Nachdem ich nun schon seit einiger Zeit eine Ungereimtheit zwischen meinem Bentley-Buch (Standardbibel zum Rocco) und meinen Messergebnissen beim JH habe, mal hier eine Schilderung:
Zum Messen des Tastverhältnisses benutze ich die Anleitung auf Schrauber.tk. unter Verwendung eines analogen Voltmeters.
Ergebnisse:
Spritpumpenrelais überbrückt (Motor aus, Kühlflüssigkeit allerdings über 25°C, Thermoschalter daher offen, überprüft und OK):
1. Lambdasondenstecker Steuergerät offen (nicht angeschlossen): 8V Anzeige
2. Lambdasondenstecker Steuergerät an Masse (simuliert zu mager, daher Anreicherung): 2 V Anzeige
3. Lambdasondenstecker Steuergerät an 1,2 V (simuliert zu fett, daher Abmagern): 10 V Anzeige
Batteriespannung: 12.4 V
Daraus habe ich dann das Tastverhältnis (definiert als Verhältnis der Zeitspanne, in der das Signal "an" ist, zur Periode des Signals) ermittelt:
1. 65%
2. 16%
3. 81%
Im Bentley wird das Tastverhältnis direkt mit einem geeigneten Siemens 451 Messgerät ermittelt, jeweilige Vorgaben:
1. 50%
2. 87%
3. 20%
Wenn man nun meine Werte für 2 und 3 jeweils von 100% abzieht, bekomme ich ebenfalls die vom Bentley vorgegebenen Werte. Das lässt also vermuten, dass Bosch/Bentley bei ihrer K(A)-Jetronic das Tastverhältnis anders als es in der Elektro-/Kommunikationstechnik üblich ist, angibt, nämlich als negatives Tastverhältnis, wo das Verhältnis der Zeit, in der das Signal "aus" ist, zur Periode des Signals ermittelt wird.
Dies habe ich inzwischen auf einer amerikanischen Audi sowie einer Merc-Seite, die beide Angaben zur Bosch K-Jetronic haben, bestätigen können (denn meine Boschanleitungen zur K-Jetronic erwähnen dies mit keinem Wort
Bei laufendem Motor, warm (über 25°C) zeigt mein analoges Messgerät auch schön 6V oder so an bei Betätigung des Volllastschalters. Die beheizte Lamdasonde (nachgerüstet, da die Sonde zu weit vom Block entfernt sitzt - Supersprint Fächer, Sonde sitzt am Ende des Krümmers, kurz vor dem Kat; eine Unbeheizte kam im Leerlauf nicht so recht auf ihre erforderliche Betriebstemperatur) sorgt auch für schöne Schwankungen am Messgerät, regelt also schön (nagelneue Sonde, daher sollte das auch so sein).
Mit diesen Ergebnissen kann ich soweit noch gut leben
Nur: Wenn ich jetzt die CO-Schraube im Uhrzeigersinn drehe (also anfette) steigt meine angezeigte Spannung, und wenn ich die CO-Schraube im Gegenuhrzeigersinn drehe, sinkt die angezeigte Spannung!!
Das dürtfe gegeben den obigen Messergebnissen eigentlich nicht sein, es müsste ja genau umgekehrt sein.
Frage: Was ist hier falsch, wer hat recht, welche Spannungswerte/Tastverhältnisse (positive oder negative) liegen im Bereich fett, welche im Bereich mager?
Tempest