig werden würde!
Nachdem ich wie bereits hier zu lesen http://www.sciroccoforum.de/forum/showt ... ost2735590, auf der Heimfahrt von Boekel auf englischer Seite den herzzerreißenden Vorfall mit meinem Einser hatte, war bei mir die Laune jetzt ordentlich im Keller, als ich am ersten Arbeitstag vorsichtig bei der Werkstatt nachhakte, ob denn mein Storm fertig wäre.
Die Antwort sorgte dafür, dass meine Laune noch weiter in den Keller, nun eben ins 10. Untergeschoss (da gibt es auch noch Leben, allerdings nicht so wie man es gerne hätte

Das Vertrösten bei meinen täglichen Nervtelefonaten, in denen ioch erklärte, dass ich den Storm jetzt im Alltag brauche, weil mein Zweitwagen einen Unfall hatte bei der Heimfahrt aus den Niederlanden, ging weiter. Jaja, wir machen schon ... und es wurde immer wieder aufgeschoben, bis der Meister als Höhepunkt des guten Kundenservices mir mitteilte, dass er dann ab den ersten Freitag im Juni erstmal im Urlaub fahre


Der Corri war inzwischen seit Anfang Juni wieder angemeldet (Nummer 3, der letzte, der noch im Rennen ist, aber für wie lange bei meiner derzeitgen automobilen Pechsträhne) und absolvierte seine erste Fahrt auf ein treffen (Stonor nahe Oxford) sehr gut (keine Bilder gemacht

Heute kam dann endlich der erlösende Anruf, dass mein Storm fertig sei

Dreckig würde er zudem sein, weil er wohl so einige Nacht draußen im Regen hat verbringen müssen. Naja.
Dann kam etwas später ein weiterer Anruf des Meisters: Während einer der Probefahrten kam kurzzeitig wieder die Ölwarnleuchte sowie der Summer. Er schloß jetzt definitv den Motor aus, und vermutete den Fehler jetzt dann in der Elektrik oder bei einem massefehler irgendwo. Ich könne das ja mal lösen


Das war aber noch nicht alles. Da gäbe es noch eine Kleinigkeit, so der Meister. Beim Abliefern eines liegengebliebenen Fahrzeugs wäre der Abschleppwagen des AA beim Rückwärtsfahren bei meinem Storm in den vorderen linken Blinker gefahren und hätte diesen zerstört.


Der Meister versicherte mir, dass sei alles kein Problem, ich solle einen neuen kaufen, und er würde mir das Geld zurückerstatten. Ja, nech, das ist aber eben mal nicht so ein Blinkerchen, was ich mal eben kurz bei VW bestellen kann, mate, sondern das ist schon was Besonderes, ein MTS schwarzer Blinker, was Ihr AA-Mensch da bei Ihnen auf Ihrem Gelände an meinem Wägelchen zerstört hat, das wird nicht nur sehr teuer, sondern auch sehr unangenehm. Ja, sorry, tausend mal sorry.
Mein Arbeitskollege riet mir einen Brief aufzustellen, in dem ich den Werdegang der Dinge schildere, um diesen als Grund zur Kostenminderung der Rechnung sowie als schriftlicher Nachweis, dass der Meister mitr tatsächlich die Kosten für den kaputten Blinker erstatten wird, zu verwenden.
Der einzige Knackpunkt war noch, dass ich noch nicht wusste, wieviel die Rechnung überhaupt sein sollte. Ich rief deswegen wieder an, inzwischen hatte ich sogar einen Preis für einen Satz neue schwarze MTS Blinker, leider, denn der Meister überrumpelte mich sofort mit der Frage, wieviel so ein Blinker denn kosten würde. Sofort als ich ihm den Preis genannt hatte, und er hörbar schockiert war, war mir klar, dass er nun dementsprechend seine Rechnung anpassen würde. Ein fataler Fehler meinerseits, zweifelsohne, aber ich wollte endlich meinen Storm wieder haben, und nicht Politik und Strategien entwickeln, hatte die Faxen eh schon sowas von dicke, zumal der Fehler ja noch nicht einmal behoben worden war!
Mein Brief würde dies auch erläutern, allerdings musste der Meister erst noch die Rechnung aufstellen, und somit war mein Vorhaben, ihm einen Preis anzubieten mehr oder weniger untergraben.
Mein Firmenkollege fuhr mich dann kurz danach zur Werkstatt, weil er danach sofort einen weiteren Termin hatte. Bei der Werkstatt angekommen, fühlte ich mich sehr groggy, wollte aber einfach nur den Storm wieder haben, nach dem ganzen Elend auch irgendwie verständlich, hoffe ich

