Finanzsysteme im freien Fall

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mYthology
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AW: Finanzsysteme im freien Fall

Beitrag von mYthology »

Danke Hobel,

jetzt haben wir soviel darüber gehört, dass die Welt bald im Arsch sein wird und dass wir dann alle ein dickes Problem haben, nur weil irgendwelche Assis alles runtergewirtschaftet haben.

Reden wir mal über die hypothetischen Gegenmaßnahmen, die nötig wären um das alles zu verhindern...
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suran

AW: Finanzsysteme im freien Fall

Beitrag von suran »

mYthology hat geschrieben:
Reden wir mal über die hypothetischen Gegenmaßnahmen, die nötig wären um das alles zu verhindern...

Verhindern kann man die Auswirkungen dieser Krise nicht, höchstens die negativen Auswirkungen so weit es geht einschränken.

Massenentlassungen ab Herbst und Stuererhöhungen werden erfolgen, egal was man dem Bürger zur Zeit noch erzählt.

Was jetzt nötig ist, ist vor allem eine Neuorientierung in wirtschaftlichen Fragen.
Deutschland kann es sich nicht weiter leisten zukunftsträchtige Industrien wie z.B. die Gentechnik, Atomenergie, Computerunterhaltung als Teufelszeug zu betrachten, denn mit Autos und Maschinen kann man nicht mehr ein ganzes Land am laufen halten.

Eine Abkehr vom Exportwahn, somit die Stärkung der Binnenwirtschaft muss auch erfolgen, um sich zukünftig nicht mehr so abhängig vom Auslandsgeschäften zu machen ( gerade diese Exportabhängigkeit wir im IN- und Ausland von sehr vielen Experten an Deutschland kritisiert)

Ein Mindestlohn würde den Kreislauf des Lohndumping wenigstens in grossen Teilen des Arbeitsmarktes stoppen, / Frankreich und England haben hier bereits bewiesen, dass dies nicht unbedingt schlecht für die Arbeitsplätze ist/ und die Binnennachfrage stärken.

Was jedoch sofort aufhören sollte ist die Finanzierung bankrotter Unternehmen durch den Stuerzahler. Hilfe für gesunde Unternehmen, die kurzfristig Hilfe benötigen ( zb. wegen fehlender Kredite der Banken) ist ein Muss und auch volkswirtschaftlich sinnvoll, die Finanzierung von Konzernen die teilweise seit Jahrzehnten nur noch Verluste schreiben oder ihr Geld ganz schnell in die USA, Russland etc abfliessen lassen, ist nichts als die Verschwendung von Stuergeldern, die vielleicht lieber für kleine und mittlere Betriebe eingesetzt werden sollten, denn hier werden auch in Zukunft neue Jobs entstehen und nicht nur Zeitarbeiter für Dumpinglöhne eingestellt.
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mYthology
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AW: Finanzsysteme im freien Fall

Beitrag von mYthology »

Klingt ja im Grunde nach einem "egal was passiert, es WIRD passieren"
Schauen wir mal, ich hätte da vielleicht auch noch ein paar Ideen, aber die klingen so radikal, daher schweige ich zu diesem Thema erstmal
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Belling
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AW: Finanzsysteme im freien Fall

Beitrag von Belling »

Die Amis hätten die Krise aufhalten können. Die hätten die Immobilienpreise staatlich absichern müssen. Also einen mindestpreis festlegen, den der Staat bezahlt.

Aber ansonsten is das ganze Finanzsystem so ausgelegt, dass es alle paar Jahre den Abgang macht. Wer gewinnt und wer verliert müsste jedem klar sein der sich bisschen auskennt.
Achja und der Obama hat jetzt dem FED noch mehr Macht gegeben. :super:

Ich kann jedem nur das Buch Crashkurs vom Dirk "Mr. Dax" Müller ans Herz legen. Hatte der Hobel ja schon erwähnt.

@Hobel Hast du ne Mitgliedschaft beim Mr. Dax?
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Mr.Burnout
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AW: Finanzsysteme im freien Fall

Beitrag von Mr.Burnout »

Was jetzt nötig ist, ist vor allem eine Neuorientierung in wirtschaftlichen Fragen.
Deutschland kann es sich nicht weiter leisten zukunftsträchtige Industrien wie z.B. die Gentechnik, Atomenergie, Computerunterhaltung als Teufelszeug zu betrachten, denn mit Autos und Maschinen kann man nicht mehr ein ganzes Land am laufen halten.

Eine Abkehr vom Exportwahn, somit die Stärkung der Binnenwirtschaft muss auch erfolgen, um sich zukünftig nicht mehr so abhängig vom Auslandsgeschäften zu machen ( gerade diese Exportabhängigkeit wir im IN- und Ausland von sehr vielen Experten an Deutschland kritisiert)

Ein Mindestlohn würde den Kreislauf des Lohndumping wenigstens in grossen Teilen des Arbeitsmarktes stoppen, / Frankreich und England haben hier bereits bewiesen, dass dies nicht unbedingt schlecht für die Arbeitsplätze ist/ und die Binnennachfrage stärken.

