AW: G60 Bremsadapter
Verfasst: So 26. Dez 2010, 19:17
Hallo,
es gibt mehrere Lösungen zur Realisierung einer G-60-Bremsanlage: Die drei genannten Varianten haben jeweils einen anderen Lösungsansatz und somit auch andere Vor- und Nachteile.
1. Die Verwendung der Corrado Radlagergehäuse ist dabei bestimmt die eleganteste Variante. Ausserdem wird dabei komplett auf Teile des VW-Segments zurückgegriffen. Die Vorteile sind dabei, daß alle verwendeten Teile im Rahmen der Genehmigung des Corrados zugelassen sind. Auch können 54er Sättel an der Vorderachse weiterverwendet werden, wodurch kein weiterer Nachweis bezüglich Wirkung und "Überbremsen der Hinterachse" erforderlich sein wird. Nachteil ist die geänderte Achsgeometrie und die Änderungen am Radlagergehäuse. Leider ist mir dessen Umfang nur in Ansätzen bekannt. Vielleicht könnte ja mal jemand, der solch einen Umbau getätigt hat und auch schon länger mit solch einem Auto fährt, detaillierte Angaben machen, eventuell sogar solch einen Umbau genauer beschreiben.
2. Bei der "Opel-Bremse" ist natürlich auch als Vorteil zu sehen, daß alle verwendeten Bauteile im Rahmen der Genehmigung des "Spenderfahrzeugs" zugelassen sind. Gravierender Nachteil ist natürlich die Verfügbarkeit der Bremssättel - hierbei aber auch insbesondere die Vielfalt der Bremssättel, die Opel bei den Modellen Monza, Senator, Omega verwendet hat, wo es quasi fast unmöglich ist, jemanden mitzuteilen, von welchem speziellem Modell die Bremssättel wirklich verwendbar sind: dabei kann ein "Fehlkauf" kaum ausgeschlossen werden. Weiterhin gibt es keinen verwendbaren Bremssattel in 54mm. Verwendbare Bremssättel haben einen Durchmesser von 57 oder 60mm - deshalb entfällt auch der "verwendbare Nachweis" bezüglich des Bremsverhaltens und des "Überbremsens der Hinterachse" für die Bremsanlage. Es ist ein zusätzlicher Kostenaufwand bei dessen Eintragung zu kalkulieren (bei einem gut abgestimmtem Bremsverhalten zwischen Vorderachse und Hinterachse sollte dieser immer positiv sein). Falls weitere leistungssteigernde Änderungen begutachtet werden, bei denn eh eine umfangreiche Probefahrt erforderlich sein sind, sollte der zusätzliche finanzielle Aufwand aber noch erträglich sein.
3. Die "Adapterlösung" läßt solch einen Umbau recht einfach erscheinen. Die zu verwendenen Bauteile sind klar identifiziert - man muß sie nur kaufen: "Fehlkauf " ausgeschlossen! Durch die Verwendung der 54er Sättel ist (wie bei 1.) ist kein weiterer Nachweis des Bremsverhaltens (wie bei 2.) erforderlich. Allerdings sollte dessen Verbau nicht unterschätzt werden! Der Link im Beitrag 27 zeigt eine sehr gute handwerkliche Vorgehensweise! Gravierendster Nachteil ist der Adapter: Dieser verfügt über keinerlei Nachweise, daß er als Bremssatteladapter geeigent ist! Nach meiner Ansicht wird das "Stück Stahl" - selbst wenn es nur ST37 wäre - wahrscheinlich unproblematisch sein. Die Verschraubungen sind das Problem - insbesondere die Anbindung an das Radlagergehäuse mittels Senkkopfschrauben sind problematisch. Der Längenausgleich bei unterschiedliche Wärmeausdehung kann dabei nur durch Scherung der Senkkopfschraube ausgeglichen werden, was zum Herabsetzen des Anzugsmoment oder aber sogar zum Versagen der Verschraubung führen kann - aus theoretischer Sicht.
