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Anfanger: Überlegungen vor dem Kauf eines Scirocco II

Verfasst: Mo 30. Jul 2007, 18:43
von Superhobel
Hallo,

in diesem Forum ist es immer wieder zu lesen: Verkaufe meinen Scirocco wegen Hobbyaufgabe...". Damit es erst gar nicht soweit kommt, ausser man hat wirklich kein Interesse mehr daran, hier einige meiner Erfahrungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), die für Neulinge gedacht sind, die mit dem Gedanken der Anschaffung eines Scirocco II spielen.

Zwar werden die meisten Autos nach dem Bauch gekauft "Den muss ich haben" aber ganz ausser Acht lassen sollte man den Verstand nicht, denn die nächste Überraschung kommt bestimmt, wenn der "Neue" erstmal da steht. Ohne Beweis kann gesagt werden, dass man gut beraten ist ein Modell der letzten 2-3 Baujahre zu erwerben, da bei diesem die Kinderkrankheiten ausgemerzt wurden.

Punkte:

- Das Hobby "Scirocco" kostet Geld. Das schönste Hobby nutzt einem nichts, wenn man es sich nicht leisten kann oder nur unter Entbehrungen. Es kostet langfristig mehr als sich einen modernen Kleinwagen (Polo, Corsa, Japaner etc.) zu kaufen. Der Scirocco ist fast dreimal so teuer in der Versicherung wie andere Autos (derzeit: Typklasse 20 und 22), zudem ist er relativ hoch besteuert und verbraucht mehr Benzin (8-9 Liter sind heute viel). Der vermeintlich günstigen Anschaffung von ca 1000€ + für einen guten Wagen stehen dann die laufenden Instandhaltungskosten gegenüber. Der Scirocco ist kein Neufahrzeug, was klaglos viele Jahre fährt.
Auch Ersatzteile vom Schrott kosten, es läppert sich was da zusammen kommt, zudem gebrauchte Teile auch schneller als Neuteile wieder ausfallen. Am häufigsten macht der Motor Zicken, da er dem grössten Verschleiß unterworfen ist und seine Lebensdauer dadurch begrenzt wird. Es gibt viele Sciroccoliebhaber, die fluchend und heulend nur noch gegen den Verfall arbeiten, das Geld geht nicht zur Verschönerung drauf, sondern nur noch dafür ein Ersatzteil nach dem anderen zu tauschen, was seinen Dienst versagt.Da macht das Hobby dann auch keinen Spass mehr. Ein Auto der ersten Baujahre ist wartungsintensiver als eines der letzten.

Wer sowieso mit seinem Auskommen nicht zurecht kommt, für den ist der Scirocco einfach das falsche Auto. Kommt noch Tuning hinzu reden wir nicht mehr von hunderten Euros sondern schnell von Tausenden. Leistungssteigerungen des Motors sind immer mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden, "einfache" Möglichkeiten wie das Umstecken eines Steuerchips gibt es nicht.

- Der Scirocco I ist meiner Einschätzung nach ein Auto für Schrauber und solche, die es werden wollen. Es ist einfach kein Auto für Nur-Fahrer, die schon mit einem Ölwechsel überfordert sind oder nicht wissen wie ein Vergaser wenigstens ansatzweise funktioniert. An Autos diesen Alters sind laufend Reparaturen, Schweissarbeiten und Wartungen durchzuführen, die detaillierte technische Kenntnisse verlangen - andererseits ist die Ersatzteillage beim Scirocco I problematisch, auf dem Schrottplatz wird man nicht mehr fündig und bestimmte Teile werden bei ebay etc. sehr teuer gehandelt. Da kann man schon an der Beschaffung des Fenstergummis scheitern. Der Feind des Scirocco I ist der Rost, darum gibt es heute auch nur noch so wenige, obwohl sehr viele gebaut wurden. Es gibt heute in Deutschland nur noch ca 1000 zugelassene Scirocco I, der Anschaffungspreis für ein Auto, was nicht schon beim Anblick zu Rost zerfällt ist um das 3-5 fache höher als bei einem IIer.

