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Öldruckproblem oder Einbildung/Denkfehler?

Verfasst: So 22. Mai 2016, 16:25
von scidriver
Hallo, ich stehe in bisschen auf dem Schlauch und bin wegen folgendem Problem etwas verunsichert.

Basis ist ein 92'er JH mit 200 TKM. Hat in der Vergangenheit immer seine Ölwechsel bekommen und wurde sehr wenig bewegt. Ich hab ihm im Winter 2015/2016 ein Öldruckmesser von VDO spendiert. Gekauft habe ich diese Teile hier:

Öldruckmesser - http://de.hoffmann-speedster.com/bus/bus-t2/elektrik/vdo-anbauteile/4841/oeldruckmesser-cockpit-international-10-bar in Verbindung mit diesem Öldruckgeber - http://de.hoffmann-speedster.com/bus/bus-t2/elektrik/vdo-anbauteile/4875/oeldruckgeber-mit-warnkontakt-10-bar.

Der Einbau war unkompliziert und ich hab den Öldruckgeber oben am Zylinderkopf montiert. Da er 2 Anschlüsse hat, konnte ich das Kabel für die Anzeige im KI ebenfalls problemlos anschließen. Ich hab den Wagen seinerzeit kalt gestartet und ihn in der Garage laufen lassen. Nach Kaltstart lag der Öldruck im Standgas dann laut Druckanzeige bei ca. 4,5 bar.

Über den restlichen Winter stand der Wagen und ich habe ihn Anfang Mai ein oder zweimal bewegt, ohne Auffälligkeiten. Vorgestern hab ich ihn dann rausgeholt und eine Runde gedreht. Dabei viel mir auf, dass das Öl recht schnell heiß wurde mit 105 Grad (gut, es war ja auch warm) und der Öldruck fiel auf irgendetwas um 2 Bar. Als ich dann zurückfuhr und vor der Garage stand (leichte Steigung), kam die Öldrucklame im Kombiinstrument. Die Druckanzeige lag bei 0 Bar (wobei das ja schwer ist, auf einem analogen Gerät - kann also auch 0,1 oder 0,2 bar gewesen sein).

Naja, jedenfalls in die Garage rein, Motor aus. Ich hab dann fürs Gewissen eine neue Febi Ölpumpe nebst Dichtung gekauft und das ganze Geraffel abgemacht. Auf Anraten eines Kumpels hab ich mir auch mal die Lagerschalen angeguckt und hab den 2. Zylinder von unter beguckt. Die Lagerschale sah echt gut - keine Riefen, keine Verfärbungen. Die Ölwanne war ok, leichte Kohlebrösel waren drinne und ein paar Plastikkrümel. Könnten Reste von einer Ölmessstabtülle oder so gewesen. Metallspäne oder ähnliches war nicht drinne. Das Ölsieb war zu einem Viertel leicht mit Schlamm zu.

Neue Pumpe rein und zu. Ölfilter gewechselt und wie jedes Jahr 10W40 Castrol genommen. Gestartet, Öldruck normal. Im Kaltstart zeigte er 6 Bar an, also einfach ca. 1-1,5 mehr als vorher. Dann bin ich eben eine Runde gefahren. Landstraße, schön warm gefahren und später etwas Gas. Der Öldruck fiel auf 2 Bar und war vielleicht auch einen Tick höher, wenn man mal raufgelatscht hat. Also ca. 2,2 bar. Drehzahlen über 2000 u/min hatten immer einen Öldruck von 2 Bar. Mittlerweile stieg die Öltemperatur und pendelte immer so zw. 96-104 Grad. Im Stand hatte der Wagen dann laut Manometer einen Druck von ca. 0,5-1 Bar. Aber wie gesagt - guckt man schräg auf die Anzeige, ist auch gleich weniger.

Ich war soweit zufrieden und bin gefahren. Hab dann bei Eltern kurz gehalten, was erledigt und wieder zurück. Und wie's der Teufel will, stand ich wieder auf einer Steigung. Motor gestartet und die Öldruckleuchte im KI kam für 2-3 Sek. und ging dann aus. Auf dem Weg nach Hause war alles ok und auch vor der Garage keine Problem.

Ich überlege jetzt - habe ich ein Öldruckproblem? Was ich noch nicht gemacht habe, ist den VDO Geber rausgeworfen und den alten Druckschalter wieder angebaut. Könnte ja auch daran liegen.
Und meine zweite Denkrichtung ist - der originale Druckschalter schaltet ja den Warnkontakt bei 0,25 Bar. Der VDO liegt wohl höher. Aus dem Bauch raus hätte ich gesagt, der schaltet bei 0,3 Bar. Schliesst der Kontakt vielleicht einfach früher (was ja nicht grundsätzlich schlecht ist) obwohl noch Luft wäre? Oder hat der VDO Kontakt noch einen höheren Schliesswert und alles ist ok?

