Da geben die Autohersteller Millionen aus, um ihre Produkte auf die Straße zu bringen - und dann will sie keiner haben. Im Falle eines Lada Samara mag dies einfach an der Summe der Eigenschaften liegen, aber warum heißt der Mitsubishi Pajero in spanischsprachigen Ländern Montero, und warum haben sich die Finnen vom Fiat Uno ferngehalten?
Natürlich sind die Japaner höfliche Menschen, auch wenn an dem Gerücht, daß Japaner nicht fluchen, nichts dran ist. Und selbstredend hatten die Herren in der Marketingabteilung auch keinerlei Hintergedanken, als sie ihren Geländewagen "Pajero" getauft hatten, was entweder die Bezeichnung für eine südamerikanische Steppe oder eine dort beheimatete Wildkatze ist - die Schelmen sind spanischsprachig, denn es braucht nicht viel, um aus dem "Pajero" das nahezu gleichklingende "pendejo" zu machen, was in etwa soviel wie "Wichser" bedeutet. Und wer möchte sich schon in einem solchen Wagen erwischen lassen?
Die Finnen sind da schon etwas anders gelagert, wer viel trinkt, kann auch viel fluchen. Daß Fiat sich dort einen Fauxpas bei der Namensgebung ihres erfolgreichen Kleinwagens "Uno" geleistet hatten, ist nahezu verzeihlich - was im italienischen schlicht "Eins" bedeutet, ist in Finnland die umgangssprachliche Bezeichnung für eine "mental herausgeforderte" Person, nämlich "Trottel".
Daß der Chevy Nova sich in den lateinamerikanischen Ländern nicht so recht verkauft hatte, mag eher daran gelegen haben, daß er für die Mehrheit der dort lebenden Bevölkerung einfach zu teuer war. Vielleicht lag es doch ein wenig an der Typenbezeichnung...denn "no va" bedeutet sinngemäß "geht nicht, läuft nicht". Das erste mal, daß ein Produkt ehrlich beworben wurde, zumal die Verarbeitungsqualität nicht gerade berauschend war?
Wie man jedoch richtig in die warme, braune, übelriechende Masse greifen kann, hat Opel mit dem Monza bewiesen - sozusagen ein Volltreffer, Produkt versenkt.
Nicht nur, daß "mountza" im Griechischen einen Kraftausdruck darstellt, der irgendwo zwischen dem "Arschloch" und dem "pendejo" liegt, nein, auch die Werbekampagne für den Wagen wurde voll verissen. Die Werbung zeigt neben dem Wagen eine durchaus ansehnliche Dame, die aus unerfindlichen Gründen ihre Handflächen deutlich ausgestreckt zur Schau trägt. Dies wäre normalerweise kein Grund zur Aufregung gewesen, aber hätten sich die Marketingstrategen von Opel vorher einmal schlau gemacht, wären sie auch darauf gekommen, daß diese Geste eine schwere Beleidigung darstellt, ähnlich dem ausgestreckten Mittelfinger (die Griechen sind da anscheinend eh etwas empfindlicher - schon manch Tramper, der am Straßenrand seinen Daumen zwecks Erbitten einer Transportgelegenheit gereckt hatte, fand sich hinterher in der Notaufnahme wieder; siehe "Mittelfinger"). Oh, ihr griechischen Philosophen...
Daß sich der Nissan Serena hierzulande nur wie sauer Bier verkaufen ließ, mag wohl größtenteils daran gelegen haben, daß der Wagen einfach ein paar Jahre zu früh auf den Markt kam, bevor der Boom um die Vans eingesetzt hatte. Vielleicht gab es aber doch einen anderen Grund - wer will schon in einem Fahrzeug unterwegs sein, welches mehr oder minder zufällig die gleiche Bezeichnung wie ein Hygieneprodukt für Frauen trägt?
Hat zwar nichts mit Autos zu tun, ist aber auch ganz lustig: wie die Damen und Herren bei der Namensgebung für ihren Müsliriegel auf "Corny" gekommen sind, bleibt wahrscheinlich deren süßes Geheimnis. In den angelsächsischen Ländern würde dieser Riegel wahrscheinlich wie Blei in den Regalen liegenbleiben, denn "corny" bedeutet umgangssprachlich soviel wie "ätzend" (womit nicht die chemische Eigenschaft gemeint ist).
Einen schönen Tag noch...
