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Usa 2011
Verfasst: Di 1. Nov 2011, 00:06
von suran
ein Artikel zum nachdenken, Realität passend zu Halloween
http://www.zeit.de/2011/44/USA-Los-Angeles
AW: Usa 2011
Verfasst: Di 1. Nov 2011, 00:23
von COB
suran hat geschrieben:ein Artikel zum nachdenken, Realität passend zu Halloween ...
Das: "Und ich wurde aus der Ferne eine naive und völlig ahnungslose Verehrerin der amerikanischen Kultur" könnte der Fehler gewesen sein. Wer realistisch + nüchtern an die Sache rangeht und nicht alles durch die Touristen-Show-Business-Hollywood-Brille sieht, wird da auch nicht kalt erwischt. Wer einigermassen mit offenen Augen durch die Welt geht, wusste das schon vor Jahren.

AW: Usa 2011
Verfasst: Di 1. Nov 2011, 13:39
von addl
sehr gut.
Habe selber 4 Jahre bei San Francisco gelebt und seit dem ist der "USA Traum" auch nciht mehr da, der hier einen Großteil der Menschen erfasst.
Seit diesen Jahren haben wir angefangen Deutschland und Europa kennen und lieben zu lernen in seiner ganzen kulturellen, kulinarischen und geschichtlichen Vielfalt.
Ich verstehe noch weniger, wie jemand dann auch noch den Stil und die Ernährung der amerikanischen Unterschicht hier als cool empfindet und leben will...
AW: Usa 2011
Verfasst: Di 1. Nov 2011, 23:23
von suran
dann will ich mal nachlegen
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/k ... 13295.html
wie einst Moskau - ein Koloß auf tönnernen Füssen
AW: Usa 2011
Verfasst: Di 1. Nov 2011, 23:57
von i21b
Ja, uns geht es in Deutschland immer noch verdammt gut... Auf jeden Fall interessante Artikel, danke dafür!

AW: Usa 2011
Verfasst: Mi 2. Nov 2011, 09:48
von Didirocco
Wirklich erschreckend.
Tja, aber wie die Sachlage in den USA wirklich ist, wissen wohl nur die, die es auch miterlebt haben.
Man scheint uns dumm und uninformiert halten zu wollen.
Danke fürs Posten, nach dem Lesen bin ich auch froh, in Deutschland zu leben, auch wenn hier viel gejammert wird.
AW: Usa 2011
Verfasst: Mi 2. Nov 2011, 10:17
von COB
suran hat geschrieben:dann will ich mal nachlegen
wie einst Moskau - ein Koloß auf tönnernen Füssen
Als wenn es in EU keine Hochspannungsleitungen gäbe, die im Winter vereisen und reissen oder von Bäumen getroffen werden könnten, fragt mal die Franzosen, da gibts regelmässig stundenlange Stromausfälle in entlegenen Regionen. Gleiches gilt für entlegene Gegenden der BRD. Und schaut euch mal manche deutsche Landstrasse an und selbst so manche hochgelobte deutsche Autobahn ist in bemittleidenswerten Zustand. Wer hier Vergleiche mit dem zerfallenden Sowjetreich anstellt, hat die Realität verkannt.