- Der Scirocco II wurde während seiner Bauzeit in verschiedenen Vergaser-Versionen gebaut aber auch ab ca 1984 als Einspritzer, ausgerüstet mit der K?-Jetronic, sein Motor ist identisch mit dem des Golf I. Ab 1988 gab es nur noch den 1.8l Einspritzermotor, der Jahrzehnte bewährte Vergasermotor wurde durch die Einspritzung vollständig verdrängt . Die Vergaserversionen besitzen (mit Ausnahme der Magermix-Motoren) meiner Kenntnis nach ab Werk maximal einen U-Kat, der steuertechnisch so gerechnet wird wie "kein Kat". Meiner Erfahrung nach (2 x 1.6l Vergaser, 3 x Einspritzer) sind die Einspritzer die zuverlässigeren Wagen, die zudem leichter zu warten sind, ausserdem sind sie jünger. Der modernste und meistgebaute Einspritzer mit heute noch fast 12.000 Exemplaren hatte den Motorcode JH, zudem erfüllt der Wagen Euro 1 Norm, fährt mit Normalbenzin (auch wenn das heute eigentlich keine Rolle mehr spielt) und wird derzeit mit ca 272€/Jahr besteuert. Die anderen Einspritzer sind meines Wissens nach der DX (112 PS GTI), EG und der 16V PL/KR.

- Der Scirocco 16V ist die Königsklasse mit der stärksten Serienmotorisierung, erhältlich als PL (129 PS, KE-Jetronic) oder KR (139PS, K-Jetronic), der KR ohne Kat (Steuer ca 460€/Jahr). Es sei aus meiner eigenen Erfahrung gesagt, dass der Betrieb und Unterhalt eines 16V ein mehrfaches dessen kostet was ein normaler Scirocco braucht. Ob Abgaskrümmer, der mal wieder gerissen ist oder der neue 22mm Bremszylinder, oder das 2Y Getriebe - Für den 16V ist einfach alles Spezielle etwas seltener und etwas teurer, zudem brauchen beide Typen Superplus Kraftstoff wegen der hohen Verdichtung. Der 16BV ist ein 8V mit verbessertem Gaswechsel, nur der Kopf ist anders, der Hubraum ist gleich. Unterschiedlich sind aber ihre Einspritzanlagen, die KE-Jetronic im PL ist die am weitesten entwickelte K-Jetronic mit Drosselklappen-Poti und Klopfsensor. Der KR Motor bietet wegen des fehlenden KAt aber mehr Möglichkeiten zum Tuning, wie Fächerkrümmer. Beide 16V haben demzufolge das gleiche Manko, es sind "Dreh-Motoren" , im unteren Drehzahlbereich relativ leistungsschwach, sie entfalten ihren Kraft erst ab ca 4000 U/min aber dann auch richtig. Der 16V ist allerdings die richtige Basis für Tuning am Motor.

- Der Scirocco II ist meines Erachtens ein Hobbyfahrzeug aber KEIN wirtschaftlicher Alltagswagen! Auch wenn ihn viele Besitzer so fahren. Der Grund liegt einfach darin, dass der jüngste IIer mindestens 15 Jahre alt ist und sie fast alle 150.000+x Kilometer gefahren haben. Das ist so ungefähr die magische Grenze ab der Autos anfangen langsam aber sicher immer mehr Mängel zu haben. Anfällig für Rost ist er nicht, der IIer, aber wie alle Autos hat er jede Menge Verschleissteile. Modellspezifische Neuteile sind unbezahlbar teuer bei VW, Karosserieteile meist gar nicht mehr erhältlich, wohingegen Verschleissteile aller Art auch heute noch problemlos zu bekommen sind, zudem der Golf I aus nahezu ähnlichen Teilen aufgebaut ist und es davon noch so viele gibt, dass sich ein Nachbau der OEM Teile für die Zubehörindustrie lohnt. Der 827er Block von VW wurde millionenfach hergestellt.

