Zündung und Steuerzeiten einstellen (JH)

[Superhobel]

(Bilder folgen!)

Hallo,

Folgende Mängel können mit einer sauberen Einstellung behoben werden:

- Leistungsverlust
- unrunder Lauf
- schlechtes Anspringen kalt und warm
- Klopfen
- Sägen

Ein sauber eingestellter Motor springt kalt und warm beim ersten Dreh an !!!

Die Einstellung ist recht einfach selbst durchzuführen, man braucht dazu nicht mehr als eine halbe Stunde.

Hinweis: Das Anfassen der Zündkabel bei laufendem Motor kann Stromschläge zur Folge haben! (Elektrikerregel: Linke Hand in die linke Tasche, um keinen Stromkreis über Masse und den eigenen Körper zu schliessen) Es kann bei Arbeiten am laufenden Motor zu jeder Zeit der Ventilator anspringen, der Verteiler liegt genau davor. Zündkabel halten nicht ewig, bei völliger Dunkelheit sollte man schauen ob Funken ausserhalb der Kerze überspringen


Man braucht:

1) Zündpistole (eine für 20€ von ATU reicht völlig aus)
2) Millimetermaß
3) 19er gekröpfter Schlüssel oder Knarre mit Zündkerzenaufsatz
4) 13er Maulschlüssel (Verteilerschraube)
5) Billiges Multimeter aus dem Baumarkt (5€)

Man nimmt zuerst die Steuerriemenabdeckung ab.

1. Den Motor warm laufen lassen, abschalten, Gang raus

2. Mit dem Schlüssel dreht man das Kurbelwellenrad an der 19er Schraube so durch, bis die Markierung auf dem Rad deckungsgleich mit der Kerbe in der Plastikabdeckung ist. Der Zylinder 1 steht dann in OT. Niemals an der Nockenwelle den Motor drehen! Idealerweise markiert man die beiden Kerben dünn mit Tippex oder einem weissen Edding. Zu dick darf der Strich nicht sein, 1,5mm entspricht einer Zündverstellung von zwei Grad ! Gemäss VW hat der JH Motor einen Zündpunkt von 4 Grad bis 8 Grad vor OT, eingestellt wird auf 6 Grad.

Läuft der Steuerriemen nicht mittig auf dem Rad ist der Bolzen der Spannrolle verbogen, steht der Riemen sogar über wird er irgendwann brechen oder abrutschen.

3. Jetzt muss der kleine Punkt oder der Strich innen am Nockenwellenrad auf Höhe der Zylinderkopfabdeckung vorne stehen. Steht er hinten Kurbelwelle nochmal durchdrehen, eine Kurbelumdrehung ist eine halbe Nockenwellenumdrehung (4 Takt Motor). Beim JH wurde die Höhe der Deckeldichtung mit eingerechnet, beim 16V nicht, dort wird auf Oberkante Zylinderkopf eingestellt.

4. Steht der Punkt nicht da wo er soll, Spannrolle lösen, Riemen abnehmen und Nockenwelle ausrichten, anschliessend wieder spannen, die Räder dürfen sich dabei nicht verdrehen. Für das Spannen der Spannrolle eignet sich eine Zange mit dünnen runden Schenkeln, die man unter Hitze um 90 Grad verbogen hat sehr gut. Beim Verdrehen der Nockenwelle darf der Motor beim JH ruhig im OT stehenbleiben, die Ventile erreichen den Kolben nicht. Testweise den Motor zweimal per Hand durchdrehen damit sich der Steuerriemen gleichmässig spannt. Danach erneut kontrollieren.

5. Zündverteilerkappe abnehmen und Staubschutzdeckel. Der Verteilerfinger muss jetzt zentrisch über der Strich-Markierung am Gehäuserand stehen. Tut er das nicht, Zündverteiler am Fuss leicht lösen und Gehäuse verdrehen. ggf. Zündverteiler ausbauen und Welle 180 Grad versetzt wieder einbauen. Wenn man ein Ohmmeter hat auch mal kurz den Widerstand des Fingers messen, er muss ca 2 kOhm betragen, der der Zündkabel 5 kOhm. Das Reinigen der Zündkabel, des Fingers und der Verteilerdeckelkontakte verbessert die Zündung. Hat der Zündfinger einen Lochfrass an seiner Stirnseite: unbedingt austauschen, dann stimmt der Abstand zu den Polen nicht mehr. Schwarze Striche im Verteilerdecken kommen von Kriechströmen, dann ist Feuchtigkeit eingedrungen. Saubermachen und mit Kontaktspray imprägnieren.

