Überrollkäfig selber bauen
Verfasst: So 13. Mai 2007, 18:39
Ich möchte Euch hier die Möglichkeit aufzeigen einen Überrollkäfig selbst herzustellen. Da Überrollkäfige eingetragen werden müssen und es beim Eigenbau immer eine Einzelabnahme sein wird, kann ich natürlich niemanden versprechen, dass die Abnahme auch 100% klappt. Um die Eintragung zu erleichtern greife ich allerdings auf das Regelwerk des DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) zurück. Im DMSB Handbuch für den Automobilsport ist Art. 235.8 dem Thema Überrollvorrichtung gewidmet.
Nun ist es so, dass bei vielen Rennautos (zum Beispiel Gr.G, Gr. F und alle Rallyefahrzeuge) der Überrollkäfig auch in den Fahrzeugpapieren eingetragen sein muss. Deswegen hilft es dem Prüfer bei der Abnahme das Handbuch vorzulegen, damit er sieht, dass man sich an die Eigenbauvorschrift für den Motorsport gehalten hat – halt nach dem Motto „was bei Rennen hält, kann auf der Straße nicht verkehrt sein“. Man kann dem Prüfer ja auch erzählen, dass man mit dem Auto Rallye fahren will und die Eintragung deswegen benötigt.
Ich habe jedenfalls bisher nur positive Erfahrungen bei Sondereintragungen gemacht. So wurden in meinem Rennauto der Überrollkäfig, die Sitzbefestigung und die Gurtverankerung problemlos eingetragen – alles nach DMSB-Vorschriften in Eigenregie hergestellt.
Dann fangen wir mal an…….
Material: Nahtlos kaltverformter, unlegierter Kohlenstoffstahl mit max. 0,30% Kohlenstoffgehalt, Mindestfestigkeit 350N/mm²
Hauptbügel: 45x2,5 oder 50x2,0mm
Streben etc: 38x2,5 oder 40x2,0mm
Befestigung am Fahrgestell: Jeder Befestigungsfuß muss eine Verstärkungsplatte (mind. 3mm dick) haben, die an das Rohr angeschweißt wird. Hauptbügel und vorderer Bügel benötigen Verstärkungsplatten mit mind. 120cm² Fläche, die hinteren Streben 60cm². Entweder werden die Platten mit der Karosserie verschweißt oder verschraubt. Wenn der Käfig verschraubt wird, dann muss von unten eine gleich große Gegenplatte hin. Hauptbügel und vorderer Bügel müssen mit mind. 3 Schrauben M8 ISO 8.8 befestigt werden. Bei der hinteren Abstützung reichen 2 M10 Schrauben aus.
Vorgeschriebene Streben: Diagonalstrebe, Türstreben, Dach Verstärkung ab Bj. 2005
Türstreben: So weit wie möglich anbringen, allerdings darf sich der obere Befestigungspunkt nicht über der Hälfte des Türausschnitts befinden.
Hauptbügel, vordere und seitliche Bügel: Diese Rahmen müssen aus einem Stück ohne Verbindungen gefertigt sein. Sie dürfen keine Wellen oder Risse aufweisen. Der senkrechte Teil des Hauptbügels muss möglichst senkrecht sein, wenn das nicht möglich ist, so nahe wie möglich den inneren Konturen der Karosserie folgen. Grundsätzlich sollte man versuchen ohne Biegungen auszukommen, wenn das nicht geht, dann nur eine Krümmung im unteren senkrechten Teil.
Besonderheiten: Auf Höhe des Dachs dürfen sich max. 4 demontierbare Befestigungen befinden.
Ich habe eine Zeichnung angefertigt wie so ein Käfig aussehen kann. Ihr müsst die mäßige Qualität dieser Zeichnung entschuldigen, aber ich denke man sieht was gemeint ist. Habt auch Verständnis dafür, dass ich hier nicht jedes Detail einzeichnen kann, das wäre zu viel und keiner würde mehr durchblicken.
Wenn Ihr den Käfig so baut, dann steht einer Eintragung eigentlich nichts mehr im Weg.
[img][IMG]http://img512.imageshack.us/img512/2255/kfigneutz7.jpg[/img][/img]
Es sollte selbstverständlich sein, dass die Herstellung eines Überrollkäfigs nur von Leuten ausgeführt werden sollte, die etwas von Metallverarbeitung verstehen. Speziell sollte man wirklich gut schweißen können.
Ich bevorzuge es den Käfig in das Auto einzuschweißen und nicht zu verschrauben. Wer sich ebenfalls für diesen Weg entscheidet – seid bloß vorsichtig, der Unterbodenschutz fängt schnell Feuer. Ich habe so meinen BMW fast abgefackelt.