Sollte ich das Manometer grundsätzlich irgendwie anders anschliessen? Eine Fehlfunktion schließe ich eigentlich aus - denn es zeigt ja Werte an, die an sich logisch sind.

Und zu guter letzt hab ich irgendwo mal gegoogelt - bei 2150 u/min oder höher muss beim JH ein Druck von 1,8 bar herrschen und er darf im Stand nicht unter 0,25 Bar fallen. Jedoch sind das Mindestwerte. Theoretisch liege ich ja mit meinen 2 Bar im Fahrbetrieb drüber und mit den abgelesenen 0,5 bar auch noch gut im Stand. Also mach ich mir unnötig Gedanken? Aber es sind ja Mindestwerte. Wie sehen diese bei euch im Idealfall aus? Höher kann doch nicht schaden.

Ich weiß, es ist ne Menge Text aber ich mache mir halt ne Platte. Vielen Dank fürs Lesen! :-)
SciDriver

Öldruckgeber:
Öldruck bei ca 2700 umin.jpg
Drehzahl im Stand:
Öldruck bei ca 2700 umin.jpg
Öldruck im Stand:
Öldruck bei ca 2700 umin.jpg
erhöhte Drehzahl im Stand:
Öldruck bei ca 2700 umin.jpg
Öldruck mit erhöhter Drehzahl:
Öldruck bei ca 2700 umin.jpg

AW: Öldruckproblem oder Einbildung/Denkfehler?

Verfasst: Mo 23. Mai 2016, 01:54
von COB
Falsche Einbaustelle. Sensor richtig montieren und schon zeigt er auch korrekte Werte an.

AW: Öldruckproblem oder Einbildung/Denkfehler?

Verfasst: Mo 23. Mai 2016, 05:50
von scidriver
Naja, die Einbaustelle hatte ich schon bewusst gewählt, da ich wissen wollte, was oben an Druck ankommt. Wobei im Nachgang sicherlich eine 5 Bar Anzeige gereicht hätte, mit entsprechend richtigem Geber (0,25 Bar). Ich ging davon aus, dass der jetzige Geber den Warnkontakt wie original hat..

AW: Öldruckproblem oder Einbildung/Denkfehler?

Verfasst: Mo 23. Mai 2016, 08:12
von scirocco_dave
Genau, die Gebertonne unten in den Ölfilterhalter rein, für dort ist er ja auch, und dann hängt es davon ab, ob der Geber einen Warnkontakt mit drin hat oder nicht. Ich meine mich zu erinnern, dass es die mit und ohne Summer gibt...

AW: Öldruckproblem oder Einbildung/Denkfehler?

Verfasst: Mo 23. Mai 2016, 12:37
von Folterknecht
druck wird am ölfilterflansch gemessen nicht oben im kopf. .ist klar das da der druckverlust am höchsten ist ...deine abgelesenen werte hier sollten also korrekt sein und keinen defekt darstellen ... wenn das öl ordendlich heiß ist bekomsmte aber auch nicht unbedingt mehr als 3 bar bei guter drehzahl... also sind deine angaben alle i.O.

AW: Öldruckproblem oder Einbildung/Denkfehler?

Verfasst: Mo 23. Mai 2016, 12:44
von FDEGFRJH
Hallo,
also mal ehrlich, mit ein bisschen Planung hätte man sich vielleicht viele Mühen ersparen können. Früher war`s einfacher, z.B. der alte EG-Motor (110PS). Der hatte nur einen Öldruckschalter und zwar den 0,3bar. Der ist ein Öffner (NC). Da funktionierte die Druckgeberdose immer, der Öldruck war hoch an der Stelle, der integrierte Warnkontakt funktionierte zuverlässig und man konnte sich am munteren Zeigerausschlag des Manometers oder am zappelnden Zeiger im GTI bei warmen Öl bei Leerlauf erfreuen. Der JH und viele andere haben ja nun zwei Öldruckschalter, oben den 0,3bar wieder als Öffner und unten am Ölfilter den 1,8bar als Schließer (NO). Ausserdem gibt es bei den Druckdosen unterschiedliche Angaben für den erforderlichen Druck des Warnkontaktes und meistens fehlt die Angabe für den Schalter, der wohl meistens der NC ist. Deshalb kann man die Druckdose wegen der Schalterlogik nicht beliebig oben oder unten montieren. Einfacher wäre es gewesen, die Druckdose mittels eines T- oder Y-Verbinders neben dem orginalen Druckschalter (dann ohne integriertem Warnkontakt = billiger) zu montieren. Dann hätte es keine Falschmeldungen an die Warnleuchte gegeben und keine aufwendigen und weiteren Aktionen ausgelöst. Soweit meine Erinnerungen an die lange zurückliegende Bastelzeit ;-) . Das soll jetzt keine Kritik darstellen, aber vielleicht hilft es Arbeit zu ersparen. Gruß