- Anders als Neuwagen ist der Scirocco II von einem technischen versierten Laien zu nahezu 100% selbst zu warten, da er keinerlei komplexe Elektronik hat und der Motor überwiegend mechanisch funktioniert. Selbst eine Motordiagnose und -einstellung ist mit geringen Hilfsmitteln auch ohne Werkstatt möglich. Er ist das ideale Auto für denjenigen, der gern selbst Hand anlegt. Eigentlich braucht man nur einen Schrottplatz in der Nähe und einen guten Zubehörhändler.

- Worauf man sich einstellen sollte: Der Motor (Einspritzer) ist beim Scirocco anfällig für Störungen aller Art. Davon betroffen sind die Systeme: Einspritzanlage, Zündung, Hilfsaggregate für Leerlauf + Startverhalten, weniger der Block, Kurbeltrieb und Zylinderkopf selbst, die halten am Längsten. Vielleicht war das bei den Neuwagen mal anders, dass sie 2,3,5-x Jahre störungsfrei liefen - heute ist es jedenfalls so. Es fängt an mit dem schlechten Kaltstart, einem Sägen der Drehzahl, geht weiter beim schlechten Anspringen im Warmzustand, Leistungsverlust, Ruckeln beim Gasgeben, Krachen der Schaltung im 2.ten Gang usw. Gravierende Konstruktionsfehler hat der Scirocco nicht, dafür lief er zu lange vom Band, es gibt keine typischen Versager wie bei Ford in den 80igern die Nockenwelle oder die Kupplung. Das liegt einfach nur daran dass der Motor umgeben ist von mechanischen Zusatzbauteilen, die schwergängig werden, sich verstellen, ihre Dichtungen versagen, die verstopfen usw. Die K-Jetronic ist robust und millionenfach erprobt in Fahrzeugen aller Typen der 80iger Jahre - aber es reicht ein einziges Sandkorn in ihrem Inneren um sie für immer still zulegen. Gerade der Kaltstart erfordert eine Menge Kunstgriffe, um den Motor am Laufen zu halten. (Selbst wenn er läuft garantiere ich, dass die Hälfte aller Sciroccos mit defekten Einspritzdüsen umherfährt.) Motoren sind aber immer noch für sehr wenig Geld gebraucht zu bekommen, ein JH Motor ab ca 150€, die Getriebe kosten auch nicht mehr - da VW diese Teile in vielen anderen Modellen wie dem Jetta, Santana, Vento, Golf oder Polo ebenfalls verbaut hat.

Von der Beschreibung her ist den Liebhabern heute nahezu alles Material verfügbar, über das früher nur Werkstätten verfügten, es hat alles seinen Weg nach aussen gefunden und wird teilweise unter der Hand weitergeben. Die wichtigsten Hilfsmittel sind: Bücher wie "Jetzt helfe ich mir selbst", VW Reparaturleitfäden (die muss man eigentlich haben!), Bosch Veröffentlichungen über die Einspritzanlage und eine namentlich nicht näher genannte CD auf der alle Explosionszeichnungen aller Modelle zu finden sind.

Beruhigend ist aber: Selbst ich, als Schreibtischtäter mit zwei linken Händen habe es geschafft diese Dinge innerhalb wenige Jahre zu lernen, Sciroccos zu zerlegen und wieder zusammenzusetzen - und IMMER das Ziel zu erreichen, einen Wagen wieder ans Laufen zu bekommen - auch wenn viel Lehrgeld bezahlt wurde.

Weitere Informationen über die Kaufberatung mit technischen Details gibts hier: http://www.typ53.com/d35.htm und hier http://de.wikipedia.org/wiki/VW_Scirocco

In diesem Sinne viel Spaß bei der Anschaffung und dem Fahren des schönsten Autos, was VW seinerzeit bei Karmann bauen liess !

