@sublime:
Geringere Einkommen sind absolute Uptopie, da die Waren und Dienstleistungen nicht billiger werden. Das Gegenteil ist der Fall, wir haben Inflation und die Preise werden immer weiter steigen, wir zahlenmässig immer mehr verdienen aber der Kaufwert bleibt gleich oder sinkt.
Es wird auch keinen Ausweg geben, unsere Regierung hat überhaupt keine Macht in diese Dynamik einzugreifen, das Kapital bestimmt wo es lang geht. Sobald die Unternehmer unter Druck gesetzt werden drohen diese mit Abbau von Arbeitspätzen und davor fällt jede Regierung in die Knie.
Arbeiten bis zum Umfallen !
- kogafreund
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Re: Arbeiten bis zum Umfallen !
@ Tempest:
Doch, das Modell Arbeitszeitverkürzung funktioniert. Hier in Hamburg wird das schon an einigen Schulen praktiziert. Dort bekommen die Lehrer etwas weniger Geld, und dafür wurde ein Lehrer mehr eingestellt.
Und zum Problem mit den "Krawattenträgern", die ins Handwerk umsatteln (ich gehöre auch dazu !): Das führt dazu, daß weniger Qualifizierte gar keinen Arbeitsplatz mehr finden. Der Abstieg von einer höher bezahlten/qualifizierten Tätigkeit nach unten ist immer möglich. Umgekehrt geht es nicht. Dadurch fallen einige "hinten runter". Aber Schröder hat ja schon signalisiert, daß er den Niedriglohnsektor behalten und kein Geld in die Qualifikation investieren will. Na denn: Gute Nacht.
@ Superhobel
Nein, geringe Einkommen sind keine Utopie. Viele müssen damit leben. Die (maßvolle) Arbeitszeitverkürzung würde für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen, weil viele am Wohlstand teilhaben könnten. Außerdem gibt es mehr Freizeit und dadurch mehr Lebensqualität. Es passiert vor allem auch deshalb nichts in diesem Land, weil die Bedenkenträger sich oft durchsetzen, und deshalb geht alles so weiter wie immer.
Ich vermute: Nicht mehr lange. Irgendwann knallt es hier.
Gruß
koga
Beitrag bearbeitet (24.06.05 19:21)
Doch, das Modell Arbeitszeitverkürzung funktioniert. Hier in Hamburg wird das schon an einigen Schulen praktiziert. Dort bekommen die Lehrer etwas weniger Geld, und dafür wurde ein Lehrer mehr eingestellt.
Und zum Problem mit den "Krawattenträgern", die ins Handwerk umsatteln (ich gehöre auch dazu !): Das führt dazu, daß weniger Qualifizierte gar keinen Arbeitsplatz mehr finden. Der Abstieg von einer höher bezahlten/qualifizierten Tätigkeit nach unten ist immer möglich. Umgekehrt geht es nicht. Dadurch fallen einige "hinten runter". Aber Schröder hat ja schon signalisiert, daß er den Niedriglohnsektor behalten und kein Geld in die Qualifikation investieren will. Na denn: Gute Nacht.
@ Superhobel
Nein, geringe Einkommen sind keine Utopie. Viele müssen damit leben. Die (maßvolle) Arbeitszeitverkürzung würde für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen, weil viele am Wohlstand teilhaben könnten. Außerdem gibt es mehr Freizeit und dadurch mehr Lebensqualität. Es passiert vor allem auch deshalb nichts in diesem Land, weil die Bedenkenträger sich oft durchsetzen, und deshalb geht alles so weiter wie immer.
Ich vermute: Nicht mehr lange. Irgendwann knallt es hier.
Gruß
koga
Beitrag bearbeitet (24.06.05 19:21)
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- Tempest
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Re: Arbeiten bis zum Umfallen !
@ koga:
>einigen Schulen praktiziert.