Der Motor ist jetzt grundeingestellt aber nicht ideal, denn der Verteilerfinger hat eine breite Fläche vorne, man weiss nicht wann der Funke überspringt.

1) Mit dem Metermass trägt man auf dem Kurbelwellenrad in Blickrichtung auf den Wagen VOR der Kerbe im Abstand von 7-8mm eine weitere Kerbe auf (weisser Edding). 7-8mm entsprechen einem Winkel von ca 6 Grad vor OT, der Normeinstellung.

2) Domventil (Leerlauf) Stecker abziehen, Zwischenluftschieber-Stecker ebenso den Schlauch der Unterdruckverstellung am Zündverteiler abziehen. Damit werden die Kaltstarthelfer abgeschaltet, die die Drehzahl erhöhen oder das Gemisch anfetten.

3) Warmen Motor starten und mit der Schraube an der Ansaugbrücke auf 950 U/min Leerlauf einstellen.

4) Induktionsensor der Zündpistole an Zündkabel 1 anschliessen und das Kurbelwellenrad anblitzen, man sieht die Markierungen stehend. Pistole in die linke Hand, Zündverteiler in die rechte. Mit einem Handschuh (Vorsicht Stromschläge und Achtung vor dem Ventilator!) verdreht man dann den nur ganz leicht (!) gelösten Verteiler millimeterweise so, dass die neu aufgebrachte Zündmarke sich mit der Marke in der Plastikabdeckung deckt, die Zündung erfolgt dann ca 6 Grad vor OT. Den Verteiler dann festschrauben und erneut kontrollieren.

Domventil wieder anschliessen, Unterdruckschlauch ebenfalls und den Zwischenluftschieber. Verteilerkopf montieren.

Hinweis: Die Zündfolge der Zylinder ist 1-3-4-2, das Kabel vom Zylinder 1 wird in die Buchse im Verteilerüber dem Zündstrich auf dem Gehäuserand gesteckt, dann die anderen im Uhrzeigersinn folgend.

Zur Kontrolle ein paar Mal Gas geben, die Zündmarke am Kurbelwellenrad muss nach hinten auswandern und zwar immer weiter, je schneller der Motor dreht. Bleibt sie unter ca 4000 U/min stehen ist die Unterdruckverstellung des Zündverteilers hinüber, dann wirkt nur noch die Drehlzahlverstellung.

Zu guter Letzt noch die Einstellung des CO Wertes nach Augenmass, denn eine richtige Einstellung kann nur ein AU Tester durchführen. Aber es geht auch so: In der Nähe der Zündspule befindet sich ein Servicestecker lose baumelnd. In diesen steckt man die Messfühler eines Multimeters, eingestellt auf 20V Spannungsmessung. Vorher misst man die Batteriespannung, sie sollte ca 13.7V betragen bei laufendem Motor. Die CO Schraube am Mengenteiler wird nun mit einem langen 3mm Inbus Schlüssel ohne Druck so verstellt, bis das Multimeter die Hälfte der Batteriespannung anzeigt, dann hat das Taktventil ein Verhältnis von 50:50 und kann optimal regeln. Nach jedem Dreh kurz Gas geben, damit sich die Stauscheibe einpendelt. Man sollte grosse Sprünge vermeiden denn der Motor stirbt ab, wennn diese Schraube zu stark verstellt ist, es ist dann sehr schwer sie wieder in eine Stellung zu bringen in der der Motor an bleibt.






Gute Fahrt!



Beitrag bearbeitet (05.04.07 00:21)

[GTOSciro]

ich raste aus! es geht immer noch nicht! habe alles noch mal überprüft! habe gestern noch mal das ganze Benzin aus dem Brennraum geholt war wohl abgesoffen! aber ging dann immer noch nicht! shit!

[Hardttuning]

Habe auch gerade die gleichen Probleme !!
Unglaublich und der Wagen muss nach ordentlichen Teile Taus nächste Woche zum TÜV.

Aber anspringen das der Rest gemacht werden kann will er einfach nicht.