Volker64 hat geschrieben:Hallo Freunde,
ich glaube wir entfernen uns jetzt ganz schön vom eigentlichen Thema (Umweltprämie...)

oder ?
Viele Grüße
Volker
Findest du Volker? Seh ich gar nicht mal zwangsläufig so, es hat ja miteinander zu tun.
Umweltprämie meint man ja, wäre für die Umwelt gut. Allerdings ist sie das in meinen Augen nicht einmal ansatzweise. Ein neues Auto braucht erstmal Unmengen an Energie, bis es auf der Straße von A nach B fährt, wenn es denn fährt. Am Ende ist es aber so, dass die Automobilkonzerne damit die alten Autos (aus welchen Gründen auch immer die Leute die freiwillig abgeben, vermutlich wegen der Prämie und dem vermeintlichen Schnäppchen) von den Straßen kriegen, diese durch neue ersetzen, bei denen niemand mehr selbst Hand anlegen kann, bzw. es schlicht und ergreifend nicht mehr macht, es wurde ja oben angemerkt, das gewisse Dinge noch gemacht werden könnten, aber ich glaube ohne Softwarezugang/Auslesegerät kommt man tendenziell nicht mehr weit.
Jedenfalls, kommen durch die neuen Autos, die erstmal viel Energie verbrauchen in der Herstellung -alte Autos haben diese Energie in deren Herstellung aber ja sowieso schon verbraucht- und zweitens meist nicht mal viel umweltfreundlicher sind, dass sie in ihrer Lebenszeit -die in der Regel deutlich kürzer ist, als bei alten Autos- die Herstellungsenergie niemals rausholen. Warum verbrauchen sie nicht viel weniger? Weil jeglicher elektronischer Schnickschnack drin ist, Elektronik braucht Kabel, Kabel sind aus Kupfer und dadurch wiegt ein moderner Golf halt seine 1500kg, während ein Ier Golf vielleicht 750 hatte, ums grob darzustellen. Der Motor müsste also doppelt so effektiv sein (ebenfalls grob gesagt und wenns denn der gleiche wäre leistungsmäßig), um das Mehrgewicht im Verbrauch zu kompensieren. Tut er in der Regel aber eben nicht, weil heute natürlich keine 75PS Modelle mehr angeboten werden können durch das hohe Gewicht. Und selbst wenn, dann habe ich ein neues Auto, das genauso wenig Sprit verbraucht als der alte, aber die Herstellungsenergie ist trotzdem zweimal angefallen.
Irgendwo hatte ich mal gelesen, was alleine an Wasser für die Herstellung eines modernen Autos verbraucht wird und auch so ne Energieaufstellung (grob gerundet), damit kann man nen Scirocco -rein vom Energieverbrauch/Emission her- ca. eine halbe Million Kilometer bewegen. Wie also sollen solche modernen Autos die in deren Herstellung verbrauchte Energie wieder wettmachen? Es geht schlicht und ergreifend nicht, da sie auch in der Regel nicht mehr so lange gefahren werden wie die alten.
Am Ende ist die Umweltprämie in meinen Augen schlichtweg ein grüngewaschener Begriff, der letztlich aber nur den Konzernen etwas bringt. Die produzieren ja auch längst nicht mehr nach Bedarf, sondern einfach 24/7 durch und stellen alles auf Halde, was nicht verkauft wird. Die könnten die Autos theoretisch verschenken und würden dennoch Gewinn machen behaupte ich mal, weil die Werkstattkosten im Vergleich zu nem 80er Jahre Auto sich gefühlt verzehnfacht haben. Das wurde weiter oben ja ebenso schon angemerkt, eine Glühbirne wechseln macht man heute nicht zwangsläufig mehr mal eben selbst. Ein Bekannter hatte das Problem mal bei einem 1er BMW wars glaub ich, man musste erst irgendetwas wegbauen um beizukommen und am Ende hat er für einen Glühbirnenwechsel 80 Euro hingelegt!
Die Umweltprämie rechnet sich demnach lediglich für die Autohersteller selbst, wenn es eine wirkliche Umweltprämie wäre, würden wir mit Autos fahren, die wahlweise deutlich leichter würden, oder deutlich weniger Sprit verbrauchen oder aber mit Wasserstoff betrieben würden. DAS wäre gut für die Umwelt. Die Öllobby ist aber nun mal sehr mächtig und Wasserstoff wäre so günstig, dass es schlichtweg nicht erwünscht ist weil niemand in dem Maßstab abkassieren könnte wie es beim Benzin der Fall ist. Aber das würde nun tatsächlich zu weit führen.
Wenn dir das zuvor geschriebene zu weit weg vom Thema ist, lenk uns einfach mal in die deiner Meinung nach richtige Richtung. Ich denke halt es gehört zwangsläufig zusammen, Umweltprämie sollte eine Prämie für die Umwelt sein, das sagt das Wort ja schon, ist es aber am Ende genau nicht, sondern eher das Gegenteil.
Im Übrigen sehe ich es wie Micha, schön dass an sich mal wieder diskutiert wird.