Dann kam die Rechnung, und mein Hirn schaltete einfach nicht mehr richtig. Ich bot an statt der mir in Rechnung gebrachten 138 Pfund nur 80 Pfund zu zahlen. Hört sich fein an, oder? Der Meister stimmte auch zu, nachdem er etwas theatralisch reagierte. Allerdings hatte das Ganze einen enormen Kunstfehler meinerseits: Die Rechnung war bereits mit Einberechnung der Kosten für den kaputten Blinker, die ich bereits am Telefon bei 170 Pfund (samt Porto sowie Banküberweisungskosten, diese entstehen bei der Überweisung von einem Pfundland in ein Euroland) angesetzt hatte, aufgestellt worden. Fünf Stunden zu je 47 Pfund will er an meinem Storm gearbeitet haben, 9 Pfund soll der Öldruckschalter kosten, alles Argumente, die ich benutzte, um ihn von seinen 138 Pfund auf meine 80 Pfund runter zu bekommen, das alles während mein Hirn immer noch nicht gerafft hatte, dass dies bereits mit Abzug der Blinker war.
So, die 80 Pfund hatte der gute Mensch bereits angenommen, als mir die Blinker-Kosten bewusst wurden. Zu spät!!! Insgesamt hat mir der Meister nun 80 Pfund abgeknöpft für ein nicht gelöstes Problem und ich bleibe mehr oder weniger auf die Kosten des kaputten Blinkers sitzen, oder man sieht das Ganze wie folgt: Er hat mir 250 Pfund für die unfruchtbaren Arbeiten abgeknöpft, und zahlt mir dann die Blinker mit 170 Pfund zurück. 250 Pfund für unfruchtbare Arbeit!!!! Der Kunde kann selber sein eigenes Problem lösen, und hat zudem noch die Herumrennerei, um einen Blinker zu bekommen.
Ja, in Deutschland würde ich das Ganze mal so langsam meinem Anwalt überreichen, aber hier in England funktioniert das nicht ganz so einfach. Erstens bei Streitwerten von unter 5000 Pfund zahlt jeder für seine eigenen Gerichts- und juristischen Kosten. Rechtsschutzversicherung gibt es hier außer für Autoschäden/Versicherung keine ! Also lässt man die Sache einfach sitzen

Egal, ich wollte einfach nur noch weg da, den Schaden am Storm begutachtet, ja, Blinkerglas abgebrochen, Birnchen noch heile (zumindest etwas), röhrte ich wieder Richtung Arbeit.
Zuhause habe ich den mir inzwischen zugelegten Öldruckmanometer (man muss eben doch eine Werkstatt einrichten; irgendwann werfe ich vielleicht diesen IT-Job auch noch mal samt Kunden weg, allerdings weiß ich dann noch nicht so recht, wie ich mit der Herumschrauberei an nur meinen eigenen Wägelchen mein Brot verdienen soll, denn bei der Schrauberei will auf keinen Fall Kunden haben! Die haben mir das IT-Hobby schon genug versaut

Druck am Kopf: 2,2 Bar im Leerlauf
Druck am Filterflansch: 2,4 Bar im Leerlauf, bei ca. 2500 1/min dann 5,5 Bar
Paar mal getestet, gleiche Ergebnisse, Motor also gesund

So, das war meine Geschichte

Falls einer bis hierher gelesen hat

1. Hat einer einen Satz schwarze Blinker, die er nicht mehr haben möchte, oder beser noch, nur den Linken?
2. Mein Öldruckproblem: Höchstwahrscheinlich hat das Steuergerät wohl einen weg. Wie teste ich das (der Summer und die Leuchte kommen ja nicht immer; heute beim Abstecken des gelben Kabels vom Schalter am Flansch kam die Leuchte auch schön bei über 2000 1/min), wo finde ich dieses Steuergerät genau (Bilder wären hilfreich), und wie tausche ich es? Macht es da einen Unterschied welches Kombiinstrument ich habe? Habe eins mit der gelben Schaltanzeige-LED / Verbrauchsanzeige oben in der Mitte, von VDO (kein Motometer). Was muss ich genau tauschen? Ich hoffe ja nicht, dass alles wieder mal gerätespezifisch ist, denn diese mit der Verbrauchsanzeige sind ja nicht ganz so zahlreich wie die Standardinstrumente aus einem JH-Rocco. Falls doch, bitte melden, falls irgendwer noch ein Instrument mit Verbrauchsanzeige von VDO hat.
Danke schon mal.
Tempest