Hallo.
Zuerst mal ein paar Fragen ergänzend zu den anderen:
- hast Du auch die Schraubenlöcher im Block ausgepustet? da läuft nämlich prinzipiell Brühe rein. Und Brühe verdichten ist nicht > Drehmomente stimmen zwar, Schraube ist aber unter Umständen nicht weit genug drin.
Ausserdem: kann es dazu führen dass Schrauben festkleben, ob es sonstige Schäden durch Überdruck geben kann - weiss ich leider nicht.
- Wieviel Wasser hast Du schon reingekippt? der Rocco kriegt was um die 6,5 Liter, wenns wesentlich mehr ist musst Du erst mal kucken wo die Brühe hinläuft (Überdruckpumpe vom Betrieb). Bist Du sicher dass überall Wasser ist? manchmal entlüften die Teile schwer. Dann hilft evtl pumpen an den Kühlerschläuchen wie schon Marvin schrieb. Vergiss nicht: Das Kühlsystem ist ein Überdrucksystem. Jeder warme Motor wird dich beim Öffnen des Ausgleichsbehälters anpusten. Also lass Dir mit dem Wasser erst mal ein wenig Zeit und mach es so nebenher während der Einstellerei. Jetzt kommt das grösste anzunehmende Übel, also erstmal ganz ruhig bleiben! Ich hab auch schon ziemlich lange Kühlsysteme entlüftet und bekam fast grüne Haare davon

Falls es irgendwo unsichtbar versickert stimmt wohl was mit der Kopfdichtung nicht. Ob Wasser im Brennraum Zündkerren rausdrehen, sicherheitshalber von Hand durchdrehen. Kommt kein Wasser auch mal mitm Starter kurz testen (2, 3 Umdrehungen, Zündung etc lahmlegen), kommt dann ne Fontäne raus hast Du das Wasser gefunden. Dann muss der Kopf nochmal runter. Du solltest auch prüfen ob ZylKopf und Block plan sind oder untypische Risse sichtbar sind. Kleine zwischen Ventilen kommen durchaus vor.
- Bist Du Dir sicher dass Nockenwelle und Kurbelwelle in der richtigen Position stehen? (Nocken vom 1. Zylinder zeigen im Zünd-OT beide nach oben; Kerbe bzw an Punkt Nockenwellenrad schließt nicht mit Oberkante ZylKopf ab sondern steht etwas höher (meine Höhe montierter Ventildeckel). Die Kurbelwellenmarkierungen: Kerbe an Schwungrad steht direkt unter der Markierung an Getriebeglocke (!es gibt 2 so Teile auf Schwungrad, gemeint ist sone richtig tiefe Kerbe). Markierung auf Zahnriemenseite muss auf Pfeil an Riemenschutz stehen. An der Riemenscheibe bzw dem Schwingungsdämpfer gibt es auch eine Markierung. Sie muss mit Markierung auf Zwischenwellenrad (OT-Zyl 1) übereinstimmen.
- Nocken- und Kurbelwelle ok? dann sieh jetzt nach wohin dein Finger zeigt. Wenn er auf der Kerbe steht ist ja schonmal ganz gut. Falls nicht folgender Vorschlag: stell Verteiler auf Mitte seines Schwenkbereichs, nimm Zahnriemen ab und stell Verteilerfinger auf den Strich in Gehäuserand. Denn: Deine Ureinstellung ist sowieso flöten gegangen, musst jetzt ne neue suchen.
Beim Aufsetzen des Riemens: er muss ziemlich leicht draufrutschen, Zähne müssen greifen. Jetzt spannen und Spannrolle fixieren. Riemen muss sich mittig zwischen Nocken- u Zwischenwellenrad gerade noch mit Daumen und Zeigefinger um 90° drehen lassen. Klemmutter festziehen (45Nm). Jetzt Motor von Hand und unbedingt in Laufrichtung (rechtsrum) um 360° weiterdrehen. Danach müssen alle Markierungen wieder stimmen! (kleine Abweichung ist schon tolerierbar). Jetzt Riemenspannung nochmal kontrollieren.
Übrigens kann ein zu strammer Zahnriemen auch ein jaulendes Geräusch erzeugen das bei steigender Motortemperatur lauter wird. Es ist auch nicht untypisch dass ein eingelaufener Benziner-Zahnriemen sich ohne Kraftaufwand um ne gute Riemenbreite in Zahnrichtung drücken lässt; ähnlich Test für Keilriemen. Falls bzgl Spannung Fragen bestehen entweder Prüfgerät ausleihen oder Kollegen fragen - kurz blamiert ist besser als ne neue Maschine kaufen.
- Hast Du die Zündkabel richtigrum dran und die Kappe richtigrum drauf (doofe Frage, aber es kommt schon mal vor)
Anzugsmoment für Keilriemen Lima:
neu 8Nm, bereits gelaufen 4Nm. Befestigungsschraube 35Nm (die 13er).
Befestigungsschraube Generator an Lagerung 35Nm, Spannbügel an Zylinderkopf 20Nm. erschtaunlich wenig....
das wars erst mal und Fragen fragen!
gruß
fritte