Seite 2 von 3

AW: alte Teile aufarbeiten?

Verfasst: So 15. Apr 2018, 14:51
von COB
eXTasY hat geschrieben: Strahlen + KTL + Pulver...
Pulvern geht mW doch nur direkt auf blankem Metall und je nach Teil ist das auch nicht immer das Optimum, zB bei Achsenteilen. Da muss man je nach Einsatz immer entscheiden. Was immer geht, ist eben Lack, wie beschrieben, wobei ich meist noch eine Schicht Grundierung Nitrofest drunter mache. Hat auch den Charme das immer wieder ausbessern zu können, gerade bei Pulver eher unmöglich.

AW: alte Teile aufarbeiten?

Verfasst: So 15. Apr 2018, 15:26
von eXTasY
COB hat geschrieben:Pulvern geht mW doch nur direkt auf blankem Metall und je nach Teil ist das auch nicht immer das Optimum, zB bei Achsenteilen. Da muss man je nach Einsatz immer entscheiden. Was immer geht, ist eben Lack, wie beschrieben, wobei ich meist noch eine Schicht Grundierung Nitrofest drunter mache. Hat auch den Charme das immer wieder ausbessern zu können, gerade bei Pulver eher unmöglich.
Aaaaaaalllsoooo xD

Durch das Strahlen von "alten" Stahlbauteilen kannst du schonmal den größten Teil an Korrosionsprodukten (zB Rotrost) entfernen und raust gleichzeitig die Oberfläche an.
Im nächsten Schritt sollte eine KTL-Beschichtung mit einer Zinkphosphatierung als Konversionsschicht verwendet werden.
Eine KTL-Beschichtung ist auf Epoxid-Basis und besitzt somit keine UV-Stabilität allerdings einen sehr guten Korrosionsschutz.
Der Korrosionsschutz wird vorwiegend von der eigentlichen Konversionsschicht (Zinkphosphatierung) bereits erzielt.
Der Pulverlack (meist aus Polyester oder Polyester/Epoxy) besitzt einen schlechteren Korrosionsschutz und ist somit eigentlich nur eine opische Sache.
Der Steinschlagschutz der KTL-Beschichtung ist meist ebenso höher als von der Pulverbeschichtung.
Bzgl. Reparaturarbeiten (zB durch Nasslacken, Unterbodenschutz, etc pp) sollten Pulverlacke welche überlackierbar sind verwendet werden (Abhängig von den verwendeten Additiven und Pigmenten im Pulverlack).

Bauteile mit Zinkphosphatierung und KTL sind in der Regel alles Teile aus Motorraum (diverse Halter, Querträger, Verbindungsteile, zB auch Domstreben ...) und Achsen (Querlenker, ...).
Bei Neuteilen alles Teile die man dann in "schwarz" sieht.

Bauteile mit Zinkphosphatierung + KTL + Pulverlack wird standardmäßig bei LKWs (zB MAN) oder auch Traktoren (zB Fendt) verwendet.
Bei LKWs diverse Blechteile welche am Rahmen befestigt werden (z.B. Auftritte, Spannbänder (um den Tank), U-Profile, etc. pp).

Bauteile welche nur vorbehandelt (Alternative zur Zinkphosphatierung) und gepulvert werden im Automotive-Bereich sind z.B. Fensterheberschienen, Domstreben, etc.
Diese Bauteile sind in der Regel aus Aluminium oder galvanisch verzinktem Stahl.

Eine Feuerverzinkung wird im Automotive-Bereich idR nicht verwendet, da diese bei Einbrennlacken (KTL oder Pulverlack) ausgasen und somit zu optischen Störungen führen.
Somit werden Bauteile welche feuerverzinkt sind meist so belassen (mit einer zusätzlichen Passivierung, welche ebenso schlecht für Haftung von Lacken ist).

Öhm ich glaub das wars mal so "kurz" gesagt ;)

Gruß
Andreas

AW: alte Teile aufarbeiten?