Alle Lösungen haben also - neben Vorteilen - auch gravierden Nachteile! Natürlich ist die "Adapterlösung" zu favorisieren, da dessen Teile verfügbar sind und der Umbau "recht einfach" ist - allerdings sollte man sich diesem Umbau auch drüber im Klaren sein, daß dessen Eintragung "Glückssache" sein wird und in Zukunft "als 6er im Lotto" anzusehen ist, da kein ausreichender Nachweis für dieses Bauteil vorliegt und dieser jetzt und bestimmt in Zukunft für solch eine Eintragung gefordert werden wird - es wird jetzt schon gefordert: Wenn entsprechender Sachverständiger des TÜV oder Dekra solches positiv bewertet, wird er im Schadensfall auch eine schlüssige Argumentation bezüglich seiner "sachverständigen Entscheidung" vorlegen müssen! Mir ist keine schlüssige Argumentation bekannt. Auch sollte sich jemand, der diese Variante verbaut, darüber bewußt sein, daß "theoretisch" ein "Lösen der Verschraubung" oder/und der "Abriss" des Bremssattel mitsamt Apapter vorprogrammiert ist.
Die weitere zwei Lösungen haben auch ihre Nachteile, allerdings ist solch ein Ausfall der Bremsanlage nicht zu erwarten.
Die professionellste Lösung wäre ein Bremssattelhalter (natürlich mit Gutachten - am besten Teilegutachten; kein Materialgutachten), der einfach an das Serienradlagergehäuse montiert wird und es könnte der 54er Sattel verbaut werden.
Alles andere sind eigentlich "Bastlerlösungen" mit entsprechenden Nachteilen, die aus theoretscher Sicht (wie beschrieben) zum Ausfall der Bremsanlage führen können.
Gruss.
P.S.: Selbst favorisiere ich die Opel-Bremse, die ich selber in zwei Fahrzeugen fahre. Die Adapterlösung ist nach meiner Ansicht ein "Damoklesschwert". Für die Variante mit den Corrado Radlagergehäusen wünschte ich mir weitere detaillierte Informationen.
es gibt mehrere Lösungen zur Realisierung einer G-60-Bremsanlage: Die drei genannten Varianten haben jeweils einen anderen Lösungsansatz und somit auch andere Vor- und Nachteile.
1. Die Verwendung der Corrado Radlagergehäuse ist dabei bestimmt die eleganteste Variante. Ausserdem wird dabei komplett auf Teile des VW-Segments zurückgegriffen. Die Vorteile sind dabei, daß alle verwendeten Teile im Rahmen der Genehmigung des Corrados zugelassen sind. Auch können 54er Sättel an der Vorderachse weiterverwendet werden, wodurch kein weiterer Nachweis bezüglich Wirkung und "Überbremsen der Hinterachse" erforderlich sein wird. Nachteil ist die geänderte Achsgeometrie und die Änderungen am Radlagergehäuse. Leider ist mir dessen Umfang nur in Ansätzen bekannt. Vielleicht könnte ja mal jemand, der solch einen Umbau getätigt hat und auch schon länger mit solch einem Auto fährt, detaillierte Angaben machen, eventuell sogar solch einen Umbau genauer beschreiben.
2. Bei der "Opel-Bremse" ist natürlich auch als Vorteil zu sehen, daß alle verwendeten Bauteile im Rahmen der Genehmigung des "Spenderfahrzeugs" zugelassen sind. Gravierender Nachteil ist natürlich die Verfügbarkeit der Bremssättel - hierbei aber auch insbesondere die Vielfalt der Bremssättel, die Opel bei den Modellen Monza, Senator, Omega verwendet hat, wo es quasi fast unmöglich ist, jemanden mitzuteilen, von welchem speziellem Modell die Bremssättel wirklich verwendbar sind: dabei kann ein "Fehlkauf" kaum ausgeschlossen werden. Weiterhin gibt es keinen verwendbaren Bremssattel in 54mm. Verwendbare Bremssättel haben einen Durchmesser von 57 oder 60mm - deshalb entfällt auch der "verwendbare Nachweis" bezüglich des Bremsverhaltens und des "Überbremsens der Hinterachse" für die Bremsanlage. Es ist ein zusätzlicher Kostenaufwand bei dessen Eintragung zu kalkulieren (bei einem gut abgestimmtem Bremsverhalten zwischen Vorderachse und Hinterachse sollte dieser immer positiv sein). Falls weitere leistungssteigernde Änderungen begutachtet werden, bei denn eh eine umfangreiche Probefahrt erforderlich sein sind, sollte der zusätzliche finanzielle Aufwand aber noch erträglich sein.