:drive:

Bild

Verfasst: Mo 30. Jul 2007, 19:06
von brainstormer
Paar Punkte, die Du noch Ergänzen könntest:
Exmplaren hatte den Motorcode JH, zudem erfüllt der Wagen Euro 2 Norm
Nein, Euro 1. D-3 Nachrüstmöglichkeit für JH und PL würde ich mit Link zum "Eugen-Thread" ansprechen.
Die Vergaserversionen besitzen meiner Kenntnis nach ab Werk maximal einen U-Kat, der steuertechnisch so gerechnet wird wie "kein Kat"
Hier würde sich das Erwähnen der Magermix-Lösung (Restbestände) für die U-Kat-Versionen auf Euro 1 bzw die Kat-Versand-Lösung auf Euro-1 für mit/ohne U-Kat Versionen anbieten! Bevor unnötig Vergaser zum Schrott geschickt werden (ggf. Link zum Eugen-Thread)
Ab 1988 gab es nur noch den 1.8l Einspritzermotor.
Nein ,Vergaser gab's bis Mitte ModJ. 90 (wäre dann Wohl etwa Jahreswende 89/90).
Die K-Jetronic ist robust und millionenfach erprobt in Fahrzeugen aller Typen der 80iger Jahre - aber es reicht ein einziges Sandkorn in ihrem Inneren um sie für immer still zulegen.
Evtl. solltest Du erwähnen, dass lange Standzeiten für die K-Jetronic Gift sind. Das Ding braucht scheinbar BEWEGUNG, dann korrodiert im Innern nichts und der Apparat läuft manierlich.

Schlussendlich ein Verweis zur aktuellen Oldtimer-Markt und zur typ53.com Kaufberatung würde das ganz abrunden finde ich.

Verfasst: Mo 30. Jul 2007, 19:08
von Günni
Kleine Korrektur:

Scirocco 16V PL 129KW Typklasse = 20
Scirocco JH 70KW Typklasse = 22


Die jüngsten Scirocco sind 15J. alt, Bj. 1992


Steuer:

Scirocco ohne Kat 1,8 L = 456,-€
Scirocco 1,8L mit Serien-Kat = 272,-€
Scirocco 1,8L mit D3-Kat = 121,-€

Verfasst: Mo 30. Jul 2007, 19:19
von Superhobel
Hallo,

die Spezialfälle wollte ich eigentlich rauslassen da man sich sonst zu sehr in Details verliert und ich von den Vergasermodellen zu wenig Ahnung habe. Ein Anfänger ist gut beraten sich einen Wagen zu kaufen, der noch ausreichend vorhanden ist und das ist der Einspritzer, der Jh mit noch über 10000 Exemplaren in D. Versicherungsklassen ändern sich jedes Jahr etwas. Gemäss einiger Quellen wurde ab 1988 eine Modellbereinigung durchgeführt, der Pierburg Vergaser nicht mehr verbaut aber über Jahre wurden auch bei Varianten parallel hergestellt. Der D3 Kat ist eine Aktion, die nächstes Jahr schon wieder beendet sein kann, auch GAT hat letztes Jahr plötzlich die Herstellung von Scirocco Kats eingestellt.

Hab einiges eingearbeitet, den Rest lass ich so stehen, wer das liest, liest sicherlich auch die Folgebeiträge, die ergänzen oder korrigieren. Bei 10.000 Zeichen ist leider auch Schluss und die habe ich erreicht.

