die Lambda Sonde zusammen mit dem Steuergerät ist auf einen fixen Wert eingestellt den Motor immer bei Lamda = 1.0 zu betreiben. Zu diesem Zweck wird das Tastverhältnis am Taktventil laufend dem der aktuellen Gemischzusammensetzung angepasst. Die Verzögerung ist etwa 2-3s, bevor das Ventil auf einen Veränderung reagiert, also anfettet oder abmagert.
Hinter dem Motor befindet sich beim JH ein brauner Stecker, der von der Sonde zum Steugerät geht. Zieht man diesen Stecker ab und mißt die Spannung erhält man einen genauen Wert von U = 0,55x V. Sucht man diesen in der Sondenkennlinie, so ist es die Spannung bei welcher Lamda = 1.0 ist, es ist der Defaultwert, d.h. selbst wenn dieses Kabel reisst kann man weiter fahren, das Tastberhältnis bleibt auf 50% stehen.

(Nicht identisch mit den Sprungsonden im Scirocco, hier eine Breitbandsonde)
Wie funktioniert das nun genau?
Über einen Spannungsteiler wird der Sonde eine Spannung von 0,550V mit einer Impedanz von 55 kiloohm zugeteilt, d.h. schließt man den Stecker gegen Masse kurz fließt ein Strom von maximal 10 uA. Die Sonde selbst ist eine sog. Stromquelle, je nach Gemisch treibt sie einen kleinen Strom gegen ihre Versorgung oder mit ihrer Versorgung, die Spannung an ihrem Anschluss schwankt somit, auch grösser als 0,55V. Das Steuergwerät tastet diese Spannung ständig ab und ermittelt daraus das optimale Tastverhältnis.
Wenn die Sonde altert verliert sie zunehmend ihre Fähigkeit als Stromquelle zu wirken, der erzeugte Strom wird immer geringer, der Motor magert als Folge dessen ab. Meiner läuft schon auf 1,05. Das kann man feststellen, wenn man ab Abgastester immer ein zu mageres Gemisch vor Kat hat, denn einstellen lässt sich der CO Wert nicht, er wird vom Steuergerät als Arbeitspunkt vorgegeben.
Aber es gibt einen Kniff den Motor dennoch in beliebigen Lamdawerten zu fahren, man muss keine neue Sonde kaufen.
Dazu speist man am Sondenstecker einen sehr kleinen Strom ein oder entzieht diesem einen sehr kleinen Strom. In der Praxis schaltet man also einen Widerstand gegen Plus (= abmagern)oder gegen Minus (=anfetten)
Das Steuergerät beginnt nun gegen diese erzwungene Regelabweichung anzuregeln, für das Steuergerät ist die Welt in Ordnung, wenn Lamda = 1.0 ist, aus "seiner Sicht" und das Steuergerät sieht nur was die Sonde liefert und diese lügt in diesem Fall. Statt einem fixen Widerstand sind auch andere Schaltungen denkbar, die sich dynamisch verhalten.
Die Berechnung des Widerstandes ist nicht ganz einfach, auch gehören dazu noch einige Bauteile drumherum um die Batterieschwankung zu glätten und Spannungsspitzen zu filtern aber ich werde demnächst eine Vorschrift hier einstellen. Idealerweise ist es ein Poti, damit sich ein weiter Bereich abdecken lässt.
Nachtrag:
Motor ist jetzt erfolgreich auf 0,9 eingestellt. Zu diesem Zwecke habe ich einen 500 Kilo kOhm Spindeltrimmer direkt vom Sondenanschluss nach Masse gelegt, damit das Sondensignal verzogen und parallel dazu einen 10uF Kondensator, (+ an die Sonde). Der Kondensator "integriert" das Sondensignal etwas, der Motor läuft insgesamt ruhiger im Standgas, reagiert aber nicht mehr so schnell auf Störgrössen.
Schliesst man den Widerstand an sieht man deutlich wie das Taktventil nachregelt, es fettet an. Um es wieder in den Arbeitspunkt zu bringen muss der CO Wert wieder neu eingestellt werden.
Beitrag bearbeitet (08.05.07 07:43)