Im Moment sollten wir uns eher um unsere eigene Zukunft gedanken machen, als über die Amerikaner, das sind Stehaufmännchen, sind Macher, sind die Festung, sind der Innovator, sind die Nummer 1 der Weltwirtschaft usw. dieser Welt. Über deren Fortbestehen und Vorankommen mache ich mir 0 Sorgen. Aber ich weiss, USA-Bashing, auch ohne wirkliche Grundlage, ist gerade opportun und zeitgemäss und lenkt von eigenen Problemen ab.
Didirocco hat geschrieben:
nach dem Lesen bin ich auch froh, in Deutschland zu leben
Stimmt, so bisschen was um 45% Steuern/Abgaben, dabei 10% Sozialhilfe/H4-Empfänger-Quote und steigend, generell ca. 50% Staatsquote und steigend, Staatsverschuldung (nicht nur für Griechenland) in bisher ungeahntem Maße und steigend, dazu Bevölkerungsvergreisung und Entvölkerung ganzer Regionen, Bevölkerungs"verblödung", Bevölkerungsschrumpfung, Rente mit 67 oder noch später usw... alles sehr erstrebenswert. Sicher jammern wir NOCH auf hohem Niveau, aber wer garantiert uns denn, dass dies ewig so weiter geht ?
AW: Usa 2011
Verfasst: Mi 2. Nov 2011, 11:11
von Tempest
in EU keine Hochspannungsleitungen gäbe, die im Winter vereisen und reissen
Och, erinnert sich noch einer an Münster (übrigens nicht gerade eine entlegene Gegend) vor nun IIRC 2 Jahren? Da gab's doch in der Gegend vereiste Hochspannungsleitungen, die rissen, wodurch ganze Teile des Nordwestens der BRD ohne Strom waren. Gemütlich bei Kerzenlicht dinieren ist da angesagt, wie's unsere Vorfahren auch gemacht haben
sind die Nummer 1 der Weltwirtschaft usw. dieser Welt.
Eben auch die Nummer 1, die uns alle mit in den Abgrund reißen kann, weil wir andere Nationen irgendwie zu blöd sind, unsere eigenen Gedanken mal aus zu leben, und lieber wie Lemminge den Amis hinterher laufen. Warum bloß ist keiner in Europa damals auf Coca Cola, Kraft Tomatenketchup, McDoof und solche Ideen gekommen? Viel schlimmer, das waren größtenteil ausgewanderte Europäer erster Generation, die sich diese Sachen in den USA ausgedacht haben.
dazu Bevölkerungsvergreisung
Willst du sie alle umbringen?

Das ist ein allgemeines Problem in den hochentwickelten Ländern (der sog. ersten Welt). Dank der damaligen Agrarrevolution, die darauffolgende industrielle Revolution mit einhergehender medizinischen Revolution in den unseren entwickwelten Ländern ist es ja zur Umkehr der Bevölkerungspyramide gekommen. Die Uhr kann man nicht zurück drehen, Lösungen dafür außer dass jeder mehr für seine eigene Rente zur Seite legen sollte (mit als Folge, dass er im hier und jetzt weniger ausgeben kann, was wiederum einen direkten Effekt auf die jetzige Wirtschaft hat) gibt es wohl keine.
Das Konzept des andauernden Wirtschaftswachstums hat Schwächen, die uns nun gnadenlos aufgezeigt werden.
Tempest
AW: Usa 2011
Verfasst: Do 3. Nov 2011, 00:58
von dr.scirado
sehr interessant. besonders der "zeit" artikel ist super geschrieben

AW: Usa 2011
Verfasst: Do 3. Nov 2011, 03:20
von suran
COB hat geschrieben:rdie Amerikaner, das sind Stehaufmännchen, sind Macher, sind die Festung, sind der Innovator, sind die Nummer 1 der Weltwirtschaft usw. dieser Welt. Über deren Fortbestehen und Vorankommen mache ich mir 0 Sorgen. Aber ich weiss, USA-Bashing, auch ohne wirkliche Grundlage, ist gerade opportun und zeitgemäss und lenkt von eigenen Problemen ab.
Scheinst ein Fan der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der USA zu sein - deine Sache aber dazu empfehle ich Dir einen Besuch in Detroit oder New Orleans, mal sehen ob dann die USA noch dein Traumland sind, wenn man sich mal den Verfall dieser Supermacht anschaut.
Selbst an den Hauptplätzten Washingtons bröckelt der Putz und die Parks sehen teilweise aus wie Abfallhalden mit kaputten Gehwegen, das hat nichts mit bashing zu tun, sondern ist pure Realität.
Deine Stehaufmännchen verfügen über eine in vielen Bereichen veraltete Industrie und ein Geldsystem, dass ohne die Milliarden aus China und Brasilien eigentlich sofort pleite wäre. Diesmal kann man nicht mehr mit einem Einstig in einen Krieg die Krise bewältigen, denn all die militärischen Abenteuer der letzten 20 Jahre haben die USA erst in die Pleite geritten, ohne jeden erkennbaren und gefestigten Erfolg.
Um das ganze etwas differenzierter und mit den Augen eines anerkannten Experten zu sehen kann ich Dir nur einige Bücher von Peter Scholl-Latour empfehlen, vor allem "Koloss auf tönernen Füßen: Amerikas Spagat zwischen Nordkorea und Irak" und "Weltmacht im Treibsand"