So, dann wünsche ich Euch viel Spaß und Erfolg beim Käfigbau. Es ist nicht ganz einfach, aber wer die Möglichkeit hat Stahlrohr zu biegen bzw. biegen zu lassen und gut schweißen kann, für den ist es sicherlich eine gute, günstige Alternative.
Gruß
Eugen
Nun ist es so, dass bei vielen Rennautos (zum Beispiel Gr.G, Gr. F und alle Rallyefahrzeuge) der Überrollkäfig auch in den Fahrzeugpapieren eingetragen sein muss. Deswegen hilft es dem Prüfer bei der Abnahme das Handbuch vorzulegen, damit er sieht, dass man sich an die Eigenbauvorschrift für den Motorsport gehalten hat – halt nach dem Motto „was bei Rennen hält, kann auf der Straße nicht verkehrt sein“. Man kann dem Prüfer ja auch erzählen, dass man mit dem Auto Rallye fahren will und die Eintragung deswegen benötigt.
Ich habe jedenfalls bisher nur positive Erfahrungen bei Sondereintragungen gemacht. So wurden in meinem Rennauto der Überrollkäfig, die Sitzbefestigung und die Gurtverankerung problemlos eingetragen – alles nach DMSB-Vorschriften in Eigenregie hergestellt.
Dann fangen wir mal an…….
Material: Nahtlos kaltverformter, unlegierter Kohlenstoffstahl mit max. 0,30% Kohlenstoffgehalt, Mindestfestigkeit 350N/mm²
Hauptbügel: 45x2,5 oder 50x2,0mm
Streben etc: 38x2,5 oder 40x2,0mm
Befestigung am Fahrgestell: Jeder Befestigungsfuß muss eine Verstärkungsplatte (mind. 3mm dick) haben, die an das Rohr angeschweißt wird. Hauptbügel und vorderer Bügel benötigen Verstärkungsplatten mit mind. 120cm² Fläche, die hinteren Streben 60cm². Entweder werden die Platten mit der Karosserie verschweißt oder verschraubt. Wenn der Käfig verschraubt wird, dann muss von unten eine gleich große Gegenplatte hin. Hauptbügel und vorderer Bügel müssen mit mind. 3 Schrauben M8 ISO 8.8 befestigt werden. Bei der hinteren Abstützung reichen 2 M10 Schrauben aus.
Vorgeschriebene Streben: Diagonalstrebe, Türstreben, Dach Verstärkung ab Bj. 2005
Türstreben: So weit wie möglich anbringen, allerdings darf sich der obere Befestigungspunkt nicht über der Hälfte des Türausschnitts befinden.
Hauptbügel, vordere und seitliche Bügel: Diese Rahmen müssen aus einem Stück ohne Verbindungen gefertigt sein. Sie dürfen keine Wellen oder Risse aufweisen. Der senkrechte Teil des Hauptbügels muss möglichst senkrecht sein, wenn das nicht möglich ist, so nahe wie möglich den inneren Konturen der Karosserie folgen. Grundsätzlich sollte man versuchen ohne Biegungen auszukommen, wenn das nicht geht, dann nur eine Krümmung im unteren senkrechten Teil.
Besonderheiten: Auf Höhe des Dachs dürfen sich max. 4 demontierbare Befestigungen befinden.
Ich habe eine Zeichnung angefertigt wie so ein Käfig aussehen kann. Ihr müsst die mäßige Qualität dieser Zeichnung entschuldigen, aber ich denke man sieht was gemeint ist. Habt auch Verständnis dafür, dass ich hier nicht jedes Detail einzeichnen kann, das wäre zu viel und keiner würde mehr durchblicken.
Wenn Ihr den Käfig so baut, dann steht einer Eintragung eigentlich nichts mehr im Weg.
[img][IMG]http://img512.imageshack.us/img512/2255/kfigneutz7.jpg[/img][/img]
Es sollte selbstverständlich sein, dass die Herstellung eines Überrollkäfigs nur von Leuten ausgeführt werden sollte, die etwas von Metallverarbeitung verstehen. Speziell sollte man wirklich gut schweißen können.
Ich bevorzuge es den Käfig in das Auto einzuschweißen und nicht zu verschrauben. Wer sich ebenfalls für diesen Weg entscheidet – seid bloß vorsichtig, der Unterbodenschutz fängt schnell Feuer. Ich habe so meinen BMW fast abgefackelt.
So, dann wünsche ich Euch viel Spaß und Erfolg beim Käfigbau. Es ist nicht ganz einfach, aber wer die Möglichkeit hat Stahlrohr zu biegen bzw. biegen zu lassen und gut schweißen kann, für den ist es sicherlich eine gute, günstige Alternative.
Gruß
Eugen