Was jedoch sofort aufhören sollte ist die Finanzierung bankrotter Unternehmen durch den Stuerzahler. Hilfe für gesunde Unternehmen, die kurzfristig Hilfe benötigen ( zb. wegen fehlender Kredite der Banken) ist ein Muss und auch volkswirtschaftlich sinnvoll, die Finanzierung von Konzernen die teilweise seit Jahrzehnten nur noch Verluste schreiben oder ihr Geld ganz schnell in die USA, Russland etc abfliessen lassen, ist nichts als die Verschwendung von Stuergeldern, die vielleicht lieber für kleine und mittlere Betriebe eingesetzt werden sollten, denn hier werden auch in Zukunft neue Jobs entstehen und nicht nur Zeitarbeiter für Dumpinglöhne eingestellt.

...genau das wäre sinnvoll, entspricht aber leider nicht dem Willen der Machthaber :kotz:

Gruß
Stefan
"Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: Das ist technisch unmöglich!" ( Zitat von Peter Ustinov)

[SIGPIC]http.//www.scirocco-2.de/VaderSig.jpg[/SIGPIC] es gibt fast nichts was man nicht selbst machen kann...
Superhobel

AW: Finanzsysteme im freien Fall

Beitrag von Superhobel »

@Hobel Hast du ne Mitgliedschaft beim Mr. Dax?
Ich kenne den Dirk Müller persönlich schreibe auch für die Finanzethos GmbH Artikel. Nächsten Monat werde ich wieder in F sein und mal bei ihm reinschauen.
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Belling
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AW: Finanzsysteme im freien Fall

Beitrag von Belling »

Superhobel hat geschrieben:Ich kenne den Dirk Müller persönlich schreibe auch für die Finanzethos GmbH Artikel. Nächsten Monat werde ich wieder in F sein und mal bei ihm reinschauen.
Krass wie kommsten dazu? Richte dem mal nen Gruß aus und frag wann es endlich nen Studentenrabatt gibt. :-) ) Hatte schonmal gefragt aber keine pos. Resonanz bekommen.
suran

AW: Finanzsysteme im freien Fall

Beitrag von suran »

Ich komme gerade von einem mehrtägigem Aufenthalt in den Beneluxländern zurück, wo ich erstaunt feststellen musste, dass meine Freunde und Gesprächspartner dort die Krise in unserem Land ganz anders wahrnehmen als die Mehrheit der Deutschen.
Um es deutlich zu sagen es stellten vielen Menschen dort die Frage ob die Bürger unseres Landes in einem parallelem Universum leben und sich nur noch von Wahlversprechen, angeblichen Steuergeschenken etc einlullen lassen.

Es erstaunt mich, wenn Belgier und Holländer sich wundern, dass infolge von Geldknappheit in unserem Land im Kern gesunde Unternehmen von den Banken in die Pleite geritten werden und gleichzeitig 99 % der Menschen hier überhaupt nichts davon weiss oder wissen will.

Wenn ich dann noch von einem Unternehmer höre, dass seine deutschen Partnerfirmen ( und das nicht gerade die kleinsten) die lt. der hiesigen Presse weiterhin erfolgreich sind in Wahrheit nur noch deshalb nicht pleite sind, weil ihre Kunden auf die eigenlich zugesagten Zahlungsziele verzichten und die Rechnungen nur wenige Tage nach der Lieferung begleichen um ihre Lieferanten nicht zu verlieren, dann muss ich schon grübeln was denn eigentlich hier los ist.

Es ist mehr als beunruhigend für mich und auch für meine Mitreisenden mit denen wir lange Gespräche darüber führten, dass unsere Nachbarn in der Mehrheit über die Lage des angeblichen Exportweltmeisters besser informiert sind und die Lage in Deutschland viel treffender einschätzen, als das es die Bürger hier vor Ort selbst tun.

Hier mal was zum lesen

http://www.capital.de/unternehmen/100022948.html
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Peet!
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AW: Finanzsysteme im freien Fall

Beitrag von Peet! »

anno ´99 sagte ein Holländischer Geschäftsinhaber einer Fensterbaufirma zu mir:

"Er versteht die Deutschen nicht, denn sie machen ihr eigenes Land kaputt wenn sie den Euro akzeptieren, also wird Deutschland irgendwann Pleite sein! "

Aber wir wurden ja nicht gefragt!

Und außerdem wurde die souveränität Deutschlands nach dem Fall der Mauer nicht ausgesprochen!


gruß Peet
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mYthology
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Beitrag von mYthology »

SciroccoPeet hat geschrieben:anno ´99 sagte ein Holländischer Geschäftsinhaber einer Fensterbaufirma zu mir:

"Er versteht die Deutschen nicht, denn sie machen ihr eigenes Land kaputt wenn sie den Euro akzeptieren, also wird Deutschland irgendwann Pleite sein! "

Aber wir wurden ja nicht gefragt!

Und außerdem wurde die souveränität Deutschlands nach dem Fall der Mauer nicht ausgesprochen!


gruß Peet
souveränität Deutschlands nach dem Mauerfall?
Kulturell war das vielleicht ein anderes Thema, aber zumindest Wirtschaftlich war das ein Supergau, die Mauer niederzureißen...

Der Euro war dann der zweite Supergau. Vergleicht mal aktuelle Europreise mit DM-Preisen. Grrrr...
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