Sciroccoforum

Die Entwicklung der Ölpreise könnte indirekt auch einen starken Einfluss auf die Einführung des umstrittenen Kraftstoffs E10 haben. „Wenn die Benzinpreise insgesamt steigen, dürfte auch die Akzeptanz der Autofahrer für E10 wachsen, weil es sich um das am billigsten angebotene Benzin handeln wird“, sagt Maximilian Maurer, Fachmann beim ADAC. Aus Sicht des Autofahrerverbands ist die Verärgerung vieler Autofahrer darüber, dass an einigen Tankstellen das herkömmliche E5-Benzin mit 5 Prozent Ethanol so teuer angeboten wird wie das höherwertige Super Plus durchaus berechtigt. Es gebe keine Rechtfertigung für diese Angleichung. Andererseits handele es sich um Einzelfälle, wie die Datenbank des ADAC nahelegt: Den Daten zufolge wird E5 im Durchschnitt der Tankstellen um 4 Cent je Liter billiger verkauft als Super Plus.
Grundsätzlich unterstützt der ADAC die Einführung des Benzingemischs E10, das 10 Prozent Ethanol aus Pflanzen enthält. Man habe sich immer für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe ausgesprochen, weil Erdöl langfristig zur Neige gehe. Da es jedoch technische Probleme bei der Einführung gegeben habe, werde nun zunächst wieder E5 als Hauptsorte zurückkehren, die bisher 80 Prozent des Benzinbedarfs deckte. Erst nach einer Übergangsphase mit wachsender Akzeptanz unter den Autofahrern habe E10 eine Chance zur Hauptsorte zu werden. „Wenn die Leute wieder wählen können, werden sie sich vielleicht bald für E10 entscheiden, weil es billiger ist“, sagt Maurer vom ADAC. Wenn dies jedoch nicht der Fall sei, werde sich die Politik Gedanken machen müssen.