Naja, das ist leider, so sage ich jetzt mal, auch nicht ganz die harte reale Welt
In der harten, realen Welt gelten andere Regel: Alleine die des Geldes, siehe den von mir erwähnten im Spiegel zitierten Spruch der deutschen Industrie bezügl. ihrer moralen und gesellschaftlichen Verpflichtung beim Annehmen von Staatssubventionen.
>Der Abstieg von einer höher bezahlten/qualifizierten Tätigkeit nach unten
Dem scheint aber nicht mehr so zu sein, wenn ich mir den Gehalt von so manch ein Krawattenträgerjob mit dem Gehalt von Klempnern hier in GB vergleiche: Da werde ich sogar freiwillig Dr Coolen, der Klempner, mir egal, aber die Kohle stimmt wenigstens!
Tempest
>einigen Schulen praktiziert.
Naja, das ist leider, so sage ich jetzt mal, auch nicht ganz die harte reale Welt
>Der Abstieg von einer höher bezahlten/qualifizierten Tätigkeit nach unten
Dem scheint aber nicht mehr so zu sein, wenn ich mir den Gehalt von so manch ein Krawattenträgerjob mit dem Gehalt von Klempnern hier in GB vergleiche: Da werde ich sogar freiwillig Dr Coolen, der Klempner, mir egal, aber die Kohle stimmt wenigstens!
Tempest
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Re: Arbeiten bis zum Umfallen !
@ Tempest
Ich weiß nicht, ob es so glücklich ist, wenn man einerseits die "harte reale Welt erklären will" und andererseits einen Spiegel-Artikel zitiert.
Nix für ungut, aber das beißt sich irgendwie.
Das Modell "Senkung der Arbeitszeiten" ist ein gutes probates Mittel, Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Es ist leider nicht mehrheitsfähig, weil andere dann von ihren Pfründen abgeben müßten. Richtige Fachleute wie Horst Seehofer mußten schon abtreten, weil sie diesen sehr vernünftigen Vorschlag unterstützt haben. Schade ! Nochmal: Wöchentliche Mehrarbeit bringt keinen Arbeitsplatz. Ebenso ist auch die Heraufsetzung der Lebensarbeitszeit eher kontraproduktiv. Man muß sich einfach ansehen, aus welcher politischen Ecke solche Vorschläge kommen. Es geht doch lange nicht mehr um die Lösung eines bestimmten Problems, das Arbeitslosigkeit heißt. Es geht vielmehr um die Wahrung der Besitzstände.
> Dem scheint aber nicht mehr so zu sein, wenn ich mir den Gehalt von so
> manch ein Krawattenträgerjob mit dem Gehalt von Klempnern hier in GB
> vergleiche: Da werde ich sogar freiwillig Dr Coolen, der Klempner, mir
> egal, aber die Kohle stimmt wenigstens!
Du hast mich mißverstanden. Ich meinte nicht, daß der Krawattenträger mehr oder weniger Geld verdient als der Klempner.
Es ist für den Krawattenträger aber einfacher, einen "niedrigrangigen" job zu besetzten, den sonst eine ungelernte Kraft ausgeübt hätte. Die ungelernte Kraft wird dann auf dem Arbeitsmarkt vom "Krawattenträger" verdrängt.
Gruß
koga
Ich weiß nicht, ob es so glücklich ist, wenn man einerseits die "harte reale Welt erklären will" und andererseits einen Spiegel-Artikel zitiert.
Nix für ungut, aber das beißt sich irgendwie.
