Samsy1983 hat geschrieben:Das mit der Mitschuld würde ich so nicht stehen lassen...
Ist doch eigentlich total egal ob ich stehe oder fahre. Ist ja noch lange kein Grund mir hinten ins Auto zu fahren.
Andi hat ja durchaus auch eine gute Begründung wenn er langsam gefahren wäre, nämlich das er zu seiner Firma abbiegen wollte. Somit kann man ihm nicht mal vorwerfen, dass er den Straßenverkehr behindert hat.
Auch dass er behaupten könnte ihn nicht zu kennen sehe ich als vage Aussage. Schließlich haben die beiden ja Adressen getauscht und Andi würde ja bestimmt ihn und sein Auto beschreiben können.
Hmm... ich wünsche ja Andi auch alles Gute, aber meiner Erfahrung nach war es immer ein Stress mit Mitschuld, wenn man die Polizei nciht ruft oder Zeugen hat. Daher auch mein 1. Polizei rufen. Egal wie.
Jemand der mir an der Stoßstange eine Zierleiste angekratzt hatte, hat auch die Polizei gerufen. Nur um das Geschehen dokumentiert zu haben, dass ich nicht dann eine neue Stoßstange haben will. Mache ich auch so, damit man nicht über's Ohr gehauen wird von Fremden.
Und sicher bekommt man Mitschuld, wenn man sich "unfair" verhält, wie z.B. Vollbremsung wegen einem Hasen. Der "Auffahrer" hat natürlich immer die Hauptschuld, wie auch suran schreibt, aber nicht die alleinige Schuld.
Daher könnte es wichtig sein, dass Andi sein Halten beweist... sonst kann es sehr gut auf eine kleine Mitschuld herauslaufen, da der "Richter" keinerlei Daten hat und einen fairen Kompromiss sucht.
suran hat geschrieben:
Wenn Du verkehrsbedingt anhalten musst und er Dir auffährt ist er im Normallfall schuld - Punkt.
Ein halbwegs guter Gutachter kann es ohne Probleme überprüfen wer da tatsächlich stand und wer gefahren ist, dafür hat man sogar seit Jahren schon sehr gute Computersimulationen etc.
Jap, im Normalfall. Beim Halten hat der Auffahrer 100% Schuld. Dieses muss aber bewiesen werden durch z.B. ein Gutachten und da habe ich meine Zweifel.
Ich selbst arbeite im Bereich Fahrdynamiksimulation und kann Dir alles simulieren mit dem Beweis, den Du suchst.
Die Simulation ist immer nur so gut, wie das Modell und den eingegebenen Daten des Szenarios... und da der Unfallort nun mit Schnee/Regen/Fremdautos keine Daten mehr liefert, wird jede Simulation nur mit Daten gefüttert, die die Beteiligen liefern... und da wird der "Gegner" vielleicht eine andere Geschichte erzählen.
Den Aufwand für eine simulative Beurteilung wird sicherlich keiner tragen wollen bei dem kleinen Unfall. Das wird zu teuer.
Die Gutachten, die ich kenne, waren mit Zollstock und Photos gemacht worden...
... und wenn der Gegener sogar noch das Auto bereits repariert hat ist ist noch schwieriger zu begutachten, was vom Unfall kam und was schon vorher defekt war.