Der VW Scirocco war bereits in den Siebzigern der erste erschwingliche Volkssportwagen. Seit dem vergangenen Jahr ist die Neuauflage auf dem Markt. Zeit genug für Tuningspezialisten, das Sportcoupé noch sportlicher zu machen. Die hessische Tuningfirma JE Design bietet interessante Optik, MTM Tuning hingegen aufwendige und teure Motorentechnik. Der dritte Scirocco wurde von Raeder Motorsport mit 270 PS bestückt. Welcher Tuning-Scirocco ist der Beste?
Am Hockenheimring sollen die drei zeigen, was in ihnen steckt. Doch zuerst setzen wir mit dem Serien-Scirocco eine Richtzeit. Der Zweiliter-Motor leistet 200 PS und ist für eine Rundenzeit von 1,21 Minuten gut. Der Scirocco von JE Design versucht sich als erstes an der Vorgabe. Bei den Tunern aus Heilbronn zählt das Gesamtkonzept. Sowohl an der Optik mit Flügeltüren, als auch an der Aerodynamik und dem Motor wurde getüftelt. 250 PS und 393 Nm leistet der Wolfsburger so. Für den extravaganten Auftritt zahlt der Kunde gut 45.000 Euro. Auf der Strecke merkt man ein deutliches Untersteuern beim Gaseinsatz. Beim Lastwechsel setzt Übersteuern ein. Das ist aber schön dosierbar. Der JE-Scirocco unterbietet die Zeit des Serienmodells um 1,6 Sekunden.
Nächster Kandidat ist der Raeder Motorsport Scirocco. Sportreifen und 270 PS machen ihn zum Aspiranten auf die Bestzeit. Die Raeder Tuner setzten ihre Prioritäten ganz klar auf das Fahrwerk. Kompromisslos sportlich geht es nur um die Rundenzeiten. Kostenpunkt: 41.000 Euro. Auf der Strecke spürt man eindeutig, dass die Tuner aus dem Motorsport kommen. Kein Komfort, dafür aber perfekt auf schnelles Fahren abgestimmt. Die Zeit von JE Design unterbietet der Raeder-Scirocco um 3,9 Sekunden.
Das ist für den 310 PS starken MTM-Scirocco eine fast unmögliche Vorgabe. Die MTM-Tuner haben den Turbolader geändert und einen Kompromiss zwischen Anspruch und Leistung gewählt. So kostet der Scirocco immerhin 53.000 Euro. Aus den Ecken heraus merkt man den kräftigen Antrieb des MTM-Scirocco. Das Fahrwerk ist allerdings nicht so perfekt abgestimmt wie das des Raeder-Teams. Deshalb muss sich der MTM mit 1,13 Sekunden knapp geschlagen geben. Die kompromisslose Rennabstimmung des Raeder-Scirocco hat den Ausschlag gegeben.