Das Modell "Senkung der Arbeitszeiten" ist ein gutes probates Mittel, Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Es ist leider nicht mehrheitsfähig, weil andere dann von ihren Pfründen abgeben müßten. Richtige Fachleute wie Horst Seehofer mußten schon abtreten, weil sie diesen sehr vernünftigen Vorschlag unterstützt haben. Schade ! Nochmal: Wöchentliche Mehrarbeit bringt keinen Arbeitsplatz. Ebenso ist auch die Heraufsetzung der Lebensarbeitszeit eher kontraproduktiv. Man muß sich einfach ansehen, aus welcher politischen Ecke solche Vorschläge kommen. Es geht doch lange nicht mehr um die Lösung eines bestimmten Problems, das Arbeitslosigkeit heißt. Es geht vielmehr um die Wahrung der Besitzstände.
> Dem scheint aber nicht mehr so zu sein, wenn ich mir den Gehalt von so
> manch ein Krawattenträgerjob mit dem Gehalt von Klempnern hier in GB
> vergleiche: Da werde ich sogar freiwillig Dr Coolen, der Klempner, mir
> egal, aber die Kohle stimmt wenigstens!
Du hast mich mißverstanden. Ich meinte nicht, daß der Krawattenträger mehr oder weniger Geld verdient als der Klempner.
Es ist für den Krawattenträger aber einfacher, einen "niedrigrangigen" job zu besetzten, den sonst eine ungelernte Kraft ausgeübt hätte. Die ungelernte Kraft wird dann auf dem Arbeitsmarkt vom "Krawattenträger" verdrängt.
Gruß
koga
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Re: Arbeiten bis zum Umfallen !
@koga:
>Ich weiß nicht, ob es so glücklich ist, wenn man einerseits die "harte reale Welt erklären will" und andererseits einen Spiegel-Artikel zitiert.
Nix für ungut, aber das beißt sich irgendwie.
Nö, da beisst sich absolut nichts, beide stimmen bei mir zumindest überein. Die harte reale Welt wird nun mal fast ausschliesslich von der Jagd nach Geld bestimmt. Du sagst es ja schon selbst:
"Es geht vielmehr um die Wahrung der Besitzstände."
Genau darum geht's auch im globalen Rahmen, denn wenn Länder wie China und Indien mehr haben wollen, müssen wir abgeben, sind da verständlicherweise nicht zu bereit (wer ist schon bereit das einmal Erlangte, sei's in materieller oder gesellschaftlich/sozialer Hinsicht, wieder abzgugeben?), zumal sich ja auch noch unsere eigenen Konzernbosse dabei zu verreichern wissen.
>Die ungelernte Kraft wird dann auf dem Arbeitsmarkt vom "Krawattenträger" verdrängt.
Das war mir schon klar, was Du meintest, wollte aber diplomatisch bleiben
Die politisch unkorrekte, mir aber aus dem Herzen gesprochene Variante wäre gewesen: "Na und? Es ist eine harte Welt da draussen, jeder muss für sich selber kämpfen!", denn zu dieser Mentalität werden wir doch immer mehr gezwungen.
Tempest
>Ich weiß nicht, ob es so glücklich ist, wenn man einerseits die "harte reale Welt erklären will" und andererseits einen Spiegel-Artikel zitiert.
Nix für ungut, aber das beißt sich irgendwie.
Nö, da beisst sich absolut nichts, beide stimmen bei mir zumindest überein. Die harte reale Welt wird nun mal fast ausschliesslich von der Jagd nach Geld bestimmt. Du sagst es ja schon selbst:
"Es geht vielmehr um die Wahrung der Besitzstände."
Genau darum geht's auch im globalen Rahmen, denn wenn Länder wie China und Indien mehr haben wollen, müssen wir abgeben, sind da verständlicherweise nicht zu bereit (wer ist schon bereit das einmal Erlangte, sei's in materieller oder gesellschaftlich/sozialer Hinsicht, wieder abzgugeben?), zumal sich ja auch noch unsere eigenen Konzernbosse dabei zu verreichern wissen.
>Die ungelernte Kraft wird dann auf dem Arbeitsmarkt vom "Krawattenträger" verdrängt.
Das war mir schon klar, was Du meintest, wollte aber diplomatisch bleiben
Tempest
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