Verfasst: Mo 30. Jul 2007, 20:07
von dr.scirado
ich möchte auch noch was ergänzen zu der - meiner meinung nach - etwas übertriebenen sichtweise was die geldkomponente angeht:


original VW teile sind extrem teuer, keine frage. ich sehe allerdings nur die extremen kosten wenn man mit dem auto in die werkstatt fahren muss (weil man eben keine ahnung hat, oder niemanden kennt der sich damit auskennt). meine lehrzeit hab ich sehr gut mim rocco überstanden, gut die versicherung und steuer hauen rein. alles andere waren eher "kleinere" beträge an kosten.

achja: ich möchte noch einmal die frage in den raum werfen, ob vergaser nicht doch wartungsfreudiger sind als einspritzer. finde das hätte deinen beitrag, mit dem du dir viel arbeit gemacht hast, noch fein abgerundet.

Verfasst: Mo 30. Jul 2007, 20:24
von Superhobel
dr.scirado hat geschrieben:ich möchte auch noch was ergänzen zu der - meiner meinung nach - etwas übertriebenen sichtweise was die geldkomponente angeht:

achja: ich möchte noch einmal die frage in den raum werfen, ob vergaser nicht doch wartungsfreudiger sind als einspritzer. finde das hätte deinen beitrag, mit dem du dir viel arbeit gemacht hast, noch fein abgerundet.

Hallo,

kann nicht mehr ergänzen, Editor lässt nichts mehr zu. Verglichen mit Oldtimern ist der Scirocco billig aber die Anzahl Beiträge im Forum, die jammern und stöhnen ist doch recht hoch, der Scirocco wird richtig teuer, wenn "es" erst einmal anfängt, wobei ich diesem "Es" auch Voodoo zuschreibe, mein JH lief 2 Jahre ohne Mucken, dann ging es los und zwar richtig bis zum kapitalen Motorschaden.

Wer schonmal einen Vergaser zerlegt hat wird merken, dass der nicht so einfach aufgebaut ist (Beheizung, Kaltstartdüse, Dehnelement usw) und sehr viele Möglichkeiten für Fehler hat, de sich nicht in der Hobbywerkstatt beheben lassen. Ich lasse mich da auch gern belehren, ich war froh wie die beiden Versager wieder weg waren, die ich mal hatte. Zudem haben Bosch Werkstätten und auch VW heute schon Probleme mit der Jetronic, kramen alte Bücher raus, befragen die alten Leute, beim Vergaser müssen sie meist völlig passen. Als ich damals damit ankam winkten die gleich ab, kein Wissen und keine Geräte mehr vorhanden. Dabei gibt es de Vergaser schon viele Jahrzehnte, sonst wären die Deutsche ja erst gar nicht bis nach Moskau gekommen :-)

Verfasst: Mo 30. Jul 2007, 20:57
von Viktor70
Superhobel hat geschrieben:Wer schonmal einen Vergaser zerlegt hat wird merken, dass der nicht so einfach aufgebaut ist (Beheizung, Kaltstartdüse, Dehnelement usw) und sehr viele Möglichkeiten für Fehler hat, de sich nicht in der Hobbywerkstatt beheben lassen. Ich lasse mich da auch gern belehren, ich war froh wie die beiden Versager wieder weg waren, die ich mal hatte. Zudem haben Bosch Werkstätten und auch VW heute schon Probleme mit der Jetronic, kramen alte Bücher raus, befragen die alten Leute, beim Vergaser müssen sie meist völlig passen. Als ich damals damit ankam winkten die gleich ab, kein Wissen und keine Geräte mehr vorhanden. Dabei gibt es de Vergaser schon viele Jahrzehnte, sonst wären die Deutsche ja erst gar nicht bis nach Moskau gekommen :-)
Wenn ich sowas lese, könnte ich .....

Wer schonmal einen Mengenteiler zerlegt hat .....

Sicherlich, jeder hat so seine Erfahrungen gemacht. Auch ich habe bei Null angefangen und mir erstmal ein paar Bücher geholt und einen Vergaser auseinandergenommen. Mit ein wenig technischen Verständnis braucht man für den 2E keine Werkstatt. Multimeter, Unterdruckpumpe (10€ bei der Bucht), 13er Schlüssel und nen langer Schraubendreher reichen aus.

