Tempest hat geschrieben:
Wie COB bereits andeutete befürchte ich allerdings, dass das Streben nach Gewinnmaximierung in allen gesellschaftlichen Lagen (Endkunde, also wir, sowie Chefs der Multis) diesen Traum der Vergangenheit nicht wieder Wirklichkeit werden lassen wird.
Tempest
Doch, es geht fuer einen selbst, da zunaechst jeder fuer sich selbst entscheiden kann, was er fuer Prioritaeten hat.
Jeder kann nach belieben viel Geld ausgeben fuer qualitativ hochwertige Waren, nur wollen das viele nicht, da "viel besitzen" fuer die meisten Menschen wichtiger ist, also "wenig aber gut" oder gar "gebrauchte Waren"... das ist ja pfui.
Viel besitzen bedeutet fast ueberall zu den Gewinnern der Gesellschaft zu gehoeren etc. aber niemand muss dies mitmachen (ist aber fuer unsere Konsumindustrie natuerlich gut, das es so ist).
Zunaechst ist Gewinnmaximierung nichts Neues: Das Grundgesetz der Natur und somit jedes Lebewesens ist Effizienz, also moeglichst viel Mehrwert zu erzeugen.
Den Aufwand fuer ein bestimmtes Ergebnis zu reduzieren ist ueberall zu finden, in jeder Entwicklung und jeder Entscheidung.
In einer Gemeinschaft / Familie zu leben ist effizienter, wenn die Prioritaeten ueberleben sind, da der Aufwand fuer den einzelnen mit einer Aufgabenverteilung geringer ist, als wenn er alles selbst machen muss.
Mit Pfeil und Bogen zu jagen ist effizienter als mit einem Knueppel hinterher zu rennen, wenn die Prioritaet das erlegte Tier ist.
... Wenn die Prioritaet aber ist, sich koerperlich zu betaetigen und Spass am Rennen zu haben, dann ist der Pfeil und Bogen die falsche Entscheidung und man muss zusatzlich einen Jahresbeitrag im Fitnessstudio zahlen...
Nur so funktioniert die Evolution, da ein System mit gewissen Mutationen effizienter funktioniert als andere und somit hoehere Ueberlebenschancen hat.
Es ist also wie immer eine Meinungs / Prioritaetenfrage.
Wie definiert man sich? Eine Definition ist ein Vergleich mit anderem, um Dinge beurteilen zu koennen: wenn jemand anders als die Mehrheit ist, nimmt man ihn wahr. Der Wille nach Anerkennung eines Menschen kann somit auf unterschiedlichen Wegen erreicht werden, aber grundsaetzlich ist das materielle Besitzen fuer viele der einfachste Weg, sich zu differenzieren. Je schlechter die Bildung, desto wichtiger der materielle Besitz und da es deutlich mehr Menschen mit schlechter Bildung auf diesem Planeten gibt, funktioniert der Konsum so gut.
Das ist nicht neu (Anerkennung und Besitz war schon immer wichtig), nur die Vertriebswege mittles Internet, Flugzeug und LKW machen es moeglich, dass selbst der letzte Bergbewohner noch aus Prestige ein importiertes Angus Rind fressen muss, obwohl er die guten Kuehe gleich nebenan hat oder Frau Bloed unbedingt ein Kleid tragen muss, das letztes Jahr von was-weiss-ich-wem getragen wurde auf dem Roten Teppich, aber nun nicht von Versace, sondern das Billigimmitat von H&M.
Daher ist es kein Traum der Vergangenheit, da es nie so war.
Der einzige Unterschied war, dass die breite Masse sich nichts leisten konnte und auch nicht ueberall mitreden oder gleichziehen durfte.
Somit waren die Gueter nur fuer potente Kunden gedacht. Wer ass schon jeden Tag Fleisch um 1850, ging 1x im Jahr in Urlaub oder fuhr Mercedes in den 1920ern?
Als dann das Pack sich vergleichen wollte mit dem Sonnenkoenig und dessen Gueter und Verhalten als Billigkopien kaufen wollte, ging alles den Bach herunter

Somit kauft jeder Garnelen im Aldi, faehrt guenstige neue Markenautos, fliegt im Urlaub weg (Hauptsache weit, aber guenstig) und meint er trinke Champagner wie die Grossen, wenn er sich den Freixenet reinhaut.
Wenn also Deine Prioritaet ist, gesung zu leben, gut zu essen und gebrauchte qualitativ hochwertige Markenartikel zu benutzten geht dies sogar sehr gut.
Das, was wir als sinnvoll erachten, ist nur unsere Meinung und somit die einer Minderheit. Die Aenderung der Prioritaeten Anderer nur per Diktatur umsetzbar.
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