3. Die "Adapterlösung" läßt solch einen Umbau recht einfach erscheinen. Die zu verwendenen Bauteile sind klar identifiziert - man muß sie nur kaufen: "Fehlkauf " ausgeschlossen! Durch die Verwendung der 54er Sättel ist (wie bei 1.) ist kein weiterer Nachweis des Bremsverhaltens (wie bei 2.) erforderlich. Allerdings sollte dessen Verbau nicht unterschätzt werden! Der Link im Beitrag 27 zeigt eine sehr gute handwerkliche Vorgehensweise! Gravierendster Nachteil ist der Adapter: Dieser verfügt über keinerlei Nachweise, daß er als Bremssatteladapter geeigent ist! Nach meiner Ansicht wird das "Stück Stahl" - selbst wenn es nur ST37 wäre - wahrscheinlich unproblematisch sein. Die Verschraubungen sind das Problem - insbesondere die Anbindung an das Radlagergehäuse mittels Senkkopfschrauben sind problematisch. Der Längenausgleich bei unterschiedliche Wärmeausdehung kann dabei nur durch Scherung der Senkkopfschraube ausgeglichen werden, was zum Herabsetzen des Anzugsmoment oder aber sogar zum Versagen der Verschraubung führen kann - aus theoretischer Sicht.
Alle Lösungen haben also - neben Vorteilen - auch gravierden Nachteile! Natürlich ist die "Adapterlösung" zu favorisieren, da dessen Teile verfügbar sind und der Umbau "recht einfach" ist - allerdings sollte man sich diesem Umbau auch drüber im Klaren sein, daß dessen Eintragung "Glückssache" sein wird und in Zukunft "als 6er im Lotto" anzusehen ist, da kein ausreichender Nachweis für dieses Bauteil vorliegt und dieser jetzt und bestimmt in Zukunft für solch eine Eintragung gefordert werden wird - es wird jetzt schon gefordert: Wenn entsprechender Sachverständiger des TÜV oder Dekra solches positiv bewertet, wird er im Schadensfall auch eine schlüssige Argumentation bezüglich seiner "sachverständigen Entscheidung" vorlegen müssen! Mir ist keine schlüssige Argumentation bekannt. Auch sollte sich jemand, der diese Variante verbaut, darüber bewußt sein, daß "theoretisch" ein "Lösen der Verschraubung" oder/und der "Abriss" des Bremssattel mitsamt Apapter vorprogrammiert ist.
Die weitere zwei Lösungen haben auch ihre Nachteile, allerdings ist solch ein Ausfall der Bremsanlage nicht zu erwarten.
Die professionellste Lösung wäre ein Bremssattelhalter (natürlich mit Gutachten - am besten Teilegutachten; kein Materialgutachten), der einfach an das Serienradlagergehäuse montiert wird und es könnte der 54er Sattel verbaut werden.
Alles andere sind eigentlich "Bastlerlösungen" mit entsprechenden Nachteilen, die aus theoretscher Sicht (wie beschrieben) zum Ausfall der Bremsanlage führen können.
Gruss.
P.S.: Selbst favorisiere ich die Opel-Bremse, die ich selber in zwei Fahrzeugen fahre. Die Adapterlösung ist nach meiner Ansicht ein "Damoklesschwert". Für die Variante mit den Corrado Radlagergehäusen wünschte ich mir weitere detaillierte Informationen.