Meinen 2E habe ich im Ultraschallbad 'ausgekocht', neu gefettet und mit neuen Dichtungen wieder zusammengebaut. Kostenfaktor etwa 120 Euronen (Dehnstoffelement, Teillastanreicherungsventil, Dichtsatz und neue Schläuche). Dafür hab ich jetzt Spass ohne Ende und einen Verbrauch von derzeit unter 6,5L auf 100 Km.

Bei meinem RE brauche ich nicht in den 4.ten Gang zurückschalten wenn ich bei 90 jemanden auf der Landstraße überholen will und ich habe das 4T Getriebe drin.

Dank TwinTec Magermixsystem zahle ich auch 'nur' 242 Euronen an den Fiskus.

Fazit: Mit der richtigen Einstellung (bitte den doppelten Sinn beachten) ist ein Vergasermotor ne solide Angelegenheit.

Grüße

Viktor

Verfasst: Mo 30. Jul 2007, 21:50
von Superhobel
Mr. Rocco (RE/Bj.88) hat geschrieben:Wenn ich sowas lese, könnte ich .....

Wer schonmal einen Mengenteiler zerlegt hat .....

Sicherlich, jeder hat so seine Erfahrungen gemacht. Auch ich habe bei Null angefangen und mir erstmal ein paar Bücher geholt und einen Vergaser auseinandergenommen. Fazit: Mit der richtigen Einstellung (bitte den doppelten Sinn beachten) ist ein Vergasermotor ne solide Angelegenheit.

Grüße

Viktor
Es war nicht Sinn der Sache eines Glaubenskrieg zu entfachen oder eine Gemischaufbereitung mit der anderen zu vergleichen. Ich habe nur seinerzeit festgestellt, dass ich mit Vergasermotoren nicht klar komme, hilflos dastand wenn er wieder zickte und mit keine Werkstatt im Umkreis helfen konnte oder wollte, mich alle mit der "ollen Karre" wieder wegschickten. Der Vergaser wurde aus bestimmten, mir nicht näher bekannten Gründen nach vielen Jahren fallen gelassen und durch die indirekte Einspritzung (später direkt) zu 100% verdrängt. Da die absolute Mehrheit der derzeit noch fahrenden Sciroccos Einspritzanlagen hat, es wesentlich mehr billige Ersatzteile dafür gibt ist sie eine gute Empfehlung - letztendlich aber Geschmackssache.

Verfasst: Mo 30. Jul 2007, 22:20
von Viktor70
Es soll auch kein Glaubenskrieg werden. Ich vertrete hier nur meine Meinung.

Es geht einfach darum das auch Vergaser ihren Platz in der Sciroccowelt haben. Nur weil Du mit ihnen nicht klar kommst sind sie keineswegs Schrott.

Ersatzteile, gebraucht und neu gibt es haufenweise und zum Teil günstiger als Jettronic Teile.
Der Vergaser wurde aus bestimmten Gründen nach vielen Jahren fallen gelassen und durch die Einspritzung zu 100% verdrängt
Der Grund dafür war u.a. der geregelte KAT und selbstverständlich der Drang nach noch mehr Leistung obwohl sich letzteres durch ein paar Weber auch realisieren lässt.

Grüße

Viktor

Verfasst: Mo 30. Jul 2007, 22:26
von Günni
@Victor(Mr.Rocco)
erkläre mir doch mal bitte was du unter zügiger Fahrweise verstehst.

Zügig ist für mich zw. 140-160km/h und ich hatte noch keinen Rocco der in dem Bereich unter 9-10Liter braucht, egal ob Vergaser oder Einspritzer.

6,5 Liter erreichst du höchstens wenn du nicht schneller als 90km/h fährst und selbst das halte ich kaum für möglich, es sei denn du fährst hinter einem LKW her....