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Re: Die Mannesmann Affäre

Verfasst: Mo 26. Jan 2004, 23:24
von SciFi
Wenn ich das richtig verstanden habe, hat sich der geballte Zorn nicht unbedingt an der Höhe der Abfindungen entzündet, sondern an der Art und Weise, wie die Herren Vorstandsmitglieder der ex-Mannesmann an diese gekommen sind.

Diversen Berichten zufolge wird vermutet, daß die gesamte "Abwehrschlacht" der Mannesmann AG nichts weiter als ein Ablenkungsmanöver war, während sich die Vorstandsmitglieder beider Unternehmen bereits darüber geeinigt hatten, wie die aus der Übernahme zu erwartenden Gewinne untereinander aufgeteilt werden. Dank der extrem unternehmerfreundlichen Möglichkeit des "buy-outs" konnte so auch das letzte "Widerstandsnest" (eine Gruppe von Aktionären weigerte sich bis zum Schluß, den bei der Mannesmann verbliebenen Rest von 1% der Aktienmenge gegen das vodafone-Angebot zu tauschen - angeblich hätte diese geringe Menge ausgereicht, um den gesamten Deal platzen zu lassen) zur Zufriedenheit des Vorstandes auszuräumen.


Fast noch besser finde ich allerdings, wie Chantal Grundig, die Witwe von Firmengründer Max Grundig, ihre Pfründe gegenüber jeglicher Vernunft und auch das Quäntchen Menschlichkeit verteidigt hat:

Egal, wie das Unternehmen Grundig finanziell gestellt war - Madame Grundig hatte zeit ihres Lebens Anspruch auf eine Apanage von 22 Mio. €. Und zwar jährlich...damit hier keine Mißverständnisse aufkommen (Anmerkung: als Max Grundig 1989 starb, hat er ihr noch weitaus mehr hinterlassen - ihr Vermögen wurde 2003 auf 800 Mio. € geschätzt).
Natürlich könnte man jetzt argumentieren, daß Grundig auch ohne die jährliche Zwangsabgabe an die Großfürstin von eigener Gnaden irgendwann einmal den Bach runtergegangen wäre - aber von diesen 22 Mio. € hätten vielleicht entscheidende Investitionen mitfinanziert werden können, geschweige denn den Erhalt einiger Arbeitsplätze.

Im übrigen...an und für sich kann kein Unternehmer zumindest in Deutschland mit seinem Unternehmen und den daranhängenden Arbeitsplätzen machen, was er will...siehe auch GG, Artikel 14, Absatz 2:

Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Unglücklicherweise leben wir im Zeitalter des passus mi anus...und die Politiker, die sich eigentlich qua Gesetz und Schwur dazu verpflichtet haben, jeglichen Schaden vom Volk abzuwenden, stecken dermaßen tief in den jeweiligen Anussen der Unternehmen, daß der braune Ring bereits um die Knöchel reicht.

Re: Die Mannesmann Affäre

Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 21:01
von Rolf
Heute habe ich wieder etwas ganz interessantes gehört:

Der, der wirklich im grossen Stil abgeräumt hat, war wohl nicht klein Esser, sondern ein (hab den Namen vergessen) Aktionär, der wohl 48% von Mannesmann in Aktien hatte und diese damit so hochtrieb (oder halt hat hochtreiben lassen), bis er satte 10 Millarden (!) DM in Aktien verscherbeln konnte. Dr. Esser bekam dann wohl noch 30 Mio. dafür :-) .

Gruss,
Rolf

Re: Die Mannesmann Affäre

Verfasst: Mi 28. Jan 2004, 21:05
von dr.scirado
das sind ja sümmchen, mein lieber herr gesangsverein!

Re: Die Mannesmann Affäre

Verfasst: Sa 14. Feb 2004, 03:43
von Scuderianer
30 Mios????? Dafür haätte ich mir mienen Scirocco 54545 mal anschaffen gönnen(nur Kaufpreis) Nicht schlecht.

Na, ja, das Grundproblem liegt wol darin, das für den Aktionär der Firmenerfolg nicht Primär ist.
Wenn ich schnell und gut Abstossen kann, ist die Langfristige Strtegie nicht relevant, ausser das man ein gut gestelltes Unternehmen teurer zwecks Zerschlagung veräussern kann.

Eigendlich war die Börse in ihrer Entstehungsiedee als Geldbeschaffungsmassnahme für invetitionen gdacht, um am Firmenerfolg Teilhaben zu könne,also den Weg vom Ideeninhaber(Unternehmer) zum Investor zu vereinfachen.

Leider (aus sicht der Arbeitnehmer) is es zu eienem Abriss der Idee gekommen sich langfristig am Firmenerfolg zu beteiligen, und es hat einen Umschwung zu schnellem , Profitablen Umschlag von Werten stattgefunden.

Man muss ja sein Produkt(die Anteile) nur durch einen guten Manager undein paar Gerüchte puschen, und hat seinen Wert in Wochen frist verfielfacht,...is halt so. Da kamauch kein gesetzgeber etwas Machen, da ein Gesetzgeber durch die Räumliche begrenzung seiens Handelns(Staatshoheit) in seier Bemühung denInetrnationalen Handelsverkehr unterlegen ist.

Und nicht über die Globalisierung aufregen, das sit nichts neues, das hat mit dem Seehandel angefangen, also ungefähr mit den Phöniziern, spätestens mit dem Griechen, und Die Römer hatten ihre ganze bekannte Welt Globalisiert, also daran kann es net liegen,...............Guet Nacht

Re: Die Mannesmann Affäre

Verfasst: Sa 14. Feb 2004, 10:38
von Superhobel
Hallo!

Insofern kann ich auch das Argument nicht verstehen, dass er den Wert um 144 Mrd gesteigert hat. Er war nur 1/2 Jahr Konzernchef und hat vorher sogar 200 Mio in den Sand gesetzt als in USA Röhren gebaut werden sollten. Da stimme ich mit einem Anwalt überein, der sagte "Man hätte auch einen Gorilla dort hinsetzen können, denn Firmen gewinnen immer an Wert, wenn es Übernahmegerüchte gibt. Derzeit betrifft es meinen besten Freund bei Aventis, der ist dort Biochemiker und es gibt Übernahmegerüchte aus Japan....

Gruss,
Superhobel

Re: Die Mannesmann Affäre

Verfasst: Sa 14. Feb 2004, 14:49
von Scuderianer
@Superhobel
Aventis soll mit Hilfe der Franzäsischen Regierung von einem kleineren Unternehmen aus Frankreich(eigendlich logisch) Feindlich übernommen werden. Gab nur den namen vergessen,....find es auch im netz grad net,...suche weiter

Re: Die Mannesmann Affäre

Verfasst: Sa 14. Feb 2004, 14:54
von Scuderianer
Soooo, der Franzmann-Verein hört auf den Namen "Sanofi-Synthelabo"

Von der Aventis Page!!

Aventis Vorstand weist feindliches Übernahmeangebot von Sanofi-Synthelabo zurück. Vorsitzender und Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats unterstützen Position des Vorstandes von Aventis.
Mehr zu diesem Thema: www.aventis.com