Verfasst: So 15. Apr 2018, 19:28
von wazzup
eXTasY hat geschrieben:Finde mal jemand der noch gelbchromatiert :o

Gelbchromat ist Chrom-VI und somit verboten und seit Jahren nicht mehr im Einsatz!
Grünchromat wird aktuell auch nach und nach abgeschafft.
Also ich hatte da vor 2 Jahren keine Probleme als ich meinen Rocco voll Restauriert habe...


Wenn ich mal so 5 Sekunden Google nutze finde ich noch einige Betriebe die das anbieten, einer der ersten Links: http://www.mercedes-scheune.de/index.ph ... bverzinken

Auch wenns nichts mit VW zu tun hat, dieser Haufen glänzender Teile ist doch einfach Wunderschön oder nicht? :-)

AW: alte Teile aufarbeiten?

Verfasst: So 15. Apr 2018, 20:20
von eXTasY
wazzup hat geschrieben:Also ich hatte da vor 2 Jahren keine Probleme als ich meinen Rocco voll Restauriert habe...


Wenn ich mal so 5 Sekunden Google nutze finde ich noch einige Betriebe die das anbieten, einer der ersten Links: http://www.mercedes-scheune.de/index.ph ... bverzinken

Auch wenns nichts mit VW zu tun hat, dieser Haufen glänzender Teile ist doch einfach Wunderschön oder nicht? :-)
Das ist gelbverzinken nicht geibchromat ;)

Grus

AW: alte Teile aufarbeiten?

Verfasst: So 15. Apr 2018, 21:02
von GTII-Fan
Ich danke euch für die vielen detailierten Antworten.
Jetzt muss ich erstmal überlegen, was ich am Besten finde und dann umsetze :wink:

AW: alte Teile aufarbeiten?

Verfasst: Mo 16. Apr 2018, 12:25
von öltaucher
Das ist gelbverzinken nicht geibchromat ;)
Ist das nicht das gleiche? Gelbverzinkte Teile sind in den 2000ern für Neufahrzeuge verboten worden. (Chrom 6 hieß das böse giftige Zeug)

AW: alte Teile aufarbeiten?

Verfasst: Mo 16. Apr 2018, 13:16
von COB
Nacja, Zink ist nicht Chrom. Das sollte bekannt sein. Das verchromen damit nicht das gleiche ist wie verzinken, sollte dann auch klar sein.

AW: alte Teile aufarbeiten?

Verfasst: Mo 16. Apr 2018, 14:06
von wazzup
COB hat geschrieben:Nacja, Zink ist nicht Chrom. Das sollte bekannt sein. Das verchromen damit nicht das gleiche ist wie verzinken, sollte dann auch klar sein.
Zink ist nicht Chrom, das ist denke ich mal jedem klar. Trotzdem wird Chromatieren und Verzinken synonym verwendet.

Und wenn man dieser Seite glauben darf:
Verzinken/Chromatieren

Bei unserem Verfahren handelt es sich um galvanisches Verzinken. Man unterscheidet zwischen Blau-Zink und Gelb-Zink. Im KFZ-Bereich sind auch die Bezeichnungen Chromatieren gebräuchlich.
Also?

AW: alte Teile aufarbeiten?

Verfasst: Mo 16. Apr 2018, 14:20
von Volker64
Ich kenne diese Problematik etwas beruflich, also :

- Chromatieren(hat nichts mit verchromen zu tun !) früher gelb chromatiert, durch Umweltverordnung verboten, jetzt blau chromatiert

- Verzinken zwei Verfahren: galvanisch(elektrolytisch) verzinken, feuerverzinken, so kenne ich das....


Viele Grüße

Volker

AW: alte Teile aufarbeiten?

Verfasst: Mo 16. Apr 2018, 17:33
von christian_scirocco2
Soweit ich es von Webseiten verstanden habe wird,

-erst galvanisch verzinkt
-dann als Passivierung und Langzeitkorrosionsschutz eine Chromverbindung mit dem Zink aufgebaut.
Daher auch die gleichen Farben transparent, gelb, blau und oliv/schwarz